Die Umfrage läuft bis 25. April. Auf der Homepage der Gemeinde gelangt man über den Link zum Inhalt. Wer nicht digital unterwegs ist, kann die Fragen auch analog in der Ortsbücherei beantworten. Das Büro includi analysiert und verarbeitet die gesammelten Daten als Input für den einwöchigen Design-Workshop für den Entwurf der Bibliothek Mitte Mai. Daran nehmen neben der Gemeindeverwaltung, das Bücherei-Team, die Volkshochschule und der ehrenamtliche Archivar teil. 41.000 Euro gibt die Gemeinde für den Auftrag an das Büro aus.
Wie soll das öffentliche Wohnzimmer in Flein eingerichtet sein, was soll die neue Bibliothek bieten?
Die Meinung der Einwohner ist der Gemeinde Flein wichtig. Was braucht es für eine Wohlfühlatmosphäre? Welche Funktionen soll der Neubau erfüllen? Rückmeldungen sind bis 25. April möglich.

„Träumen Sie mit uns, alle Ideen sind willkommen“: Wenn das keine Motivation ist, für die Fleiner mitzumachen bei der Umfrage der Gemeinde zur geplanten modernen Bibliothek mit Familientreff. Sie wird das Herzstück sein bei der Neugestaltung des Rathausumfelds. Und wie soll dieses „öffentliche Wohnzimmer“, dieser Ort der Begegnung und Gemeinschaft – dahinter steckt die Philosophie der Dritten Orte, für die das Büro includi aus den Niederlanden steht – aussehen? Wie soll er ausgestattet sein, welche Funktionen soll die Einrichtung jenseits einer klassischen Bibliothek erfüllen?
Bauamtsleiterin Annika Gärtner freut sich, dass schon in den ersten Tagen 175 Rückmeldungen bei gut 1500 Nutzern der Ortsbücherei eingegangen sind. „Zunächst geht es um die Qualität und nicht um die Quantität“, meint sie. Ziel sei es, mindestens fünf bis zehn Prozent der Nutzer einzubeziehen. Wobei: Es kann jeder Einwohner mitmachen.
Einwohner sind in den Entwicklungsprozess eingebunden
„Die Umfrage ist unverzichtbar und daher sehr, sehr wichtig“, betont Gärtner. Ein inklusiver Ort für die Einwohner könne nur entwickelt werden, indem man diese aktiv in den Entwicklungsprozess einbeziehe, die Wünsche und Bedürfnisse höre und so weit wie möglich bei der Entscheidungsfindung berücksichtige. Die Aussagen der Fleiner würden ernst genommen.
Das Design und die Art der Umfrage – sie beinhaltet auch zwei „Kartenspiele“ – machen Lust, sie zu starten, auch wenn die 15 Minuten, die die Beantwortung dauern soll, etwas sportlich sind. Aber es macht Spaß, sich mit den Themenblöcken zu befassen, sich tiefergehende Gedanken zu machen, was man persönlich möchte, wovon man träumt – die Motive auf den Karten laden dazu ein.
Frage zu den Öffnungszeiten
Los geht es mit persönlichen Daten, um ein Bild von den künftigen Nutzern zu erhalten: Alter, Geschlecht, Berufsstand, kultureller Hintergrund, mögliche Beeinträchtigungen. Was würde den Zugang zur Bibliothek erleichtern? Von Interesse ist auch, wie oft der Umfrage-Teilnehmer bisher die Ortsbücherei besucht, welche Öffnungszeiten er sich wünscht – auch Samstag und Sonntag sind hier mit angefügt.
Eine wichtige Thematik bei der Ausstattung der Bibliothek ist natürlich die Frage nach der Nutzbarkeit: „Was wollen Sie dort tun?“ Vielleicht auch Billiard spielen, wie das danebenstehende Foto impliziert? Es gibt offene Fragen, wie die, was einem bisher fehlt in der Ortsbücherei, oder eine Auswahl an Antwortmöglichkeiten, von denen mehrere zu wählen sind, etwa wenn es darum geht, warum die Nutzer bisher kommen.
Viele Optionen sollen das Denken nicht blockieren
Have & Do ist das erste Kartenspiel überschrieben mit zehn Fragen, mit denen includi die Ideen für Aktivitäten und Angebote besser verstehen will. Die Bandbreite ist weit gefasst, enthält unerwartete Auswahlmöglichkeiten, wie Hotel oder Friseur. Dazu sagt Bauamtsleiterin Gärtner, dass es realistische und weniger realistische Optionen gebe. Durch viele Optionen wolle man das Denken nicht blockieren.
Emotionen spielen bei der Umfrage auch eine Rolle, etwa wenn nach der gewünschten Atmosphäre in der Bibliothek gefragt wird. „Was brauchen Sie, um sich wie zu Hause zu fühlen, wenn Sie nicht zu Hause sind?“
Die Bücherei als Treffpunkt
Gemütliche Interieurs mit Sofas oder Sitzkissen, Waldlandschaften, Strand und Meer oder Lichtspiele können beim Look & Feel-Kartenspiel angeklickt werden. Hier gehe es um die gewünschte Atmosphäre, nicht um die Funktionalität oder die konkrete Aktivität, begründet Gärtner das Kartenpotpourri.
Nicht fehlen darf bei der Umfrage das Thema Gemeinschaft: „Wen möchten Sie in der neuen Ortsbücherei treffen?“