An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Glomex, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.
Externer Inhalt
Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.
"Ich glaube, der Steffen macht es", sagt Albrecht Fauser. Der ehemalige Massenbachhausener Carnevalspräsident des CCM und musikalischer Leiter der Leintalmusikanten steht am Sonntag um 18.15 Uhr im Türrahmen des kleinen Sitzungssaals, in dem sechs Wahlhelfer damit beschäftigt sind, die 440 Briefwahlstimmen zur Bürgermeisterwahl auszuzählen. Jeweils mit einem roten Teppichmesser ausgerüstet, schlitzen sie die blauen Umschläge auf, ziehen die Wahlzettel raus, entfalten sie und bilden damit Stapel: einen für die Kandidatin Jessica Krimmel und einen etwas schneller wachsenden für Steffen Braun.
Für den Beilsteiner Haupt- und Ordnungsamtsleiter werden am Ende 1126 Bürgerinnen und Bürger der Kommune votiert haben, eine Mehrheit von 73,55 Prozent der gültigen Stimmen.
Während er der Auszählung zuguckt, erklärt Fauser, warum auch er auf den 30-jährigen Abstatter gesetzt hat. Dem 77-Jährigen "hat imponiert, wie er aufgetreten ist und immer klare Aussagen gemacht hat". Über Krimmel, Haupt-, Ordnungs- und Bauamtsleiterin in Walheim, sagt der selbst Auftrittserfahrene hingegen: "Sie ist nicht so redegewandt."
Bürgermeisterwahl in Massenbachhausen: Konzentration bei Auszählung im Rathaus
Auch im Einwohnermeldeamtsbüro herrscht konzentriertes Geraschel. Hier entfalten und stapeln die Bürgermeister-Assistentin Christina Fernandes, der Kämmerer Christian Schneider und sein Stellvertreter Gerd Weißert sowie Gemeinderat Bernd Schwarz (CDU) blitzschnell und konzentriert 509 Stimmzettel, die in die Urne im Rathaus geworfen wurden. 376 ordnen sie am Ende Braun zu, 133 Krimmel, verkündet um 18.30 Uhr Heike Seufert, ebenfalls von der Kämmerei, nachdem sie die Anzahl nochmal mit den Wahllisten verglichen hat.
Die Bürgermeister-Assistentin Christina Fernandes und der Kämmerer Christian Schneider entfalten die 509 in die Urne im Rathaus geworfenen Stimmscheine.
Foto: Kunz, Christiana
Während die Zahlen, eingepeist von Hauptamtsleiterin Theresa Gropp, schon vor der offiziellen Verkündung des Wahlausgangs auf der Homepage erscheinen, füllt sich das Rathaus. Hektik bricht aus, die Musikkapelle bringt Instrumente ins Foyer. Der Bürgermeister-Stellvertreter Udo Neuweiler wollte das Ergebnis auf dem mit Riesenweihnachtsbaum geschmückten Vorplatz verkünden. Doch draußen ist es zu kalt. Spontan wird die Veranstaltung in den Ratssaal verlegt, die Kapelle zum Tusch davor aufspielen.
Über die Beteiligung bei der Bürgermeisterwahl in Massenbachhausen lässt sich streiten
Um 18.50 Uhr greift Neuweiler zum Mikrofon und gratuliert dem zukünftigen Bürgermeister Steffen Braun: "Ich bin froh, dass entschieden wurde, wer in Zukunft die Geschicke Massenbachhausens leiten darf." Als er die Wahlbeteiligung von 54,66 Prozent nennt, geht ein Raunen durch den Saal. "Wenig", murmeln manche. "Ich finde die Wahlbeteiligung ein bisschen mickrig", sagt etwa Andrea Schirmer, die jede Gelegenheit genutzt hat, sich über die Kandidaten zu informieren. Ihre Schwester Claudia Schäfer findet, man könne auch positiv sehen: "Über die Hälfte ist zur Wahl gegangen."
Auszählung der Briefwahlstimmen im kleinen Sitzungssaal des Rathauses.
Foto: Kunz, Christiana
Als 2010 Nico Morast erstmals zum Bürgermeister von Massenbachhausen gewählt wurde, schritten 70,84 Prozent der Wahlbeteiligten zur Urne. Allerdings musste sich der damals 25-Jährige gegen fünf Mitbewerber durchsetzen. Bei seiner Wiederwahl 2018 gaben 50,3 Prozent der Wähler ihre Stimme ab – obwohl er Alleinkandidat war.
Jetzt steht Morast zusammen mit vielen Amtskollegen aus der Region im Ratssaal, um seinem Nachfolger zu gratulieren. "Ich habe mich umgemeldet, als ich gesehen habe, dass er meine Stimme nicht mehr nötig hat", scherzt der seit September Oberbürgermeister von Bretten über das klare Votum für Braun.
Bürgermeisterwahl in Massenbachhausen: Reaktionen aus den Nachbarkommunen
Über die Wahl freuen sich auch die Kollegen der benachbarten Kommunen: "Ich kann mir die Zusammenarbeit mit ihm gut vorstellen", sagt etwa Sabine Rotermund, Bürgermeisterin in Schwaigern. Ralf Steinbrenner (Leingarten) lobt: "Das ist ein kompetenter Kollege. Er passt zu Massenbachhausen", und er erinnert sich: "Ich habe schon mit seinem Vater zusammengearbeitet." - Rüdiger Braun war lange Bürgermeister in Abstatt.
Zur Unterstützung ihres Noch- oder ehemaligen Mitarbeiters Steffen Braun sind auch Barbara Schoenfeld aus Beilstein und Volker Schiek aus Nordheim gekommen. Bevor Braun nach Beilstein wechselte, war er Bauamtsleiter in Nordheim.
Wahlbeteiligung in Massenbachhausen
Steffen Braun wurde am Sonntag mit einer Mehrheit von 73,55 Prozent der abgegebenen Stimmen zum neuen Bürgermeister von Massenbachhausen gewählt. Auf seine Mitbewerberin Jessica Krimmel aus Oberderdingen entfielen 26,19 Prozent. Ungültig waren nur zwei Stimmen, vier Wähler nahmen einen Eintrag in der freien Zeile auf dem Wahlzettel vor. Die Wahlbeteiligung lag mit 1533 abgegebene Stimmen auf 2801 Wahlberechtigte bei 54,73 Prozent - über dem Landesdurchschnitt von 44,4 Prozent, aber geringer als bei früheren Wahlen und kleinen Kommunen üblich. Massenbachhausen hat rund 3600 Einwohner.
Bürgermeisterwahl: Eppinger OB hält Laudatio auf Steffen Braun
Eine Laudatio auf den neuen Kollegen hält Klaus Holaschke, OB in Eppingen und Erster Vizepräsident des Gemeindetags Baden-Württemberg. Auch er lobt die Verwaltungserfahrung sowie die persönlichen Eindrücke, die Braun bei ihm hinterlassen hat. Und auch die Mitbewerberin: "Massenbachhausen hatte wirklich eine Wahl", hebt er auf die Verwaltungskompetenz von Jessica Krimmel ab. Der er, wie zuvor schon Wahlgewinner Braun in seiner Dankesrede, alles Gute für ihre berufliche Zukunft wünscht.
Nur ist Krimmel nirgends zu sehen. Und auch telefonisch am Tag nach der Wahl nicht für ein Statement erreichbar. Die Inhalte ihrer Website hat sie gelöscht: "Ich möchte mich an dieser Stelle kurz bei allen bedanken, die mir mit ihrer Stimme ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Allen anderen wünsche ich, dass sie die richtige Wahl getroffen haben", steht dort nur noch.
Traurig, aber keine Sorge: Sie können natürlich trotzdem weiterlesen.
Schließen Sie einfach diese Meldung und sichern Sie sich das andere exklusive Angebot auf der Seite. Bei Fragen hilft Ihnen unser Kundenservice unter 07131/615-615 gerne weiter.
Kommentare