Stimme+
In der Andreas-Schneider-Schule
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Werben für die Demokratie: Landrat und OB diskutieren mit Heilbronner Schülern

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Landrat Heuser und Heilbronns OB Mergel diskutieren im Austausch mit Schülern der Andreas-Schneider-Schule zum Thema Demokratie.

Demokratie vor Ort an der Andreas-Schneider-Schule (von links): Nico Maile, Nathali Hofmann, Landrat Norbert Heuser, Dieter Arweiler (Schulleiter ASS), OB Harry Mergel, Melik Dutkun, Klesta Berisha. Foto: Friedhelm Römer
Demokratie vor Ort an der Andreas-Schneider-Schule (von links): Nico Maile, Nathali Hofmann, Landrat Norbert Heuser, Dieter Arweiler (Schulleiter ASS), OB Harry Mergel, Melik Dutkun, Klesta Berisha. Foto: Friedhelm Römer  Foto: Friedhelm Römer

Im Rahmen eines Gesprächsforums „Politik vor Ort“ haben sich Schüler der Andreas-Schneider-Schule Heilbronn (ASS) gemeinsam mit dem Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel und Landrat Norbert Heuser über Fragen rund um die Demokratie ausgetauscht. „Demokratie erleben“ heißt die Veranstaltungsreihe der beruflichen ASS. Knapp 200 Schüler verfolgten die Veranstaltung und brachten sich mit Fragen an OB und Landrat ein. In seiner Begrüßung wies ASS-Schulleiter Dieter Arweiler auf die Aufgaben demokratischer Institutionen wie dem Landkreis darauf hin, dass hier Entscheidungen rund um die Stadtbahn und die SLK-Klinken getroffen werden. In der Demokratie geht es um Entscheidungen, um Verlässlichkeit und darum, dass man sich gut versteht innerhalb der Gesellschaft.

Demokratie braucht jetzt viele Freunde 

„Die Demokratie ist von vielen Menschen erkämpft worden“, sagte Harry Mergel und erinnerte an die Werte, die sich die Französische Revolution auf die Fahnen geschrieben hatte. Jeder Mensch sei gleich viel wert. Der Heilbronner OB hat einen Weg gefunden, um mit den jüngsten demokratiefeindlichen Entwicklungen in Gesellschaft und Politik umzugehen: „Ich lasse mich nicht verrückt machen von Extremisten. Das muss eine Demokratie aushalten.“

Und Landrat Norbert Heuser erklärte: „Demokratie braucht jetzt viele Freunde.“ Er mache sich derzeit viele Gedanken um die Demokratie, und man müsse genug dafür tun, um sie zu erhalten. Über das Ergebnis der Bundestagswahl sei er erschrocken, machte Heuser klar, schlug aber auch selbstkritische Töne an. „Wir müssen deutlich vermitteln, dass Demokratie wichtig ist und dürfen uns nicht immer nur darüber beschweren, dass irgendetwas nicht funktioniert.“

Gesellschaftlicher Zusammenhalt als große Herausforderung 

Was für Mergel und Heuser die größte aktuelle Herausforderung sei, wollen die Schüler wissen. „Für mich ist es der Zusammenhalt in der Stadt“, sagt der Heilbronner OB. Schließlich lebten Menschen aus 150 Ländern in der Stadt. „Wir müssen die Willkommenskultur leben und Wertschätzung rüberbringen.“ Man brauche Menschen, die zu uns kommen. Für Heuser sind es Toleranz und Zusammenhalt. „Und das müssen wir vorleben.“

Für Harry Mergel hat sich vor allem Hysterie in der öffentlichen Diskussion breit gemacht. Er empfiehlt: „Demokratie braucht mündige Bürger.“ Und man solle sich die Frage stellen, wie die Gesellschaft um uns herum aussieht und nach Kompromissen suchen. Das milliardenschwere Sondervermögen noch vom alten, abgewählten Bundestag zu beschließen, sei laut Mergel allerdings ein fragwürdiger Vorgang in einer Demokratie.

Welchen Einfluss die sozialen Medien auf die Demokratie haben, wollen die auf dem Podium sitzenden Schüler von Mergel und Heuser wissen. Auf die Frage, wer von den anwesenden Schülern sich überhaupt noch die Tagesschau im Fernsehen anschaut oder wer die Zeitungsausgabe der Heilbronner Stimme liest, gehen nur wenige Hände hoch.

Auf die Schulen kommt es an 

Beim Thema Instagram sind es deutlich mehr. „Für mich stellt sich die Frage, wie wir überhaupt an die Menschen herankommen“, sagt der Landrat. Das Amt sei daher seit zwei Jahren auf Instagram vertreten. „Wir nutzen die sozialen Medien, weil alle Bürger wissen sollen, was wir machen“, sagt OB Mergel. Die Hauptverantwortung für Demokratie-Bildung liegt seiner Meinung nach bei den Schulen. „Die Eltern schaffen das nicht mehr.“

Für die Schüler steht auch das Thema bezahlbarer Wohnraum auf der Agenda. Die Stadt Heilbronn setze auf die Stadtsiedlung, so der OB. Klar sei, dass die Infrastruktur verbessert werden müsse. Aber es dürfe auch nicht nach dem Motto gehen, Leingarten baut Einfamilienhäuser, die Hochhäuser kann Heilbronn machen. Norbert Heuser zeigt sich überzeugt, dass Stadt Heilbronn und der Landkreis hier gemeinsam eine Lösung finden.

Die Schüler im Auditorium werden ermuntert, sich per QR-Code mit Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Frage, die die meisten Schüler am brennendsten interessiert, ist: Wann bekommt man den Döner wieder für vier Euro? Darauf haben Mergel und Heuser keine zufriedenstellende Antwort. Nur soviel: „Der Döner ist bundesweit das beliebteste To-go-Gericht.“ Einen Einfluss auf die Preise habe man jedoch nicht. 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben