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Duales Studium in Heilbronn: So schätzen Dozent und Student die Situation ein

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Die Duale Hochschule Baden-Württemberg ist seit zehn Jahren mit einem selbstständigen Standort in Heilbronn vertreten. Das sagen ein Dozent und ein Student zum Angebot.

Seit zehn Jahren selbstständig: Die Duale Hochschule Baden-Württemberg hat einen Standort in Heilbronn.
Seit zehn Jahren selbstständig: Die Duale Hochschule Baden-Württemberg hat einen Standort in Heilbronn.  Foto: Seidel, Ralf

REGION Die Duale Hochschule Baden-Württemberg hat seit zehn Jahren einen selbstständigen Standort in Heilbronn. Wie es dort läuft, das berichten ein Student und ein Dozent.

Wenige Monate nach seinem Abschluss des dualen Studiums an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn war Akbar Said zurück in der Stadt: als Dozent. An die erste Vorlesung im Februar 2015 erinnert sich der heute 34-Jährige noch gut. Die Studenten konnten erst einmal nicht glauben, dass er tatsächlich der Dozent ist. Zu jung schien er für diese Aufgaben zu sein. Am Ende konnte er dann doch die Gruppe lehren. "Die gesunde Autorität hat gewirkt", sagt er und schmunzelt. 

Zehn Jahre DHBW in Heilbronn: Die Institution wächst genauso wie der Bildungscampus

Die DHBW in Heilbronn ist im vergangenen Jahrzehnt gewachsen, der Bildungscampus hat sich vergrößert. Akbar Said gehörte zum ersten Jahrgang in neuen Gebäuden im Herzen der Stadt. Der Bildungscampus damals war mit dem heutigen Areal nicht zu vergleichen, er bestand nur aus dem Bereich östlich der Bahngleise. Studenten waren damals beeindruckt. "Das war schon cool und krass", erzählt der Dozent. Die Entwicklung seither: "wahnsinnig". Auch Heilbronn hat sich seiner Ansicht nach gemacht. Die Neckarmeile gab es damals nicht, "grau und trist" sei der Abschnitt am Fluss gewesen. Die Allee nicht gerichtet, die Stadtbahn nicht da. "Es waren ganz düstere Zeiten." Auch bei den Angeboten für Studenten hat sich seither einiges getan, wobei es schon damals nicht langweilig wurde: Beispielsweise feierte er mit Kommilitonen auf der obersten Etage eines Parkhauses.

Akbar Said ist Dozent der DHBW Heilbronn.
Akbar Said ist Dozent der DHBW Heilbronn.  Foto: Gajer, Simon

Duale Studenten kommt es zugute, dass sie mit Akbar Said einen Dozenten haben, der selbst dualer Student war.  Er kennt die Bedürfnisse, weiß um deren Gefühlswelt. Wie war es damals, wie ist die Jobsituation nach dem Studium? Mit Kusshand werde man genommen, erzählt er. "Das duale Studium hat eine große Reputation bei Arbeitgebern." Seiner Ansicht nach sind duale Studenten Generalisten. "Man hat überall sein Wissen." Großer Vorteil sei auch, dass sie mit Druck umzugehen gelernt hätten. Es habe bei ihm Zeiten mit 13 Klausuren in zwei Wochen gegeben. Dass sich Theorie und Praxis abwechseln, hilft ebenfalls: So kann man das Gelernte gleich umsetzen. 

Duale Studenten sind vom Standort Heilbronn begeistert

Wie toll es den Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) am Standort Heilbronn geht, welches Glück sie mit der Ausstattung haben, das hat Pascal Schulz kürzlich erfahren. Studierendenvertreter der DHBW-Standorte im Land kamen nach Heilbronn und waren begeistert, sagt der Heilbronner Studierendensprecher. Der Bildungscampus, finanziert von der Dieter-Schwarz-Stiftung, sei gut angekommen, die eigene Bibliothek hätten viele bewundert. Kein Vergleich mit Geschichten, die Pascal Schulz aus anderen Regionen hören durfte. Woanders ziehe sich ein Neubau in die Länge, Gebäude seien marode. "Da sind wir hier echt gut dran", sagt der duale Student der Studienrichtung BWL-Digital Commerce Management. "Wir sind sehr privilegiert." Damit meint er einerseits die modernen Gebäude aber auch die "ausgezeichneten Dozenten". Stark sei die Verflechtung von Praxis und Lehre, sagt Pascal Schulz, der aus Bielefeld stammt.

Die ersten Minuten in Heilbronn vor Studienantritt sagten Pascal Schulz allerdings nicht zu - sicherlich auch dem Parkplatz bei der Theresienwiese geschuldet. Der Eindruck hat sich gewandelt, der 24-Jährige lobt die Stadt. "Heilbronn hat sich stark gewandelt." Der Neckarbogen entwickele sich, vielerorts werde gebaut, auch der Bildungscampus vergrößere sich. "Die Visionen sind groß."

Pascal Schulz setzt sich für seine Kommilitonen ein

Pascal Schulz setzt sich von Beginn an für seine Mitstudenten als Vertreter ein. Erst nur kommissarisch, weil es in seinem Jahrgang keine gewählte Vertretung mehr gab. Jetzt als gewählter Studierendensprecher in einem gut 40-köpfigen Gremium. Das Studentenleben ist ihm ein Anliegen, er will den Spaß erhöhen, dass man sich vernetzt ist ihm wichtig. Was ihn dabei besonders freut: "Der Campus wächst zusammen." Das macht er unter anderem an gemeinsamen Mensa-Partys der verschiedenen Einrichtungen fest. Synergien würden genutzt, sagt er.

Nach der Schule strebte Pascal Schulz ein duales Studium an, um seine Eltern finanziell zu entlasten. Dass es ihn nach Heilbronn verschlug, ist seinem Arbeitgeber zu verdanken. Und: Bei sich zu Hause gebe es zwar auch duale Studienangebote, nur müsse man dort dafür bezahlen - an der DHBW nicht. 

Pascal Schulz setzt sich als Studierendensprecher für die Belange der Kommilitonen ein
Pascal Schulz setzt sich als Studierendensprecher für die Belange der Kommilitonen ein  Foto: Gajer, Simon

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