Wo besteht Handlungsbedarf beim Thema Parken in Flein?
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Flein strebt eine klimafreundliche Verkehrsplanung an. Parkleitsystem, eine besser Beschilderung, mehr Raum für Radfahrer und Fußgänger werden angestrebt. Das Parken soll stärker kontrolliert werden.
Höchstparkdauer und Ausweitung von Kurzparkzonen genauso wie die Einführung von Bewohnerparken könnten Maßnahmen beim Parkraummanagement in Flein sein.
Foto: Berger, Mario
Einen besseren Zeitpunkt gibt es nicht, sich um das Parken in Flein zu kümmern. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt läuft noch bis ins kommende Jahr. Und nach dem Weinfest 2026 soll es losgehen mit der Neugestaltung des Rathausumfelds. Damit gehört der Rathausparkplatz dann der Vergangenheit an. „Jetzt loslegen“, lautete deshalb die Botschaft von Fabian Meurer vom Kompetenznetz Klima Mobil Baden-Württemberg, eine Initiative des Landesverkehrsministeriums. Flein gehört zu den sieben Kommunen im Land, die für das Projekt Park.Raum.Dialog ausgewählt wurden. Jetzt wurde dem Gemeinderat ein Sachstandbericht vorgelegt.
Es geht darum, die Probleme vor Ort beim Parken schnell anzugehen und Maßnahmen für eine klimafreundliche Verkehrsplanung zu entwickeln. Der Park.Raum.Dialog soll den Status-Quo erheben, wichtige Akteure einbinden, um die unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen. Mitbestimmung wird groß geschrieben.
Parkende Fahrzeuge stellen eine Unfallgefahr dar
Fabian Meurer zählte die Herausforderungen beim Parken auf: Der Verkehr nehme ständig zu, damit auch die CO2-Emmissionen. Die vorhandene Fläche könne nur einmal genutzt werden, Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer stünden in Konkurrenz. Öffentliche und private Flächen würden ineffizient genutzt. Meurer beklagte, dass viele Garagen als Lager dienten statt als Abstellplatz fürs Fahrzeug. Dabei schreibe das die Garagenverordnung vor. Zudem stellten parkende Fahrzeuge eine Unfallgefahr dar. Jeder fünfte Unfall mit Personenschaden im Fuß- und Radverkehr stehe im Zusammenhang mit parkenden Fahrzeugen, so Meurer. In den Wohngebieten würde nachts im Park- und Halteverbot geparkt, in der Ortsmitte auf Gehwegen. Deshalb seien Steuerungsmaßnahmen notwendig, führte Meurer aus.
Meurer betrachtete als erstes Handlungsfeld das Parkraummanagement, um den ruhenden Verkehr zu steuern, die Parkplatzsuche zu reduzieren. Bei den Maßnahmen werde geprüft, ob die Parkscheibenregelung – aktuell zwischen 30 Minuten und drei Stunden – angepasst werden müsse. Die zentralen Parkplätze wie am Stadion und in der Bachstraße müssten besser ausgeschildert werden. Es empfehle sich ein Parkleitsystem. Bewohnerparken und Dauerparkscheine seien überlegenswert – Meurer nannte 150 Euro Jahresgebühr – förderten das Benutzen der privaten Stellflächen.
Alle Mobilitätsformen sollen berücksichtigt werden
Beim Handlungsfeld zwei geht es darum, auch die Aufenthaltsqualität im Ort mit mehr Grün zu steigern. Um alle Mobilitätsformen zu berücksichtigen sollen Fahrräder mehr Raum und Abstellanlagen bekommen, das Car-Sharing-Angebot ausgebaut – in der Talheimer Straße ist nun ein zweites Fahrzeug platziert – und Mobilitätsstationen, etwa an der Flina – eingerichtet werden. Dies sind auch die Empfehlungen im dritten Handlungsfeld, den Sharing-Konzepten, um Alternativen zum Pkw zu fördern.
„Es ist zwingend erforderlich, das Personal zu erhöhen“, machte Fabian Meurer deutlich, wenn es darum geht, den Parkraum auch zu kontrollieren – das vierte Handlungsfeld. Der Druck müsse erhöht werden, damit die Regeln eingehalten und die Verkehrssicherheit gewährleistet sei. Wichtig seien Aufklärungskampagnen.
Bei Aktionstagen Angebote vorstellen
Dennis Löhl (CDU) fragte nach einem Parkplatz auf dem ehemaligen Jeuther-Areal bei den neuen Bushaltestellen. Für diese Kombination seien die Flächen im Zentrum zu wertvoll, antwortete Meurer.
Heidi Scharf-Giegling (SPD) hielt ein Umdenken für nötig, damit mehr auf den Öffentlichen Personennahverkehr und Car-Sharing umgestiegen werde. Um gelernte Verhaltensmuster aufzubrechen, empfahl Meurer, die Angebote aktiv zu kommunizieren, etwa Aktionstage anzubieten, um Hürden zu nehmen.
Thorsten Keller (FDP) störte sich daran, dass von Überwachung, Kontrolle und Garagencheck die Rede sei. So habe er sich den Dialog nicht vorgestellt. „Wir sind keine Erziehungsanstalt“, wollte er die „Fahne heben für den Individualbürger“.
Noch in diesem Jahr soll der Abschlussbericht des Park.Raum.Dialog mit den Maßnahmenempfehlungen vorgelegt werden. Angebote und Regelungen sollen kombiniert werden.
Den Einstieg in eine strategische Parkraumpolitik bildete ein Online-Fragebogen zur Bewertung der Situation. In einem Reflexionstreffen Anfang September wurden die Ergebnisse vorgestellt, Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert. Beim Aktionstreffen Ende September wurden mit dem Teilnehmerkreis örtliche Maßnahmen erarbeitet. Mit dabei waren Bürgermeister, Gemeindeverwaltung, Gemeinderat, Gewerbeverein, Voba Flein-Talheim, Straßenverkehrsbehörde, SG Schiene, Rad und Mobilität Landkreis Heilbronn sowie der Regionalverband Heilbronn-Franken.
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