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Die Starlink-Satelliten fliegen wieder

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Das Raumfahrtunternehmen SpaceX hat letzte Woche die nächste Satelliten-Flotte ins All geschickt, die auch am Nachthimmel der Region zu sehen ist. Ein Experte der Europäischen Raumfahrt beklagt den Umgang mit Weltraumschrott.

Am Nachthimmel sind Starlink-Satelliten als leuchtende Spur zu erkennen. Foto: dpa
Am Nachthimmel sind Starlink-Satelliten als leuchtende Spur zu erkennen. Foto: dpa

Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX mit Sitz in den USA hat am Mittwoch die nächste Flotte von 60 Starlink-Satelliten mit einer Falcon-Rakete ins All geschossen. Diese wird nach Angaben von Hansjürgen Köhler von der Ufo-Meldestelle Cenap die nächsten Abende am Nachthimmel zu sehen sein - sofern sich das Wetter bessert und die Wolkendecke aufreißt.

Wie berichtet, waren bereits in den vergangenen Wochen Starlink-Satelliten am Nachthimmel der Region gesichtet worden. Einige Menschen reagierten verwundert und konnten sich das nicht erklären. Die Satelliten sehen aus wie "Sterne in einer Reihe", so beschrieben die zufällige Beobachter den Anblick. Das liegt daran, dass die Satelliten, von denen immer 60 an der Zahl ins All geschossen werden, sich anfänglich nahe beieinander bewegen. Später ändere sich das, erklärt Hansjürgen Köhler.

Experte beklagt fehlende Maßnahmen, um Müll im All zu vermeiden

SpaceX wird nun ungefähr alle zwei Wochen 60 Satelliten in den Orbit bringen. Wie berichtet, geht es dem Multi-Unternehmer Elon Musk darum, in den kommenden Jahren ein Weltraum-Internet aufzubauen. Mit den bis dahin mehreren Tausend Satelliten im All soll gewährleistet werden, dass es auch an abgeschiedenen Orten der Welt eine gute Internetverbindung gibt.

Nach Angaben von Hansjürgen Köhler werden die Starlink-Satelliten bei guten Wetterverhältnissen am Freitag zwischen 18.02 und 18.13 Uhr am Westhimmel zu sehen sein. Nach wie vor meldeten sich zahlreiche Augenzeugen bei ihm, um zu erfahren, was sie am Nachthimmel beobachtet haben.

Später in der Nacht verschwinden die Satelliten am Himmel

Holger Krag von der Europäischen Weltraumorganisation ESA ist Experte für Weltraumschrott und beklagt, dass die Problematik zunimmt - es aber aktuell noch keine gute Lösung gibt. Es brauche eine Art TÜV für die Raumfahrt und ein klares Vorgehen bei der Entsorgung von Satelliten, fordert der Leiter für das ESA-Programm Weltraumsicherheit angesichts der steigenden Zahl an Satelliten im Weltall.

Je mehr Satelliten außer Dienst sind und unkontrollierbar im All umherfliegen, desto höher wird eine Kollisionsgefahr und eine mögliche Gefahr auf der Erde. Bei der ESA würden Aufräumvehikel entwickelt, um ausgediente Satelliten kontrolliert in der Erdatmosphäre verglühen zu lassen, erklärt Karg weiter - über unbewohntem Gebiet wie Teilen des Südpazifiks. Ein standardisiertes Vorgehen sollte "verpflichtend" für alle Länder und Raumfahrtunternehmen sein.

In Bezug auf die zahlreichen Starlink-Satelliten sagt Holger Krag, dass sie vor allem bei Dämmerung am Nachthimmel zu sehen seien. Später in der Nacht verschwinde der Effekt, spätestens gegen Mitternacht - "dann sind die Satelliten selbst im Erdschatten".

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