Wasserzweckverband geht weiteren Schritt in Richtung Zukunft
Nach einem Jahr Bauzeit wurde der Hochbehälter für Wollenberg offiziell eingeweiht. Er ist ein Baustein im Investitionsprogramm des Wasserzweckverbands Mühlbach.

Fast ein Jahr dauerten die Bauarbeiten, jetzt ist der neue Hochbehälter für Wollenberg eingeweiht. Er soll die rund 420 Einwohner des Bad Rappenauer Ortsteils mit Wasser versorgen und vor allem sicherstellen, dass das auch noch viele Jahre so bleibt. Denn der Wasserbedarf steigt stetig an, das bisherige Bauwerk im Ort hatte zu wenig Fassungsvermögen für die steigenden Anforderungen.
Wie hoch der Bedarf sein wird, hat ein Strukturgutachten ergeben, das Investitionen von über 60 Millionen Euro vorsieht. Eine Million Euro hat der Bau des Hochbehälters gekostet und ist laut Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei der erste Schritt auf dem Weg der Umsetzung in den kommenden Jahren. „Wir brauchen eine andere Struktur in der Speicherung und Bereitstellung von Wasser“, sagt er bei der Einweihung des Bauwerks.
Erster neuer Hochbehälter seit einem Vierteljahrhundert
Das wurde in zwei Röhren errichtet und anschließend mit Erde überschüttet. Insgesamt 230 Kubikmeter Wasser können die Behälter fassen. Gesteuert werden sie über ein modernes System, das Frei direkt in Augenschein genommen hat. Als „Meilenstein in der Geschichte des Wasserzweckverbands“ bezeichnet dessen Geschäftsführer Alexander Freygang den Bau, der gleichzeitig auch der erste Hochbehälter ist, der in den vergangenen 25 Jahren neu gebaut wurde. Ein Symbol für den Fortschritt sei er. Und für Nachhaltigkeit. Denn mit dem Behälter ist es nicht getan.
In den vergangenen Monaten wurden im Ort selbst die Leitungen vergrößert und ein Druckminderungsschacht eingebaut. Der soll – wie der Name schon sagt – für gleichmäßigen Druck in den Wasserleitungen sorgen, die in die Haushalte führen. Im Zuge dessen wurden aus vier Versorgungszonen zwei, was wiederum Energie einspart.
Die Schwerkraft wird genutzt
Daran hat auch der Standort des Hochbehälters einen großen Anteil, denn mit 300 Metern über Normal Null – und damit 65 Meter höher als der bisherige – kann die Schwerkraft nun optimal genutzt werden. „Der ökologische Fußabdruck wird damit weiter minimiert“, erklärt Freygang.
Doch es wird nicht nur Energie eingespart, sondern auch die Wasserversorgung sichergestellt. Bisher gibt es zwar keine Knappheit, aber ein Speicherproblem. An Spitzentagen, besonders im Sommer, benötigen die Menschen aus verschiedenen Gründen mehr Wasser. Das ist zwar theoretisch vorhanden, konnte aber bisher nicht in der Menge, die in Zukunft benötigt werden wird, vorgehalten werden.

HB Zentral steht am höchsten Punkt des Wasserzweckverbands
Dieses Ziel verfolgt der Wasserzweckverband auch mit dem Hochbehälter Zentral am Rande des Hüffenhardter Ortsteils Kälbertshausen. Der soll Ende des kommenden Jahres fertiggestellt sein und dann bis zu 4000 Kubikmeter Wasser fassen. Auch hier spielt der Standort eine entscheidende Rolle, denn das Areal ist das am höchsten gelegene und gleichzeitig geeignetste im Gebiet des Zweckverbands, zu dem über 30 Ortschaften gehören.
Mehrere Millionen Euro soll das Bauwerk kosten. Alleine könnte der Verband diese Investition nicht stemmen. Er ist daher auf finanzielle Unterstützung des Umweltministeriums angewiesen. Im August flatterte der nächste Förderbescheid ins Haus, der den zweiten Bauabschnitt sichert. Man liege voll im Zeitplan, sagt der Wasserzweckverbandsleiter.
Drei Landkreise profitieren vom neuen Hochbehälter
Wenn der HB Zentral fertiggestellt ist, sollen alle Verbandsgemeinden in drei Landkreisen davon profitieren und zuverlässig mit Wasser versorgt werden. „Es ist die wertvollste Ressource, die wir besitzen“, sagt Alexander Freygang. „Die Grundlage für Gesundheit und das tägliche Leben.“
Damit das auch noch so lange wie möglich so bleibt, sind in den kommenden Jahren weitere Maßnahmen geplant.