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Straßenmeistereien stellen ihren Fuhrpark um

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Neuer Kraftstoff HVO 100 ist an mehreren Zapfsäulen in der Region erhältlich. Der Bauhof in Erlenbach hat damit bereits gute Erfahrungen gemacht. 

An etlichen Tankstellen gibt es bereits HVO100. Der Diesel ist aus Altfett und Reststoffen bei der Speiseölherstellung gewonnen.
An etlichen Tankstellen gibt es bereits HVO100. Der Diesel ist aus Altfett und Reststoffen bei der Speiseölherstellung gewonnen.  Foto: Christian Charisius

Es tut sich etwas an den Zapfsäulen: An mehreren Tankstellen in Heilbronn, Neckarsulm, Weinsberg, Erlenbach, Flein und Öhringen ist der neuartige Kraftstoff HVO 100 erhältlich. Der Leiter des Erlenbacher Bauamts Andreas Fleisch betont: „Es liegt uns sehr viel dran, etwas für die Umwelt zu tun.“ Den neuartigen Diesel nutze man bereits für die Traktoren. „Wir haben festgestellt, dass der Motor ruhiger läuft und es auch keinen Leistungsabfall gibt.“ Nach den guten Erfahrungen wolle man den Fuhrpark nach und nach auf Biodiesel umstellen. 

Preislich liegt der „Biodiesel“ etwa 20 Cent über dem fossilen Kraftstoff

Preislich liegt der „Biodiesel“ etwa 20 Cent über dem fossilen Kraftstoff. Vorteile gibt es laut dem Anbieter EDI aus Hohenlohe aber einige: HVO sei zu 100 Prozent aus erneuerbaren Rohstoffen wie gebrauchten Speiseölen und Reststoffen aus der Pflanzenölverarbeitung gewonnen. Der Biodiesel sei durch bis zu 90 Prozent geringere Treibhausgasemissionen umweltfreundlich. Auch im Hinblick auf Kälte und Lagerfähigkeit sei er dem herkömmlichen Kraftstoff deutlich überlegen. Viele LKW, PKW, landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge und Generatoren könnten den „Neste MY Renewable Diesel“ verwenden, und zwar ohne Umrüstung. „Unsere Erfahrung zeigt: Neste MY ist ohne Umrüstung in jedem Dieselmotor einsetzbar“, verspricht der Anbieter EDI auf seiner Homepage.

Das Straßenbauamt des Landkreises Schwäbisch Hall setzt HVO 100 bereits in 50 Fahrzeugen ein. Dafür hat der Kreis auch eigene Tankstellen im Betrieb. Im praktischen Betrieb kann der Chef des Straßenbauamts Dietmar Stütz Vorteile erkennen. Rußfilter müssten nicht mehr „freigefahren“ werden, weil die Verbrennung sauberer abläuft. 

Die Straßenmeistereien des Hohenlohekreises nutzen nach einer Testphase HVO-Diesel in mehreren Fahrzeugen, beispielsweise den Streckenkontrollfahrzeugen, Radladern oder Salzstreuern. Es gebe aber „keine konkreten Bestrebungen, den Fuhrpark auf HV0 100 oder andere alternative Antriebe umzustellen“, teilt Sascha Sprenger von der Pressestelle mit.

Auch der Landkreis Heilbronn wird seinen Fuhrpark auf alternative klimaneutrale Antriebe umstellen, teilt Sprecher Michael Brand mit. Die Basis für diese Umstellung sei die Maßnahme „Emissionsarmer Fuhrpark“ aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept des Landkreises. Im Schwerpunkt will der Landkreis seine E-Auto-Flotte bis 2030 ausbauen.

Fuhrpark: Ausweitung auf alternative Antriebe ist geplant

Bei den Straßenmeistereien ist ebenfalls die Ausweitung auf alternative Antriebe bei Nutz- und Sonderfahrzeugen geplant. „Welche technologische Richtung hier eingeschlagen wird, ist heute noch nicht absehbar. Allerdings fehlen derzeit vom Bund noch verlässliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme, um eine Umstellung zeitnah und bezahlbar umzusetzen“, so Brand.  Die angestrebte Transformation auf dekarbonisierte und erneuerbare Energien, die in ausreichender Menge verfügbar und bezahlbar sein muss, sei „technologieoffen. In Sachen Wasserstoff zielt die Strategie des Landkreises vor allem darauf, bereits heute das Bewusstsein zu schärfen.“

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