Der Natur ganz nah sein: Übernachtung in Baumhaus und Schäferwagen in Tripsdrill

Die Luft ist noch etwas frisch an diesem frühen Morgen. Erste Sonnenstrahlen fallen durch das Blätterdach, es verspricht, ein warmer Tag zu werden. Ein Mann steht im Bademantel vor dem Waschhaus, vereinzelt finden sich Familien mit kleinen Kindern an der Rezeption ein, um auszuchecken oder den Weg zum Frühstück anzutreten. So ruhig und friedlich ist das sonst von Menschen bevölkerte Wildparadies Tripsdrill in Cleebronn selten zu erleben. In diesen Genuss kommen nur Übernachtungsgäste des angrenzenden Natur-Resorts, die eine Nacht in den Schäferwagen oder Baumhäusern verbringen. Sie dürfen vor allen anderen in den Park hinein und können bleiben, wenn die anderen Gäste wieder gehen.

Wolfsgeheul erleben: Übernachtung am Wildparadies Tripsdrill in Cleebronn

Erst wenn es dunkel wird, müssen auch die Übernachtungsgäste das Wildparadies verlassen und sich in ihre Unterkunft zurückziehen. Nachts kann von dort aus die Natur hautnah erlebt werden, so das Versprechen. Jedes Baumhaus steht in bis zu fünf Metern Höhe auf hölzernen Stelzen. Zur Ausstattung gehört eine Sitzecke und, je nach Häuschen, Betten für vier bis sechs Personen. Damit auch im Wald der Komfort nicht fehlt, gibt es Fußbodenheizung, Internet, Fernseher und ein eigenes Bad mit Dusche. Auf einer privaten Veranda stehen ein Tisch und Bänke. Manchmal bietet sich hier ein „eindrucksvolles Erlebnis“, und man könne die Wölfe heulen hören, schreibt der Park in einer Pressemitteilung. An diesem Morgen haben die Übernachtungsgäste Glück: Als die europäischen Wölfe zu ihrem Geheul ansetzen und die Polarwölfe antworten, ist die Luft plötzlich überall von den durchdringenden Lauten erfüllt.

Tatsächlich scheinen die Tiere die ruhige Zeit abseits des Besucheransturm zu genießen. Selten erlebt man sie tagsüber so aktiv in ihren Gehegen umherstreifen wie an diesem Morgen. Der Weg zum Büfett – das Frühstück wird im Herzen des Parks in der Wildsauschenke serviert – führt quer durch den Park, vorbei an den Greifvögeln und dem Dybowskiwild. Die Hirsche sind die Lieblingstiere des Sohnes von Ehepaar Rauscher, das mit seinen drei Kindern aus Zürich angereist ist. Von der Nacht im Schäferwagen sind sie begeistert. Die Familie betreibt zu Hause selbst einen Bauernhof mit mehr als 100 Tieren – besitzt aber eben keine Bären, Rehe und Wölfe. Am Abend zuvor seien sie bis es dunkel wurde im Wildpark geblieben. „Wir sind vermutlich als letzte gegangen“, erzählt Sabrina Rauscher (38) und lacht.

Einblick in den Schäferwagen im Natur-Resort Tripsdrill in Cleebronn

Jeder der 20 Wagen verfügt über eine kleine Sitzecke und ein Waschbecken. Die hölzernen Wände und die bäuerliche Ausstattung sind einem Schäferwagen anno 1880 nachempfunden – der Zeit, an der sich der ganze Erlebnispark thematisch orientiert. Wie in den Baumhäusern gehören eine Kaffeebar und Internet zur Ausstattung. Die kleine Wagen-Siedlung ist idyllisch auf der Wiese vor dem Wildparadies gelegen. Die Gehege von Zwergeseln und Schafen befinden sich in unmittelbarer Nähe.