Vor Bürgermeisterwahl: Kandidaten treffen beim Stimme-Forum aufeinander
Wenn am Sonntag die Bürgermeisterwahl ansteht, haben die Massenbachhausener die Wahl zwischen reichlich Verwaltungserfahrung. Steffen Braun und Jessica Krimmel kennen sich mit der Arbeit in Rathäusern aus. Am Montagabend präsentierten sich die beiden Kandidaten beim Stimme-Forum vor rund 400 Zuhörern in der Festhalle.

Der Chefsessel der Verwaltung ist frei, nachdem der langjährige Bürgermeister Nico Morast zum OB in Bretten gewählt worden ist. Der allseits geschätzte Kommunalpolitiker hinterlasse „große Fußstapfen“, sagt Redakteurin Susanne Schwarzbürger, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Friedhelm Römer das Forum moderierte. Die Kandidaten wollen eigene Akzente setzen. Dabei gab es in der Fragerunde gleich klare Worte. Als „Quatsch“ bezeichnete Braun Gerüchte, er wolle sich in zwei Jahren an seiner früheren Wirkungsstätte in Nordheim als Bürgermeister bewerben. „Ich würde hier nicht so intensiv Wahlkampf machen, um in zwei Jahren nach Nordheim zu gehen“, betonte der 30-Jährige, der als Haupt- und Ordnungsamtsleiter in Beilstein arbeitet.
Intensiver Wahlkampf: Beide sind im Ort präsent
Einen intensiven Wahlkampf zu machen, nimmt auch Jessica Krimmel für sich in Anspruch. Die 33-Jährige leitet Haupt-, Ordnungs- und Bauamt in Walheim, hat sich vorgenommen, an alle rund 1500 Massenbachhausener Türen zu klopfen. Ganz hat sie das noch nicht geschafft. „Mir ist es wichtig, dass jeder Gelegenheit hat, mit mir zu sprechen.“ Führungsqualitäten bringe sie mit. „Ich treffe gerne Entscheidungen“, sagte die Kandidatin, die mit ihrer Familie in Oberderdingen wohnt. „Ein Bürgermeister auf Augenhöhe, der für jeden da ist“: Das will Steffen Braun sein. Er sieht sich als „Macher und Innovator“, betonte aber mehrmals, wie wichtig es ist, Entscheidungen gemeinsam mit den Bürgern zu treffen. Zur Ortsentwicklung äußerten sich beide ähnlich. Gewerbe sei wichtig, so Krimmel. „Entwicklung ja, aber in Maßen“, schließlich sei Massenbachhausen eine ländliche Gemeinde.
Maß halten zwischen Wohn- und Gewerbeentwicklung, das will auch Braun. Es gelte „einen Konsens zu entwickeln“. Nachholbedarf sieht er beim Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs und räumt ein, Bus und Bahn seien auf dem Weg von seinem bisherigen Wohnort Abstatt nach Massenbachhausen keine Alternative zum Auto. Einen Bürgerbus hält er für überlegenswert, für solche Projekte gebe es auch attraktive Förderung. Als „tolles Projekt“ bezeichnete auch Krimmel einen Bürgerbus. „Man muss aber auch die Kosten sehen.“ Ihre Priorität sei, die Busverbindungen zu verbessern – in enger Abstimmung mit den Bürgern.
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