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Kompass 4 am Grundschulen
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„Völlig überarbeitet“: Prüfungen fürs Gymnasium sind besser gewesen

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Alle Viertklässler haben in Mathe und Deutsch Tests geschrieben. Die Ergebnisse entscheiden unter Umständen darüber, ob die Kinder auf ein Gymnasium kommen. Die Premiere im vergangenen Jahr war ein Reinfall, so lief es dieses Mal.

Testergebnis, Elternwunsch, Lehrereinschätzung: Wenn Kinder aufs Gymnasium wollen, müssen zwei der drei Kriterien für diese weiterführende Schule sprechen.
Testergebnis, Elternwunsch, Lehrereinschätzung: Wenn Kinder aufs Gymnasium wollen, müssen zwei der drei Kriterien für diese weiterführende Schule sprechen.  Foto: Christian Schwier

Wenn Kinder auf ein Gymnasium wollen, genügt nicht mehr allein der Elternwunsch. Einschätzung der Lehrer, Elternwunsch und eben das Ergebnis der beiden Tests in Mathe und Deutsch (Kompass 4): Zwei der drei Kriterien müssen fürs Gymnasium sprechen. 

Die Premiere von Kompass 4 ging im vergangenen Jahr schief, vor allem Mathe war für viele zu komplex. Kultusministerin Theresa Schopper schaltete sich ein, hielt aber an den Tests fest. Diese Woche fanden die Tests im zweiten Schuljahr statt. 

GEW zu Kompass 4: Desaster in Mathe wird sich nicht wiederholen

„Die Aufgaben sind völlig überarbeitet worden“, lobt Cornelia Kappes, die die Grundschule in Möckmühl leitet. Harald Schröder von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ergänzt gegenüber stimme.de: „Es scheint, als ob sich das Desaster vor allem in Mathe nicht wiederholen wird“, so der GEW-Sprecher im Kreis Heilbronn.

In Deutsch seien die Aufgaben ähnlich gewesen zum Vorjahr, sagt Tina Riek-Hessenthaler, die die Wartbergschule in Heilbronn leitet. „Mathe war deutlich einfacher.“ An einzelnen Schulen haben im vergangenen Jahr Viertklässler nach den Kompass-4-Prüfungen geweint. „Ganz leicht“ hätten Kinder dieses Mal Deutsch gefunden, so Tina Riek-Hessenthaler, auch nach Mathe seien sie entspannt gewesen.

Lob gibt es auch von Barbara Bürgy, ebenfalls bei der GEW im Kreis Heilbronn und auf Landesebene in der Fachgruppe Grundschule engagiert: Die Anpassungen seien gelungen, unter anderem bei der Sprache. 50 Prozent der Aufgaben seien auf grundlegendem Niveau gewesen, die übrigen dann auf mittlerem oder erweitertem Niveau. Auch die Bewertung hat sich geändert, sagt sie: Vergangenes Jahr seien keine Teilpunkte erlaubt gewesen, dieses Mal schon.

Barbara Bürgy hinterfragt nach wie vor den Sinn von Kompass 4. Mit zu den Kritikpunkten gehört: Alle Viertklässler müssen den Test schreiben, selbst die, bei denen Eltern und Lehrer gegen ein Gymnasium sind. „Man zwingt die Kinder zum Scheitern“, so die GEW-Funktionärin.

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