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Zwischen Partnertausch und Fetisch:
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„Ich mag Zuschauer“: Paare über Partnertausch und Fetisch im Swingerclub „SunMoon“

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Ein Club, in dem Tabus fallen: Im „SunMoon“ in Sachsenheim treffen sich Paare, um ihre tiefsten Fantasien auszuleben. Aber was passiert wirklich in den Räumen des Swingerclubs?


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Gedämpfte Musik, leise Gespräche, ein Anstoßen mit Sektgläsern: Bevor es zu den intimen Zusammenspielen kommt, herrscht am Valentinstag im Barbereich des Swingerclubs „SunMoon“ in Sachsenheim geschäftiges Treiben. Doch im Mittelpunkt steht heute weniger die Liebe als das gegenseitige Erleben von Lust. 

Auch zwei Paare aus der Region sind an diesem Abend in dem Lokal. Im Gespräch mit der Heilbronner Stimme erzählen sie, warum sie das „SunMoon“ aufsuchen und dort erleben. Die Namen der Personen wurden anonymisiert.

„Jeder Besuch im SunMoon ist ein Valentinstag“: Swinger-Paar aus Heilbronn kommt seit Jahren

Ein Ehepaar aus Heilbronn stimmt sich mit einem Glas Sekt ein. Regelmäßig kommt es in den exklusiven Club, der sich in der unteren Etage einer Waschanlage in einem Industriegebiet in Sachsenheim befindet. „Jeder Besuch im SunMoon ist ein Valentinstag“, sagt Mario. Es zieht viele Swinger aus der Region Heilbronn in den Club, denn dort gibt es keinen dieser Art. 

Mario und Alexandra, seit 1987 verheiratet und Eltern zweier erwachsener Kinder, entdeckten die Welt des Swingens bereits vor fast 30 Jahren. Bis 1996 lebten sie monogam, doch nach einem ersten neugierigen Besuch in einem Swingerclub entschieden sie sich, ihre Beziehung zu öffnen.

Ein Ehepaar aus Böckingen besucht den Swingerclub "SunMoon" in Sachsenheim regelmäßig.
Ein Ehepaar aus Böckingen besucht den Swingerclub "SunMoon" in Sachsenheim regelmäßig.  Foto: Aylin Eser

„Gibt der Beziehung einen Kick“: Paar über den Reiz am Swingerclub

„Das gibt der Beziehung einen Kick“, sagt Alexandra und sieht lächelnd zu ihrem Mann. Lieber gemeinsam Fantasien ausleben, als sich in eine Affäre zu verstricken – das ist ihre Philosophie. Anfangs sei Eifersucht ein Thema gewesen, erinnert sich Alexandra: „Aber wir haben gelernt, Sex und Liebe zu unterscheiden. Und wenn sich einer von uns mit einer Sache nicht wohlfühlt, wird sie sofort beendet.“

Mario findet: „Das Beste ist, ohne Erwartungen herzukommen. Wenn sich etwas ergibt, dann ist das schön. Wenn nicht, ist es auch in Ordnung.“ Die beiden bevorzugen Partnertausch und Gruppenintimität. Wer infrage kommt, wird mit Blicken signalisiert. „Da wird nicht lange diskutiert“, sagt Alexandra und lacht. 

Zwischen Schlagen und Zuschauen: Ein Ehepaar aus Böckingen lebt im Swingerclub seinen Fetisch aus 

Doch nicht alle Gäste sind an klassischem Swingen interessiert. Manche kommen in den Club, um ihre speziellen Vorlieben auszuleben. So auch die 61-jährige Petra und ihr 57-jähriger Ehemann Klaus aus Böckingen.

„Ich mag es, geschlagen zu werden“, sagt Petra. Die beiden lernten sich vor 13 Jahren in einem speziellen BDSM-Club kennen, seit eineinhalb Jahren sind sie verheiratet und leben in einer Patchworkfamilie. Nach der Schließung ihres gewohnten Clubs suchten sie nach einer neuen Location – fündig wurden sie in Sachsenheim im „SunMoon“. Dort gibt es ein eigens eingerichtetes SM-Zimmer mit einem gynäkologischen Stuhl, einem Saint-Andreaskreuz und diversen Utensilien zur Züchtigung.

Ehepaar über BDSM-Raum im Swingerclub in Sachsenheim 

„In unserem Spielzimmer haben wir zwar zuhause auch die Möglichkeit, unseren Bedarf abzudecken, aber da kann man nicht richtig abschalten. Da piept die Waschmaschine im Hintergrund, der Geschirrspüler meldet sich“, sagt Petra und fügt hinzu: „Und ich mag Zuschauer.“ Das Paar lebt allerdings anders wie die meisten Gäste im Club monogam. „Mehr als Zuschauen ist bei uns nicht“, erklärt sie. 

Ihr Mann erklärt ihr Ritual: „Unser Ding ist es, dass sie sich entblößt in die Mitte eines Raumes stellt. Ich gehe um sie herum, sie wird betrachtet und dann geschlagen – mit allem, was mir einfällt. Unter dem Schlagen kommt sie zum Höhepunkt.“ Petra streicht ihm sanft über den Oberschenkel. „Im Alltag gehen wir sehr zärtlich miteinander um“, sagt Petra. „Wir sind ein ganz normales Paar, das auch mal ’normalen’ Sex, hat. BDSM ist nur ein Teil unserer Sexualität.“ 

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