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Viele Schwerverletzte: Heilbronner Polizei besorgt über Alkoholfahrten

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16 Menschen sind im Jahr 2024 in der Region Heilbronn und Hohenlohe ums Leben gekommen. Die Polizei will den Kontrolldruck hoch halten. Denn es gibt viele Schwerverletzte.


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„Etwa alle 20 Minuten ereignet sich auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn ein Verkehrsunfall. Für die Betroffenen ist das immer ein prägendes Erlebnis. Besonders einschneidend verhält es sich, wenn schwerwiegende Verletzungen oder gar Todesfälle das Resultat sind“, beschreibt Polizeipräsident Frank Spitzmüller die Situation.

Für das Jahr 2024 weist die Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Heilbronn insgesamt 25.737 Verkehrsunfälle aus. Ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dazu ist zu sagen, dass es sich bei mehr als der Hälfte aller Verkehrsunfälle im Präsidiumsbereich, aber auch in der Stadt und im Landkreis Heilbronn sowie im Hohenlohekreis um Kleinstunfälle wie Parkrempler handelt. Die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden ist laut Spitzmüller um ein Prozent auf 2.675 zurückgegangen. 

Verkehrsbilanz der Heilbronner Polizei: Leiterin der Schutzpolizeidirektion erinnert an Tod eines Elfjährigen in Forchtenberg

„Bedauerlicherweise mussten wir vergangenes Jahr 33 Verkehrstote beklagen“, berichtet die Leiterin der Schutzpolizeidirektion Eva Weispfenning mit Blick auf den ganzen Präsidiumsbereich. Dies entspricht einer Steigerung von 14 Prozent zum Vorjahr. „Diese Entwicklung betrachten wir mit Sorge“, so Weispfennig weiter. Jedes im Straßenverkehr verlorene Leben sei eines zu viel. Besonders tragisch sei ihr der Tod eines Elfjährigen bei einem Unfall in Forchtenberg in Erinnerung.

Deutlich mehr Unfälle als im Jahr davor registriert die Polizei in der Stadt Heilbronn. Dort klettert die Zahl um zwölf Prozent auf 5589. Erfreulich dabei ist: Die Zahl der Getöteten sinkt von vier im Jahr 2023 auf eine Person im vergangenen Jahr.

Im Landkreis Heilbronn nimmt die Zahl der Unfälle um vier Prozent auf 7991 zu. Acht Menschen kommen ums Leben, genauso viele wie im Vorjahr.

Im Hohenlohekreis passieren weniger Unfälle. Dort sinkt die Zahl um vier Prozent auf 3065. Dort sterben auch weniger Menschen auf der Straße. Die Zahl der Getöteten sinkt von zehn (2023) auf sieben (2024).

Heilbronner Polizei besorgt über Alkohol- und Drogenfahrten: So viele Menschen werden in der Region schwer verletzt

Ein unterschiedliches Bild ergibt sich in der Region bei der Betrachtung der schwer verletzten Personen. In der Stadt Heilbronn steigt die Zahl auf 65 (+20%). Im Landkreis klettert deren Zahl nicht ganz so stark wie in der Stadt, allerdings ist das Plus mit sieben Prozent immer noch sehr viel höher als im gesamten Präsidiumsbereich, zu dem auch der Neckar-Odenwald-Kreis und der Kreis Main-Tauber gehören. Es verbucht insgesamt einen Rückgang von zwei Prozent bei den Schwerverletzten. 

Im Kreis Hohenlohe bleibt im Jahr 2024 die Zahl der Menschen, die bei einem Unfall schwere Verletzungen erleiden, mit 72 gegenüber dem Jahr davor gleich. 

Verkehrsbilanz der Heilbronner Polizei: Unfallbeteiligte sind oft zu schnell unterwegs oder missachten die Vorfahrt

Ein Blick lohnt sich auf die Unfallursachen. Sowohl im Landkreis Heilbronn als auch im Hohenlohekreis ist überhöhtes Geschwindigkeit die Unfallursache Nummer eins bei den Crashs mit Personenschaden. In der Stadt Heilbronn kracht es meistens, weil jemand zu wenig Abstand hält oder die Vorfahrtsregeln missachtet. 

Erneut zugenommen haben in der Stadt die Pedelec-Unfälle, heißt es in der Mitteilung des Heilbronner Polizeipräsidiums. Deren Zahl klettert auf 60, ein Plus von elf Prozent gegenüber 2023. Die Radfahr-Unfälle gehen unwesentlich auf 198 zurück (-1%) .

Im Landkreis Heilbronn steigt die Zahl der Radfahr-Unfälle auf 283 (+1%), die mit Pedelec-Beteiligung nimmt ein Prozent ab und liegt bei 118.

Im Hohenlohekreis ereignen sich mit 71 (-7%) weniger Radunfälle als im Jahr davor. Auch die Pedelec-Unfälle gehen um vier Prozent auf 27 zurück.

Heilbronner Polizei verfolgt die Vision Zero - Ein Augenmerk liegt auf Alkohol-Fahrten

Die Polizei strebt einen Straßenverkehr ohne Tote und Schwerverletzte an. Vision Zero heißt das Ziel. Der Kontrolldruck wird hoch gehalten, kündigt Eva Weispfenning, Leiterin der Schutzpolizei, an. Ein besonderes Augenmerk legt die Polizei nach eigenen Angaben auf Alkohol- und Drogenkonsum im Straßenverkehr. „Unser klares Ziel ist es, verkehrsuntüchtige Fahrzeugführer konsequent aus dem Verkehr zu ziehen“, sagt Polizeichef Spitzmüller.

Vergangenes Jahr sei es zu insgesamt 439 Unfällen unter Alkoholbeeinflussung gekommen. Zum ersten Mal seit fünf Jahren jedoch sei keiner bei einem Verkehrsunfall unter dem Einfluss von Alkohol gestorben. „Die hohe Anzahl der Schwerverletzten bei alkoholbedingten Unfällen ist nach wie vor besorgniserregend, ist es doch oftmals nur ein schmaler Grat, der über Leben und Tod entscheidet“, meint Spitzmüller.

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