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Tödlicher Unfall bei Oedheim: Forderungen nach Tempo 70 auf L1088 werden lauter

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Auf der L1088 zwischen Degmarn und Oedheim kommt es immer wieder zu Raserei und gefährlichen Überholmanövern. Jetzt werden wieder Stimmen laut, die ein durchgehendes Tempolimit fordern.


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Am vergangenen Freitag ist es zu einem tödlichen Unfall zwischen dem Abzweig Degmarn und Oedheim gekommen. Auf der eigentlich relativ geraden Strecke kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, vielleicht auch, weil die vermeintliche Übersichtlichkeit zum allzu schnellen Fahren verleitet. Nun werden wieder Stimmen laut, die auf der Landesstraße durchgehend Tempo 70 und ein Überholverbot fordern. 

Tödlicher Unfall auf der L1088 zwischen Degmarn und Oedheim: Jäger haben den Knall gehört

Auch von Seiten der Jägerschaft gibt es schon lange den Wunsch, dass das Tempo in Waldnähe reduziert oder zumindest eingehalten wird. „Wir haben den Knall gehört“, sagt ein Jäger, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, zu dem tödlichen Unfall. Gesehen habe er aber nichts. 

„Da wird oft schon im Wald oder direkt danach beschleunigt.“ Das Tempolimit von 70, das an der Bushaltestelle noch vor der Einmündung Degmarn aufgehoben wird, sollte zumindest bis zum Abzweig verlängert werden. Auch auf der freien Strecke werde oft über die erlaubten 100 Stundenkilometer hinaus beschleunigt, so die Beobachtung des Jägers. 


Zahlreiche Wildunfälle habe man auf den Straßen rund um das Waldstück Aspenloch dokumentiert. Auch Richtung Lautenbacher Hof werde oft zu schnell gefahren. „Das ist nur eine Frage der Zeit, bis es da mal wieder richtig knallt.“ 

Bad Friedrichshaller Bürgermeister bedauert den Unfalltod und verspricht baldige Verkehrsschau

Die Zuständigkeit für die Strecke wechselt mit dem Waldende. Das Landratsamt Heilbronn ist für den Abschnitt von Neuenstadt her bis kurz vor der Einmündung Degmarn verantwortlich. Dann beginnt die Oedheimer Gemarkung und damit der Bereich der Verkehrsbehörde Bad Friedrichshall. Bürgermeister Timo Frey hat bereits eine Verkehrsschau veranlasst, die am Mittwoch, 10. September stattfinden soll. 

„Ich bedauere den schlimmen Unfall und den Tod eines Menschen zutiefst“, teilt Frey mit. Bei der Verkehrsschau werde der Streckenabschnitt aus aktuellem Anlass überprüft und dann gegebenenfalls erforderliche  straßenverkehrsrechtliche Anordnungen abgestimmt. Bauliche Änderungen seien an der Strecke nach derzeitigem Kenntnisstand nicht vorgesehen. 

Polizei betont: Ein tödlicher Unfall macht Strecke noch nicht zum Unfallschwerpunkt

Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Unfälle müssten getroffen werden, wenn die Strecke als Unfallschwerpunkt deklariert ist. Reicht dazu ein tödlicher Unfall aus? Von Seiten der Polizei kommt von Frank Belz, Leiter der Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit im Heilbronner Präsidium: „Ein klares Nein!“


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Ein tödlicher Verkehrsunfall reiche nicht aus, um die Strecke als Unfallschwerpunkt zu kennzeichnen. Die Landesstraße 1088 war bislang auch noch nicht als Unfallschwerpunkt deklariert. „Die Unfallstelle wird jedoch im Rahmen von Verkehrsschauen angeschaut, mit dem Schwerpunkt, ob hier Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Unfälle getroffen werden können.“ Dies könnten eine Geschwindigkeitsreduzierung oder die Anordnung eines Überholverbots sein – oder auch beides. 

Bei elf von 32 Unfällen fuhr eines der Fahrzeuge zu weit in der Mitte 

In den letzten zehn Jahren hat es 32 Unfälle auf dieser Strecke gegeben, davon war bisher keiner mit tödlichem Ausgang. Viermal hat es schwer Verletzte gegeben. Bei elf Unfällen ist eines der Fahrzeuge zu weit in der Mitte gefahren, ungenügender Abstand und Überholen waren ebenfalls einige Male die Ursachen. 

 

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Kommentare

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Rainer Czyllok am 28.08.2025 09:17 Uhr

Das Blech kann man sich sparen. Wenn man nur die Strecke von Neckarsulm nach Neuenstadt fährt. Wenn man die 70 einhält ist man Verkehrshindernis und es vergeht keine Fahrt in der nicht einer, an guten Tagen bis zu 5, der nachfolgenden Fahrer nicht die Geduld hat mit 70 zu fahren. Zumeist findet man die dann an der Ampel in Neuenstadt wieder. Dort starten sie dann wieder durch um mit möglichst der doppelten Geschwindigkeit möglichst rasch die 30er Zone zu überbrücken.

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am 28.08.2025 08:26 Uhr

Nicht angepasste Geschwindigkeit ist eine der häufigsten Faktoren bei Unfällen mit Todesfolge. Die Leistungen der Kfz und Zweiräder hat in den letzten Jahrzehnten immer wahnsinnigere Leistungen hervorgebracht und dementsprechend das Gewicht der Fahrzeuge bis über zwei Tonnen erhöht. Wer heute ein kleines Auto unter 100 PS über unsere vollgestopften Autobahnen und Straßen bewegt ist für PS Monster Freiwild. Raserei, hirnloses dichtes Auffahren bei jeder Geschwindigkeit, keine PS Beschränkung bei Fahranfängern, zu laxe Strafen bei notorischen Rasern und so weiter. Es wäre schon viel geholfen, wenn sich jeder an die schon bestehenden Verkehrsregeln hält und das tut, was man in der Fahrschule lernt. Das fängt schon beim Verwenden des Fahrtrichtungsanzeigers und der halben Tacho Regel an.

Jürgen Mosthaf

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