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Einblicke in Leuchtturmprojekt
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Eintauchen ins Weinuniversum: So weit ist die Deutsche Weinwelt in Brackenheim

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Das Leuchtturmprojekt am Obertorplatz nimmt Konturen an, der Innenausbau läuft. Erstmals gibt es auch einen Blick in die Hotelzimmer. Ob im Frühjahr 2026 eröffnet werden kann?

Schauen sich in einem der Hotelzimmer im Schloss um: Technischer Assistent David Seifert, Investor Wolfgang Scheidtweiler, Bürgermeister Thomas Csaszar, Steffen Heinrich vom Stadtmarketing. Foto: Ralf Seidel
Schauen sich in einem der Hotelzimmer im Schloss um: Technischer Assistent David Seifert, Investor Wolfgang Scheidtweiler, Bürgermeister Thomas Csaszar, Steffen Heinrich vom Stadtmarketing. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

In diesen Tagen hat der Anbau der Deutschen Weinwelt am Obertorplatz seinen Farbanstrich  seinen Farbanstrich bekommen. Ein kräftiges Rot, wie der Lemberger, der überwiegend in Brackenheim angebaut wird. Das Rot greift auch das Grundthema der Weinwelt auf: eine interaktive Ausstellung, kombiniert mit Hotellerie, Vinothek und Gastronomie – alles im Zeichen des Weins. Die Deutsche Weinwelt ist das mit der meisten Spannung erwartete Projekt in Brackenheim, es soll über die Region hinaus Strahlkraft besitzen. Nächstes Jahr soll es eingeweiht werden. Auch das Ensemble am Obertorplatz macht sichtbare Fortschritte. Nächste Woche wird die Vorabeinweihung der neuen Tourist-Info neben dem Theodor-Heuss-Museum gefeiert, derzeit wird der Platz gepflastert.

Bei der jüngsten Begehung der Deutschen Weinwelt war erstmals ein Blick in die Hotelzimmer der Weinwelt möglich. Auch die konkreten Ausstellungsinhalte, die unter anderem mit der Cité du Vin in Bordeaux und der Hochschule Heilbronn erarbeitet wurden, sind den einzelnen Räumen nun zugeordnet.

Deutsche Weinwelt: Ausstellung soll jährlich 50.000 Besucher locken

Die Deutsche Weinwelt soll einmal jährlich 50 000 Besucher anziehen, so die Hoffnung. Solche Dimensionen ist Wolfgang Scheidtweiler gewohnt: Nach eigenen Angaben zählt das Pforzheimer Gasometer, das unter seiner Leitung steht, jährlich rund 200 000 Gäste. Im Gespräch merkt man, dass der Unternehmer genaue Pläne hat, die er detailliert ausführt: Von Deko-Elementen über das gastronomische Angebot bis zum Ablauf der Weinproben und der Gestaltung des Eingangsbereichs mit Flaschen aus allen Anbaugebieten – alles ist durchdacht. Es bleibt spannend, ob der Zeitplan eingehalten wird.

Baubeginn für die Weinwelt war 2017, noch immer bleibt vieles bis zur Festestellung zu tun: In der künftigen Hotellobby türmt sich derzeit Bauschutt, im Aufzugsschacht klafft noch ein großes Loch. Ende September soll die Ausstellung in den historischen Gewölbekellern mit Inhalten gefüllt werden. Der Eröffnungstermin des Leuchtturmprojekts, das sich stets weiterentwickelt hat, wurde mehrfach verschoben. Seit der Corona-Pandemie sorgten unvorhersehbare Entwicklungen für Verzögerungen, etwa beim Ausbau der Gewölbekeller. Auch mussten die Arbeiten aufgrund von Fragen des Denkmalschutzes für ein Dreivierteljahr ruhen. Veränderungen bei der Bauausführung und der Umbau des Weinkellers, der nun in einen Rundgang integriert werden soll, führten zu weiteren Verzögerungen.

Corona-Pandemie führt zu Bauverzögerung

Der Projektvertrag zwischen den Investoren und der Stadt Brackenheim sieht nun eine Fertigstellung bis Ende 2025 vor. Am Ziel, die Deutsche Weinwelt im Frühjahr 2026 zu eröffnen, wird weiterhin festgehalten. Für Wolfgang Scheidtweiler ist klar: Hotel und Weinwelt werden gemeinsam als Einheit eröffnet.

Dass bei dem Projekt nur „das Beste vom Besten“ zum Einsatz kommt, betont er immer wieder: „Wir entwickeln uns ständig weiter. Wenn wir eine noch bessere Idee haben, setzen wir sie um“, sagt er gut gelaunt und führt in den Altbau: In dem historischen Schloss wird derzeit viel gearbeitet. Die Bausubstanz, in dem zuletzt das städtische Bauamt untergebracht war – an einigen Zimmern sind noch die Namensschilder der Mitarbeiter angebracht. Bei der genauen Zimmeranzahl will sich Scheidtweiler nicht festlegen, „um die 40, 42“ sollen es werden.

Zwischen Geschichte und Moderne

In vielen der Doppelzimmer stehen bereits die Wände für den Badbereich, in einem Raum sind Duschkabine, Toilette und grüne Marmorarmaturen bereits als Modell eingebaut. Die Zimmer unterscheiden sich in ihrer Größe, werden energetisch mit einer Wärmepumpe versorgt.

Besondere Blickfänge sind Stuckornamente an den Wänden. Die historische Bausubstanz soll möglichst erhalten bleiben – damit in der Weinwelt Moderne auf Geschichte trifft.

Darum geht es in der Weinausstellung im Gewölbekeller

Das Ausstellungskonzept für die Deutsche Weinwelt wurde von der Pariser Designagentur Clémence Farrell entworfen. Inhalte, Texte, Videos und mehr werden laut dem technischen Assistenten David Seifert eins zu eins von der Cité du Vin in Bordeaux übernommen.

Die Besucher betreten die Deutsche Weinwelt über die Treppe oder den Aufzug im Anbau und tauchen zunächst in die Geschichte des Weinanbaus der vergangenen 500 Jahre ein. Der Rundgang führt weiter zur Einführung in die Weinregionen. Grundsätzlich seien die Räume als „Universen“ konzipiert, erklärt Seifert – jedes widmet sich einem eigenen Thema.

Weiter geht es durch einen Gang mit alten Weintanks, in dem die Besucher die Sensorik des Weins entdecken. Die Ausstellung wird zunehmend interaktiv und immersiv, immer wieder mit speziellen Elementen für Kinder.

In einem weiteren Universum wird das Weinjahr dargestellt; weitere Themenkomplexe sind der Weinberg und der Lebenszyklus der Rebe. Im finalen Raum, dem großen Gewölbekeller, geht es schließlich um die deutschen Weinbauregionen. 

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