Kindergarten in Ilsfeld: Erzieher soll Jungen sexuell missbraucht haben
Die Staatsanwaltschaft Heilbronn klagt einen Erzieher an, der ein Kind sexuell missbraucht haben soll. Die Gemeinde Ilsfeld stellt den Tatverdächtigen frei – und informiert die Eltern eine Woche nach Bekanntwerden des Vorwurfs.
In einem Kindergarten in Ilsfeld-Auenstein soll ein Kind von einem Erzieher sexuell missbraucht worden sein. Entsprechende Informationen bestätigt die Staatsanwaltschaft Heilbronn. Das Opfer soll eine Junge sein. Das Verfahren sei bereits an das Amtsgericht Heilbronn übergeben worden. Der Kindergarten steht unter kommunaler Verwaltung, der Erzieher sei nach Bekanntwerden des Vorwurfs am selben Tag freigestellt worden, erklärt Bürgermeister Bernd Bordon.
Vorwurf: Kind in Ilsfeld sexuell missbraucht – Gerichtstermin steht noch nicht fest
Der Vorfall soll sich bereits im Juli 2023 zugetragen haben. Im Oktober 2024 hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren an das Amtsgericht weitergeben, die Anklage sei Ende Oktober an den Erzieher zugestellt worden. „Die Frist zur Stellungnahme ist bereits abgelaufen. Ein Termin zur mündlichen Hauptverhandlung wurde bislang noch nicht bestimmt“, teilt Gerichtssprecher Michael Reißer mit.

Nach Vorfall in Ilsfeld: Kriminalpolizei Heilbronn informierte bei Elternabend
Etwa eine Woche nach Bekanntwerden des Vorfalls soll die Gemeinde die Polizei informiert haben. Nach Informationen der Heilbronner Stimme soll die Kriminalpolizei Heilbronn dies bei einem Elternabend thematisiert haben. Das bestätigt die Staatsanwaltschaft. Generell sei eine zeitnahe Information der Ermittlungsbehörden wünschenswert, teilt Sprecherin Mareike Hafendörfer schriftlich mit.
Wie interne Zeitabläufe bei der Gemeinde zustande kämen und warum eine Woche nach Bekanntwerden die Polizei informiert worden sei, könne sie nicht sagen. Aus Bordons Sicht habe man die Strafverfolgungsbehörden schnell und sauber eingeschaltet.
Staatsanwaltschaft Heilbronn: Zusammenarbeit mit Gemeinde Ilsfeld sei sehr gut gewesen
Die Zusammenarbeit seitens der Gemeinde sei jederzeit sehr gut gewesen, erklärt die Staatsanwaltschaft weiter. Bei dem Elternabend soll zur Sprache gekommen sein, dass durch den zeitlichen Versatz möglicherweise Beweismittel vom Tatverdächtigen hätten vernichtet werden können, heißt es.
„Der Zeitpunkt der Informationsweitergabe hat sich, nach Einschätzung der Ermittlungsbehörden, nicht auf die weiteren Ermittlungen ausgewirkt“, teilt die Staatsanwaltschaft dazu mit.

Stimme.de