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Unterschriftenliste in Weinsberg
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Unmut über gesperrten Fußweg

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Dass die Stadtverwaltung einen Fußweg am Weinsberger Ziegeleipark für viele Monate zugunsten eines privaten Bauvorhabens gesperrt hat, ist rund 150 Menschen ein Dorn im Auge. Ihren Unmut haben sie mit ihrer Unterschrift kundgetan. Am Sachverhalt ändert das aber vermutlich nichts.

An dieser Stelle wurde der Weg der Baustelle zugeschlagen. Fußgänger müssen nun ausweichen.
An dieser Stelle wurde der Weg der Baustelle zugeschlagen. Fußgänger müssen nun ausweichen.  Foto: Anja Krezer

In der Bürgerfragestunde der jüngsten Gemeinderatssitzung meldete sich Niko Militzer, einer der betroffenen Weinsberger, zu Wort und übergab eine Unterschriftenliste mit rund 150 Namen an Bürgermeisterin Birgit Hannemann. Und er hakte nach: „Wann wird dort eine adäquate Lösung geschaffen, so dass Bürger von oberhalb in Richtung Stadt laufen können, ohne einen Umweg nehmen zu müssen?“

Fußweg in Weinsberg: Bauzaun versperrt den Weg

Für das private Bauvorhaben „Four Living“ mit 49 Wohnungen in vier Mehrfamilienhäusern an der Linsenbergstraße wurde der direkt angrenzende Fußweg entlang des Ziegeleiparks der Baustelleneinrichtung zugeschlagen und gleicht nun einer Baustraße. Ein Bauzaun versperrt den Zugang. Die Fußgänger müssen auf einen Umweg über Friedhofstraße und Eugen-Diez-Straße ausweichen.

„Wir dachten, wir können den Weg verschwenken“, erläuterte Bürgermeisterin Hannemann in der Sitzung. Doch das sei nicht möglich. Begründung: „Wir haben dort ein Biotop.“ Eine Verschwenkung bedeute einen „Eingriff, der nicht sein muss“. Die Umleitung, die man nun gehen müsse, sei ähnlich wie zu der Zeit, als der Eugen-Diez-Kindergarten erweitert wurde. „Wir denken, sie ist durchaus zumutbar.“ Ohne Sperrung sei der Weg zu gefährlich.

Auch wenn das Ganze unbequem sei: Birgit Hannemann machte wenig Hoffnung auf eine temporäre Ersatzlösung oder ein baldiges Ende der Sperrung. Sie werde bis zum Ende der Bauzeit bestehen bleiben. Im Schreiben der Unterschriften-Initiative ist diesbezüglich von Ende 2026 die Rede.

Gesperrter Fußweg in Weinsberg: Zweifel an Biotop 

Niko Militzer überzeugten die Ausführungen der Rathauschefin nicht. Die Umleitung hält er stellenweise für gefährlich. Er ist überzeugt: Es hätte Möglichkeiten für einen Alternativ-Weg an der Stelle gegeben. Ein Biotop könne er dort nicht finden. Wenn es tatsächlich eines gebe, dann liegen seiner Ansicht nach auch Teile der Baustelleneinrichtung im Biotop.

Was den Einwohner außerdem beschäftigt: In einer Visualisierung habe er gesehen, dass der Fußweg künftig nicht mehr wie bisher barrierefrei sei. Bürgermeisterin Hannemann widersprach: Der Bauherr sei verpflichtet, den Weg nach Ende der Bauzeit wieder so herzustellen, wie er ursprünglich war.

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