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Feuerball verglüht am Nachthimmel: Video zeigt Starlink-Satellit über Heilbronn

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Ein Feuerschein am Himmel hat in der Nacht auf Mittwoch in Baden-Württemberg für Aufregung gesorgt. Wie ein Video zeigt, gab es auch in Heilbronn Sichtungen. Was hatte es damit auf sich?

von Michaela Ebert und dpa
Über Heilbronn erscheint am Dienstagabend ein Feuerball: Was hat es damit auf sich?
Über Heilbronn erscheint am Dienstagabend ein Feuerball: Was hat es damit auf sich?  Foto: Sperber, Melissa HSt

Etwa eine Minute ist der Feuerschein am Himmel über Baden-Württemberg in der Nacht auf Mittwoch zu sehen. In verschiedenen Städten Baden-Württembergs erhält die Polizei deshalb Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die das Spektakel am Himmel beobachten konnten. Auch in Heilbronn werden Sichtungen gemeldet, wie ein Video zeigt. Dieses wurde um 21:29 Uhr aufgenommen:


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Starlink-Satellit tritt in die Atmosphäre ein – Sichtungen in Baden-Württemberg

Experten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) konnten schnell aufklären: Grund für das schnell ziehende, mysteriöse und stark leuchtende Himmelsspektakel am Dienstagabend war demnach ein Starlink-Satellit, der über der Schweiz in die Erdatmosphäre eintrat und im Südwesten sichtbar war. Das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr habe dem BBK diese Information übermittelt, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes. In den sozialen Medien hatte das Himmelsspektakel bereits am Dienstagabend für Aufregung und viele Fragen gesorgt – mitunter wurde hinter dem Lichtschweif auch ein Meteorit, ein UFO oder ein abstürzendes Flugzeug vermutet. 

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Ein Starlink-Satellit sei nach Angaben des BBK über der Schweiz in die Erdatmosphäre eingetreten. Das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr habe dem BBK diese Information übermittelt, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes der "Deutschen Presse-Agentur". In vielen Städten in Süddeutschland hätte man dieses astronomische Spektakel beobachten können – entsprechende Anrufe gingen etwa bei den Polizeipräsidien in Stuttgart, Ravensburg und Konstanz ein, wie deren Sprecher mitteilten.

Starlink-Satellit stürzt über der Schweiz ab: Lichtschweif sorgt für Spekulationen – Experten melden sich zu Wort

Starlink-Satelliten gehören zum Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk. Sie sollen schnelles Internet überall verfügbar machen und fliegen in rund 500 Kilometern Höhe. SpaceX ist der mit Abstand größte Betreiber mit inzwischen mehr als 5000 Starlink-Satelliten im Erdorbit, etwa 42 000 sollen es insgesamt werden. Dem Unternehmen zufolge stellen abgestürzte Starlink-Satelliten keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. 


Eine Gefahr hinter den herabfallenden Teilen dementierten Experten schnell: "Ich würde aufgrund der recht langsamen Geschwindigkeit und der Art der Fragmentierung auf abstürzenden Weltraumschrott oder Ähnliches tippen", sagte der Präsident der Astronomischen Gesellschaft Zürcher Unterland, Fabian Mathis, dem Schweizer "Blick". Der Weltraumspezialist Men Schmidt aus St. Gallen (Schweiz) hat das Ereignis selber beobachtet, wie er der Zeitung sagte. "Eine realistische Erklärung ist, dass es sich um Teile eines Satelliten oder einer Rakete handelt", vermutete er.

Zu viel Weltraumschrott im All: Millionen Trümmerteile unterwegs

Ausgefallene Satelliten oder anderer Weltraumschrott in einer Höhe unter 600 Kilometern fallen nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa innerhalb weniger Jahre wieder auf die Erde zurück. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen sie meistens. Derzeit fliegen Millionen Trümmerteile als Weltraumschrott um die Erde. Außerdem kreisen nach Angaben der europäischen Weltraumbehörde Esa mehr als 12.500 Satelliten um den Planeten – viele davon sind nicht mehr funktionstüchtig. 

Das kann auch für die Raumfahrt zur Gefahr werden. Die chinesische Raumstation "Tiangong" ("Himmelspalast") wurde vor Monaten von Weltraumschrott getroffen und musste gewartet werden. Auch die Internationale Raumstation ISS muss immer wieder Trümmerteilen ausweichen.

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