Was die Medienwelt Neckarwestheim Neues zu bieten hat
Neben Lesepässen und Angeboten für Kinder setzt die Medienwelt Neckarwestheim auf besondere Höhepunkte wie Autorenlesungen. Bald ist Bestseller-Schriftsteller Heinrich Steinfest zu Gast. Die Besucherzahlen steigen.

Die Lesungen mit namhaften Bestseller-Autoren sind nur ein Aushängeschild der Medienwelt. Vor über einem Jahr war Krimi-Schreiber Martin Walker in der Alten Schule zu Gast, auch Peter Stamm oder Felix Huby fanden auf Einladung den Weg nach Neckarwestheim. In die Liste soll sich bald der mehrfach ausgezeichnete Schriftsteller Heinrich Steinfest einreihen. Medienwelt-Leiterin Eva Lürkens hat den in Heidelberg lebenden Autor gewinnen können: Am Mittwochabend, 19.30 Uhr, liest Steinfest aus seinem neuen Roman „Das schwarze Manifest“, im intimen Rahmen in der Medienwelt.
Die Bücherei am Marktplatz hat jedoch auch das gesamte Jahr über viel zu bieten. Neben bewährten Konzepten sind einige Neuheiten darunter. Denn grundsätzlich, betont Leiterin Eva Lürkens, richtet sich die Medienwelt darauf aus, Trends zu sichten, auf Nachfragen zu reagieren und sich ständig weiterzuentwickeln. Ebenso, wie die Medien gemäß den räumlichen Gegebenheiten – vor 1992 war die Bücherei eine Gaststätte – bestmöglich zu präsentieren.
Medienwelt hat Neues zu bieten: Mangaparty lockt 260 Besucher
Schon als Eva Lürkens Anfang der 90er zur Medienwelt kam, hatte die Einrichtung als eine der ersten im Heilbronner Landkreis einen Computer mit Internetzugang anzubieten. Inzwischen wird der Bereich anders genutzt – für Mangas, japanische Comics, die seit Jahren verstärkt angesagt sind. Das zeigte sich beim Mangaday, den die Medienwelt mit Popcorn und Drinks in eine „Mangaparty“ umformatierte: Mit 260 Teilnehmenden verzeichnete man einen Besucherrekord. „Wir waren überwältigt“, sagt Lürkens. Ein Workshop im Mangazeichnen 2026 ist in Planung.
Events wie der Mangatag sorgen einmal mehr dafür, dass die Besucherzahlen in der Medienwelt steigen, freut sich Diplom-Bibliothekarin Lürkens, die von der gelernten Buchhändlerin Jutta Schultz unterstützt wird.
Die Medienwelt legt ihren Fokus auf eine gestraffte Verwaltung und eine sinnvolle Ressourcenaufteilung. Man sei längst mehr als eine öffentliche Einrichtung oder Dienstleisterin, sondern werde als „dritter Ort“ wahrgenommen, so Eva Lürkens: „Die Leute kommen zusammen“, das wirkt einem der gravierendsten Probleme unserer Zeit entgegen: der Einsamkeit. Auch gesamtgesellschaftlich hat die Bedeutung von Bibliotheken zugenommen: Als Begegnungsstätte, als Ort für Veranstaltungen und Vernetzung. Die Medienwelt ist ein lebendiger Treffpunkt, etwa bei der während der Corona-Pandemie entstandenen Pflanzentauschbörse im Außenbereich der Wassergrabengärten, die zudem ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzt.
Kinder zum Schmökern animieren
Die Mitarbeiterinnen bieten Orientierung bei allein 11 000 physischen Medien im direkten Bestand. Dazu kommt das digitale Angebot der Onleihe Heilbronn-Franken, wofür am 8. November die erste Onleihe-Sprechstunde (11 bis 13 Uhr) angeboten wird – parallel dazu findet das japanische Kamishibai-Erzähltheater statt. Neuerungen gibt es vor allem im Bereich für Kinder, etwa Bücherkisten mit Stoff zu besonderen Themen: Familie, Hilfe im Alltag oder Emotionen wie Trauerbewältigung sind darunter und werden auch von der Schulsozialarbeit angefragt. Zum Repertoire gehört für die Medienwelt längst die Leseförderung mit ABC-Tüten für die Erstklässler.
Kostenlose Ferien-Lesepässe sollen zum Schmökern animieren – als niederschwelliges Angebot: Wer 18 Stempel sammelt, kann sich auf eine Urkunde freuen, die von Bürgermeister Jochen Winkler überreicht wird. Spaß an den Lesepässen haben nicht nur die Jungen – das Angebot wurde auch für Erwachsene eingeführt.
Persönliche Buchempfehlungen sind gefragt
Die besonderen Vorzüge in der Neckarwestheimer Medienwelt bestehen in den persönlichen Buchtipps und Leseempfehlungen der Mitarbeiterinnen – der Wunsch nach individueller Beratung hat nach der Corona-Pandemie noch einmal zugenommen, sagt Leiterin Eva Lürkens. Präsentiert werden neben Neuerscheinungen wie Leon de Winters „Stadt der Hunde“ auch zeitlose Klassiker wie „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Überraschend nachgefragt ist zuletzt die Jugendbuchreihe „Die Wortweberin“ von Elvira Zeißler.
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