Akku-Entsorgung im Raum Heilbronn: Was die EU-Verordnung für Verbraucher bedeutet
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Die Europäische Union regelt die Rückgabe von Akkus und Batterien neu. Die teils gefährlichen Energiespeicher sollen besser in den Recyclingkreislauf gelangen. Bei der Umsetzung hakt es aber noch.
Von Bernd Günther
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Nur schleichend bahnt sich die Batterieverordnung der Europäischen Union ihren Weg an die Öffentlichkeit. Das Regelwerk aus Brüssel bestimmt den Umgang mit Akkus und Batterien neu und nimmt deren Hersteller und Händler stärker in die Pflicht.
Ziel ist die Recyclingquote bei Akkus zu erhöhen. Für die Stromzellen soll nunmehr flächendeckend die Rückgabe möglich sein. Seit 18. August gilt die Vorgabe, mit der Umsetzung hapert es aber noch.
Neue EU-Batterieverordnung erhöht Recyclingdruck auf Hersteller und Händler
Für Verbraucher soll es einfacher werden, alte oder defekte Akkus kostenlos zu entsorgen. Sie sollen aber nicht im Restmüll landen, sondern wiederverwertet werden. Das ist das Ziel, das auch für E-Bikes und E-Scooter gilt – haben deren Akkus ausgedient sollen sie bei geeigneten Stellen abgegeben werden können.
Händler sind zur kostenfreien Rücknahme von alten Batterien und Akkus verpflichtet. Bei Fahrradhändler Bruckner wandern Akkus in ein Sicherheitsfass.
Foto: Mario Berger
Zu diesen zählen auch kommunale Annahmestellen wie die 51 Wertstoffhöfe des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises Heilbronn.
Wertstoffhöfe im Landkreis Heilbronn noch nicht ausreichend vorbereitet
Ausreichend vorbereitet scheint dieser aber nicht. „Es sind noch viele Fragen offen“, räumt der Sprecher des Landratamtes ein. Man müsse noch klären, wie die Rücknahme größerer Akkus zu bewerkstelligen sei. Aktuell könnten E-Bike-Akkus nur in den Recyclinghöfen in Eberstadt und Schwaigern-Stetten abgegeben werden. In den anderen Wertstoffhöfen könnten lediglich kleine Akkus (bis 500 Gramm) angenommen werden.
Allenfalls die Hälfte der bundesweit rund 2300 Wertstoffhöfe sei auf die EU-Verordnung vorbereitet, kritisiert der Bundesverband der Entsorgungswirtschaft (BDE). Die Infrastruktur sei lückenhaft. Viele Wertstoffhöfe verfügten nicht über geeignete Sicherheitsbehälter für Lithium-Akkus. Eine wichtige Ausstattung angesichts der deutlich steigenden Zahl an Akku-Bränden in Abfallbetrieben.
Umsetzung stockt wegen fehlender Anpassung an deutsches Recht
Ein Grund für den Fehlstart ist, dass die EU-Verordnung noch nicht in deutsches Recht umgesetzt ist. Dazu muss der Bundestag zunächst über das Batterierecht-EU-Anpassungsgesetz abstimmen. Dies ist für den 11. September vorgesehen.
Klar ist bisher, dass die Verordnung in den EU-Mitgliedstaaten die Energiespeicher nun in fünf Kategorien unterteilt: Gerätebatterien, Batterien für leichte Fahrzeuge wie E-Bikes, Starterbatterien, Elektrofahrzeugbatterien und Industriebatterien. Für alle Kategorien müssen Rücknahmesysteme angeboten werden, und Verbraucher sind angehalten, diese auch zu nutzen.
Nach der neuen Batterieverordnung müssen Akkus besser gekennzeichnet werden.
Foto: Jan Woitas
Fahrradhandel in Heilbronn zeigt sich gut vorbereitet auf Akku-Rückgabe
Angesichts der steigenden Zahl an E-Bike-Fahrern scheint der Fachhandel besser gewappnet zu sein. Die Akku-Rücknahme bieten wir seit Jahren an, sagt Alfred Bruckner, Inhaber des gleichnamigen Fahrradhandels in Heilbronn. „Ausgediente Batterien sammeln wir in einem Spezialfass“, sagt Bruckner. Das sei notwendig, weil manche Alt-Akkus beschädigt seien. Um Kurzschlüsse zu vermeiden, seien immer die Dioden abzukleben. Im Sicherheitsfass würden die Akkus an einen Batterie-Entsorger übergeben.
Rund 40 Akkus würden bei Bruckner jährlich zurückgegeben. Die geringe Zahl sei auch auf eine verbesserte Akku-Technik zurückzuführen. Hochwertige Akkus hielten heutzutage bis zu zehn Jahre. Um einen Abnehmer für die gefährliche, aber wertvolle Akku-Fracht hat sich Bruckner selbst gekümmert. Er übergibt sie an die GRS Batterie Service GmbH. Das auf die Batterierücknahme spezialisierte Unternehmen aus Hamburg arbeitet bundesweit mit Gewerbe und Kommunen zusammen. Es sortiert und verwertet die Alt-Akkus.
Verband fordert ein Pfandsystem für Akkus
Im Handel scheint die EU-Verordnung bisher nicht für größere Verunsicherung gesorgt zu haben. Die Industrie- und Handelskammer Heilbronn jedenfalls hat bisher keine Nachfragen erhalten, heißt es dort. Womöglich warten viele Firmen noch ab, bis auch der deutsche Gesetzesrahmen steht. Der Bundesverband der Entsorgungswirtschaft begrüßt aber grundsätzlich, dass es einheitliche Regeln für die Produktion, Nutzung, Sammlung und das Recycling von Batterien geben soll.
Nach der neuen Batterieverordnung müssen Akkus besser gekennzeichnet werden.
Foto: Jan Woitas
Verschärft hat die EU auch die Informationspflichten für Akku-Hersteller; diese müssen nun die chemische Zusammensetzung der Energiezellen ausweisen. Nicht nur in der Entsorgungswirtschaft, sondern auch auf politischer Seite wird unterdessen auch die Notwendigkeit eines Pfandsystems für Batterien gesehen. Ein Geldpfand für leistungsstarke Akkus würde einen Anreiz schaffen, Batterien zurückzugeben sowie die fehlerhafte und brandgefährliche Entsorgung zu vermeiden, bekräftigt BDE-Geschäftsführerin Anja Siegesmund.
Entsorgen und verwerten
Batterien und Akkus enthalten wertvolle Rohstoffe, mitunter aber auch gefährliche Stoffe, die der Umwelt schaden können. Batterien können überall dort, wo sie verkauft werden, etwa im Super-, Drogerie-, Elektro- oder Baumarkt, kostenfrei zurückgegeben werden. Akkus, wie sie in E-Bikes und E-Scootern eingesetzt sind, können bei den jeweiligen Händlern abgegeben werden. Auch kommunale Wertstoffhöfe sollen alte Batterien und Akkus annehmen und zur Wiederverwertung weiterleiten.
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