Die Weihnachtsbeleuchtung und Weihnachtsdekoration in der Innenstadt veranlasst die Heilbronner Marketing Gesellschaft (HMG). Insgesamt werden 22 Kilometer meist LED-Lichterketten verarbeitet. Der Bereich Garten- und Landschaftspflege der Aufbaugilde Heilbronn Franken hat schon seit Jahren die Aufgabe, die Bäume zu schmücken. In diesem Jahr wurde zudem zur Einzelhandels-Aktion „Lass mal das Licht an“ aufgerufen. Die Idee: Schaufenster länger zu beleuchten, um in der dunklen Jahreszeit mehr Flair zu schaffen und das Sicherheitsgefühl in der Innenstadt zu stärken. amo
Weihnachtsbeleuchtung in Heilbronn: Aufbaugilde sorgt für Lichterglanz
Die Aufbaugilde bringt Heilbronn mit aufwendiger Handarbeit zum Leuchten. Die Weihnachtsbeleuchtung erstreckt sich über neun Kilometer – von Baum zu Baum.
Von Heilbronn bis Untergruppenbach. Neun Kilometer. Das ist ungefähr die Länge, die zusammenkommt, wenn Peter Schmalzhaf alle Lichterketten für die Bäume der Heilbronner Innenstadt, die er verarbeitet, aneinanderlegen würde.
Gewickelt, an den Ästen entlang gezogen, mit Kabelbinder befestigt, an manchen Bäumen leuchten Sterne: Das alles bringt die City zum Strahlen.
Heilbronner Innenstadt strahlt: Mit neun Kilometern Lichterketten durch die Adventszeit
Dafür steht der stellvertretende Leiter der Garten- und Landschaftspflege der Aufbaugilde seit 13. Oktober im Korbsteiger seiner Teleskopbühne und zirkelt zwischen Blättern hindurch. Vorsichtig, damit die Äste ihm nicht in die Augen piksen. In luftiger Höhe von bis zu 21 Metern.
Auch der Abbau nach Dreikönig dauert Wochen
Sechs Wochen macht er gemeinsam mit Pawel Adamski Tag für Tag die Stadt ein wenig schöner. Adamskis Job ist, die Lichterketten bereit zu stellen und auf den Sicherheitsabstand und die Absperrungen zu achten.

„Die Leute werden ja immer neugieriger“, sagt Oliver Krill, Geschäftsbereichsleiter der Aufbaugilde. Zwei, drei Wochen dauert der Abbau des Lichterschmucks nach Dreikönig.
Höhenangst darf man nicht haben
Beim heutigen Baum zwischen Stadtgalerie und Nordsee in der Fleiner Straße, dem aufwändigsten seiner Art, weil jeder Ast einzeln geschmückt wird, befindet er sich immerhin auch auf 15 Metern.
Wie steht es da mit der Höhenangst? „Im ersten Jahr war das schon schwierig“, räumt der gelernte Gärtnermeister ein. Inzwischen hat er sich daran gewöhnt. „Ich bin entspannt.“ Auch, als sich der Korb einmal festgefahren hatte und manövrierunfähig in den Wipfeln stand. Anderthalb Stunden dauerte es, bis der Experte von der Notsteuerung eintraf und ihn herunterholen konnte.
„Ich erzähle jedem, dass wir die Bäume in Heilbronn schmücken.“Oliver Krill
Heute sind die Bedingungen gut. Sonnenschein, das Thermometer zeigt zehn Grad. Trotzdem. Bei der stundenlangen Arbeit im Freien müssen vier Lagen Kleidung übereinander sein, besonders wenn es bewölkt ist und die Feuchtigkeit in die Knochen geht. Dazu Neonjacke, Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen sowieso. Mit einem Gurt über Beine, Hüften und Schultern ist Schmalzhaf am Korb, den er selbst steuert, gesichert. Die Arbeit erfordert hohe Konzentration, denn wenn er den Teleskoparm, an dem der Korb befestigt ist, zu weit ausfährt, könnte alles kippen.
Um den Baum bei der Stadtgalerie zu schmücken, brauchen die Mitarbeiter zwei Tage
Auch wenn die „Fizzelarbeit“ in die Arme geht, gerade an dem Prachtwerk, das die Stadtgalerie schmücken lässt, und für das die Männer allein zwei Tage brauchen: Das Ergebnis erfüllt alle mit Stolz.
Nein, mit dem Saubermachen rund um die Müllcontainer, das sonst sein täglich Brot ist, sei das wirklich nicht vergleichbar. „zwei völlig andere Welten“, sagt Aufbaugilde-Geschäftsbereichsleiter Oliver Krill. „Ich erzähle jedem, der es hören will, dass wir die Bäume in Heilbronn schmücken.“ Er lacht: „Und wer es nicht hören will, dem erzähl ich’s zweimal.“
Am schönsten ist es für ihn, wenn sich die Kinder beim Weihnachtsmarkt über die Beleuchtung freuen, „und ganz große Augen bekommen“. Das Sahnehäubchen sind die beiden Tannen am Rathaus und am Kiliansplatz. 100 bis 150 Ketten sind allein am Christbaum auf dem Marktplatz angebracht. Dazu wird der Inhalt eines Kleintransporters voller Kugeln in Grau und Blau dekoriert. Und natürlich: Käthchenfiguren. Alles mit Kabelbindern gut festgemacht, damit auch Sturm und Regen der Pracht nichts anhaben können.


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