Von Startschüssen und Zielgeraden
Nach einem bewegten 2024 stehen auch in den nächsten zwölf Monaten in Untergruppenbach die Räder nicht still. Neben dem Großprojekt Freibadsanierung, das im Herbst in seine letzte Runde geht, stehen zahlreiche weitere Aufgaben auf der Agenda.

Ob Starkregenschutz, Straßen- und Kanalsanierungen oder der Fußweg hoch zur Burg: Auch 2025 ist in Untergruppenbach alles andere als Zurücklehnen angesagt. Auf der Agenda standen und stehen einige größere Projekte, die die Gemeinde weiterhin beschäftigen werden. Allen voran das größte Bauvorhaben der jüngsten Zeit, die Sanierung des Freibads.
Voraussichtlich bis Juli wird dort noch die komplette Bädertechnik erneuert, Schwimmer und Nichtschwimmerbecken mit Edelstahl ausgekleidet und im Kinderbereich weitere Attraktionen eingebaut. Im Herbst soll der letzte Bauabschnitt starten, in dessen Zuge schließlich die Sanitär- und Umkleidebereiche modernisiert werden. Die Badegäste müssen also erneut mit einer verkürzten Saison rechnen. Im vergangenen Sommer konnten sie aber noch einmal feiern: mit dem jeweils 50. Jahrestag der Freibaderöffnung sowie der Gründung der DLRG-Ortsgruppe sogar einen Doppelgeburtstag.
Bautrupps drehen Freibadareal einmal auf links
Wenige Wochen später standen dann aber schon die Bautrupps parat, um das Areal quasi einmal auf links zu drehen. Ob das für diese Mammutaufgabe eingeräumte Zeitfenster wie vorgesehen eine Wiedereröffnung im Juli erlaubt, ist aktuell noch nicht absehbar. Dazu muss in den kommenden Monaten alles nach Plan laufen und das Wetter mitspielen. Probleme mit dem Boden für den Unterbau des Technikgebäudes haben die Arbeiten im Herbst bereits um gute sechs Wochen zurückgeworfen. Bei der Endabrechnung wird sich dann auch zeigen, ob der Kostenrahmen von 6,5 Millionen Euro eingehalten werden kann. Zur Finanzierung war es der Gemeinde nicht gelungen, einen oder mehrere Fördertöpfe anzuzapfen, sie ist dabei auf sich gestellt.
Die flossen dagegen für die Umstellung der Straßenbeleuchtung im gesamten Ortsgebiet. Zusammen mit dem Energieversorger Zeag wurden 1277 Leuchtpunkte binnen weniger Monate mit smarter LED-Technik ausgestattet. Sie sind nun vernetzt, jede einzelne Laterne ist steuerbar, ihre Funktionsparameter können erfasst, kontrolliert und je nach Umgebung und Bedarf reguliert werden. So registrieren etwa Bewegungssensoren Verkehrsteilnehmer und erhöhen dann die Beleuchtungsstärke. 930 000 Euro hat die Umstellung gekostet, davon kamen 430 000 Euro vom Bund.
Straßenlaternen leuchten smart
Den Eigenanteil von einer halben Million Euro sieht Bürgermeister Andreas Vierling als „hervorragend angelegtes Geld in Nachhaltigkeit und Umweltschutz“. Denn so soll nicht nur ein jährlicher Ausstoß von 130 Tonnen klimaschädlichen Kohlendioxids vermieden werden. Auch der Stromverbrauch der Gemeinde, aktuell 507 000 Kilowattstunden im Jahr, soll sich um rund 80 Prozent reduzieren, was wiederum das Finanzsäckel spürbar entlasten dürfte.

Eine Zukunftsvision ganz anderer Art wurde 2024 für die Pfadfinder vom Stamm Stettenfels konkret: Der Bau ihres eigenen Vereinsheims kann losgehen. Unweit des Freibads fiel im November der symbolische erste Spatenstich für das Projekt. Knapp 200 000 Euro soll der Bau des Gebäudes kosten und ganz auf die Bedürfnisse der Pfadfinder zugeschnitten sein, die viele der anfallenden Aufgaben in Eigenleistung erledigen möchten. Bis zum Spatenstich hatten die Aktiven bereits knapp 170 000 Euro durch Spenden und Aktionen eingenommen, davon kamen 50 000 Euro von der Gemeinde selbst.
Mit dem neuen Vereinsheim haben die Pfadis dann nach ziemlich genau zehn Jahren der Vakanz wieder ein eigenes Heim; das vorherige hatte 2015 dem Neubau der Schule weichen müssen.
Betreuungsangebot wächst um Wald- und Naturkindergarten
Neue Möglichkeiten der Kinderbetreuung hat die Gemeinde mit der Eröffnung des zweiten Wald- sowie des Naturkindergartens geschaffen. Seit September können an den Standorten bei der Lutz-Sigel-Hütte und auf der Streuobstwiese beim Areal „Obere Hub“ in Oberheinriet jeweils 20 Kinder die Natur erkunden und spielerisch ihre Umwelt kennenlernen.

Einen guten Riecher hatten – wieder einmal – die kreativen Köpfe hinter den Stettenfels-Festspielen. Die Stücke der Spielzeit 2024, „Schneewittchen“ und „Charleys Tante“, lockten abermals reichlich Theaterpublikum. Für die jeweils 14 Aufführungen wurden laut Intendantin Ursula Simon insgesamt rund 11 800 Tickets verkauft, 5800 für das Erwachsenen-, 6000 für das Kinderstück. Eine ähnliche Resonanz erhofft sich Simon auch im neuen Jahr, in dem eine Adaption des Kinderbuchklassikers „Das Dschungelbuch“ sowie das musikalische Schauspiel „Minirock und Petticoat“ auf dem Programm stehen.

Stimme.de