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Psychiatrie-Zentrum Weinsberg: Gemeinderat gibt grünes Licht für Ausbau

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Das Zentrum für Psychiatrie Weinsberg plant eine Erweiterung auf der gegenüberliegenden Seite des Stammgeländes. Ob damit auch eine Ausweitung des Maßregelvollzugs verbunden ist, sorgt für Diskussionen.


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Mit dieser Aussage erstickte der Kaufmännische Direktor Andreas Breitmayer etwaige Befürchtungen im Keim, als er in der Gemeinderatssitzung vorstellte, was das ZfP auf dem knapp fünf Hektar großen, klinikeigenen Areal auf der gegenüberliegenden Seite des Stammgeländes an der Kreisstraße nach Weinsberg-Gellmersbach vorhat. Aktuell ist dort die Gärtnerei des ZfP beheimatet, vor einiger Zeit wurde in dem Bereich ein Parkplatz mit knapp 300 Stellplätzen angelegt. 

ZfP-Erweiterung: Stadtrat gegen Ausweitung des Weinsberger Maßregelvollzugs

„Wir wollen nicht, dass der Maßregelvollzug ausgeweitet wird“, hatte Stadtrat Wolf-Peter Leiß aus dem Weinsberger Teilort Gellmersbach zuvor betont. „Das Sicherheitsthema ist uns sehr wichtig.“ Andreas Breitmayer beruhigte ihn und den Rest des Gemeinderats: An eine Ausweitung sei nicht gedacht, im Gegenteil. Womöglich entspanne sich die Situation in Weinsberg durch ein Bauvorhaben in Schwäbisch Hall für besonders gefährdete Patienten. „Wir können dann etwas problematischere Klientel dorthin verlegen."

Klinikum am Weissenhof ist ein großer Arbeitgeber in der Region

Wofür also hat der Gemeinderat die Aufstellung eines Bebauungsplans „Zentrum für Psychiatrie – Erweiterung“ gefasst und auch gleich den Vorentwurf gebilligt? Die Materialwirtschaft inklusive Apotheke soll aus dem Kernbereich auf die andere Seite der K2005 verlegt werden. Denn im inneren Zirkel wird es eng. Breitmayer: „Die Flächen gehen uns aus.“

Die psychiatrische Fachklinik ist auf Wachstumskurs, der Kaufmännische Leiter belegte diesen im Gemeinderat mit Zahlen: In den Institutsambulanzen wurden 2014 rund 9000 Patienten behandelt, 2023 waren es 17.000. 2014 verzeichnete die Statistik im Schnitt 669 belegte Betten, 2023 rund 85 mehr. Die Bilanzsumme stieg im selben Zeitraum von 97 auf 160 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter von 1138 auf 1700. Aktuell sind 1850 Menschen in Voll- und Teilzeit im ZfP beschäftigt. Damit ist die Einrichtung ein größerer Arbeitgeber in der Region.

Das Klinikum am Weissenhof verfügt über viele schöne, alte Gebäude. Doch diese erschweren Erweiterungen auf dem Stammgelände.
Das Klinikum am Weissenhof verfügt über viele schöne, alte Gebäude. Doch diese erschweren Erweiterungen auf dem Stammgelände.  Foto: Seidel, Ralf

Grundsätzlich ist der Gemeinderat ihm wohlgesonnen: Die Beschlüsse wurden in der Sitzung einstimmig gefasst. „Wir unterstützen das Vorhaben“, betonte Stadtrat Uwe Deuster. Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Bedarfs in der Bevölkerung werde das ZfP künftig noch mehr zu tun haben. 

Denkmalgeschützte Gebäude erschweren die ZfP-Erweiterung auf dem Stamm-Areal

Das Klinikum am Weissenhof verfügt über viele schöne alte Gebäude. Doch gerade sie machen eine Erweiterung im inneren Bereich schwierig, denn sie stehen unter Denkmalschutz, erläuterte Breitmayer.

Wann genau was für wie viel Geld gebaut wird, vermag Breitmayer auf Stimme-Nachfrage noch nicht zu sagen. Das hänge vor allem von der Finanzierbarkeit ab. Das Planungsrecht sei ein wichtiger erster Schritt. Die Gärtnerei soll erhalten bleiben, ein Neubau sei wohl im Bereich der Parkplätze möglich. Diese müssten dann auf andere Art und Weise bereitgestellt werden. 

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