Wie ein schwäbischer Gourmetkoch aus Leingarten mit Barack Obama verwandt ist
Gourmetkoch Uwe Straub aus Leingarten ist mit Barack Obama verwandt. Eine Spurensuche durch Ahnenforscher Kuno Krieger brachte einst RTL ins Restaurant – und viele Gäste.

„Schau ihn dir genau an. Das ist die Verwandtschaft von Barack Obama.“ So wird Spitzenkoch Uwe Straub manchmal von Freunden vorgestellt, erzählt der 64-Jährige aus Leingarten. Natürlich sei dabei immer eine Prise Humor im Spiel – aber eben auch eine Prise Wahrheit.
Uwe Straub, der zusammen mit seiner Frau Xenia das Gourmetrestaurant im Landturm bei Lauffen am Neckar betreibt, ist tatsächlich mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama verwandt. Der Leingartener Ahnenforscher Kuno Krieger belegte dies durch Recherchen in Kirchenbüchern und in Auswandererlisten.
Spitzenkoch Uwe Straub ist mit Ex-US-Präsident Barack Obama verwandt
„Das hat Herr Krieger toll recherchiert“, lobt Uwe Straub die Arbeit des heute 93-Jährigen, die er im Jahr 2008 durchführte. Der Filmemacher Hajo Baumgärtner aus Schwaigern hatte damals für einen Gemeindefilm der Stadt Leingarten recherchiert und vermutet, dass Obama, der zu dieser Zeit im US-Präsidentschaftswahlkampf stand, Vorfahren aus Leingarten haben könnte. Er beauftragte Krieger – und der bestätigte die Vermutung.
Ein gewisser Martin Straub, 1616 in Gemmingen geboren, hatte einen Enkel namens Johann Pieter Straub, geboren 1695, der zeitweise in Großgartach lebte und um 1735 nach Amerika auswanderte. Seine Nachkommen lassen sich bis zu Louisa Elizza Stroup zurückverfolgen – die letzte Verwandte mit der amerikanisierten Form des Nachnamens „Stroup“, abgeleitet von Straub. Sie heiratete Jacob Mackey Dunham, einen Farmer aus Tipton. Er ist der Ur-Ur-Großvater von Obamas Mutter, Ann Dunham. Uwe Straub ist also tatsächlich über einige Ecken mit Barack Obama verwandt.
Ahnenforscher Kuno Krieger bestätigt Obama-Vermutung: RTL zu Besuch beim Sternekoch
Straub wurde wegen dieser kuriosen Verwandtschaftslinie im Jahr 2008 von Funk und Fernsehen besucht. „Da kam das RTL auf uns zu, und ich war in 50 Ausstrahlungen zu sehen“, erzählt er. „Es waren zwar nur rund vier Sekunden, in denen ich Essen serviere – trotzdem haben mir so viele Leute geschrieben, sie hätten mich im Fernsehen entdeckt.“
Schon damals kündigte Straub an, die Verwandtschaftslinie irgendwie in sein kulinarisches Angebot einzubauen. Es gab Wahlpartys im damaligen Leingartener Restaurant „Dorfkrug“ und sogar einen Obama-Wein. „Ich habe einfach versucht, das Ganze mit Humor rüberzubringen“, erzählt Straub heute. Das kam an. Viele besuchten seine „Wahlpartys“, bei denen amerikanisches Essen serviert und Obama-Wein ausgeschenkt wurde. Aus Obamas Wahlspruch „Yes, We Can“ wurde bei Straub schwäbisch übersetzt: „Des schaffe mir.“
Uwe Straub trifft Auma Obama, Halbschwester des Ex-Präsidenten
Ein paar Jahre später traf Straub sogar Auma Obama, die Halbschwester von Barack Obama, bei einer Spendengala. „Ich habe ihr den Stammbaum überreicht und die Verwandtschaft erklärt. Sie war wohl überrascht. Hat die Unterlagen ihren Bodyguards gegeben und sich leider nie wieder gemeldet“, erzählt Straub weiter.
Nach der Veröffentlichung der Verwandtschaft von Straub und Obama erhielt der Gourmetkoch zahlreiche Anrufe aus Amerika – viele vermuteten ebenfalls eine familiäre Verbindung. „Da hat mich Herr Krieger gewarnt. Die Amerikaner sind da etwas verrückter, die wollen neben Unterlagen sogar DNA-Proben“, sagt Straub. Bis heute wird er auf die Verwandtschaft angesprochen – mit einer Prise Witz, aber eben auch mit einer Prise Wahrheit.