Sternsinger in Schwaigern: Singen für einen guten Zweck
Die Proben in der katholischen Kirchengemeinde St. Martinus laufen auf Hochtouren. Die Kinder üben ihren Text und bekommen ihre Garderobe für den 4. Januar. Dann bringen sie den Segen an die Häuser der Gemeinde.

Während es draußen immer dunkler wird, erstrahlt der Martinssaal der katholischen Kirche St. Martinus in Schwaigern in warmen Licht. Schon vor den Türen ist lautes Stimmengewirr zu hören, Kinder lachen, Stühle werden gerückt. In einem großen Halbkreis stehen Sitze, immer in Vierergruppen zusammen. Auf den meisten sitzen auch schon die Kinder und warten darauf, dass die Proben zu den Sternsingern endlich anfangen.
Singen für den guten Zweck: Spenden gehen nach Bangladesch
Es ist die zweite Probe der Sternsinger für das Jahr 2026. In der katholischen Kirchengemeinde St. Martinus proben die Kinder für ihren Auftritt am 4. Januar. Seit einigen Jahren sind sie ökumenisch, nicht nur katholische Kinder verkörpern die Heiligen Drei Könige.
„Schule statt Fabrik – Sternsingen gegen Kinderarbeit“, damit ist die Sternsingeraktion diesmal überschrieben. „Die Sternsinger laufen immer unter einem Motto oder für ein bestimmtes Land. In diesem Jahr ist es Bangladesch. Es wird Geld gesammelt, damit die Kinder dort nicht arbeiten müssen, sondern in die Schule gehen können“, erklärt Regina Jürgens, Organisatorin der Sternsinger in Schwaigern. Es sei wichtig, dass die Kinder wissen, wofür sie sammeln und auch erleben, wie ein Miteinander funktioniert.
Sternsinger in Schwaigern: Garderobe wird gut durchdacht
Es geht los. Regina Jürgens nimmt immer zwei Gruppen mit zur Anprobe. Über eine Treppe geht es in das Ankleidezimmer. Kleider in unterschiedlichsten Farben hängen an Stangen, sortiert in verschiedenen Größen. „Fast alles ist selbstgenäht“, sagt Jürgens. „Unsere Kleiderdamen haben den Anspruch, dass alles passt und auch farblich harmoniert.“ Damit Kaspar, Melchior, Balthasar und der Sternträger ein tolles Gesamtbild abgeben. „Der Grüne ist für Valentin zu lang“, sagt Caroline Daul-Ernst, eine der Kleiderdamen. „Der Rote hier wäre in seiner Größe“, kommt es von einer Helferin. Damit sich die Farben der Umhänge nicht beißen, überlegen sie weiter. Am Ende erhalten die Brüder Jonas und Valentin Kleider in verschiedenen Lilatönen.
Insgesamt werden am ersten Sonntag im neuen Jahr rund 70 Personen zwischen 11 und 17 Uhr auf den Straßen von Schwaigern, Stetten und Niederhofen unterwegs sein. Zu den Vierergruppen der Sternsinger kommen noch Begleitpersonen.
Feste Route für die Sternsinger: Jedes Haus erhält Segen
Ausgestattet mit einem Straßenplan geht es los. „Jede Gruppe übernimmt ein Straßengebiet von 50 bis 60 Adressen“, erklärt Jürgens. Und für jedes Haus gibt es einen Brief, der den Segen als Aufkleber beinhaltet sowie zusätzliche Informationen zu der Aktion. Wird ein Besitzer nicht angetroffen, werfen die Sternsinger den Brief mitsamt Segen ein. Sind die Familien zu Hause, sagen die Kinder ihre Sprüche auf und singen ein Lied.
Im Martinssaal haben sich die Kinder aufgeteilt. In jeder Ecke stehen sie zusammen, immer in den Rollen, die sie verkörpern. Gemeinsam sagen sie ihre Sprüche auf. „Wir grüßen das Haus...“, beginnen die Sternträger, gefolgt von Kaspar, Melchior und Balthasar. Zuletzt sprechen noch mal die Sternträger. Dann ist es geschafft. Die nächsten Kinder werden zur Anprobe geholt, der Rest übt weiter fleißig – damit bis zum 4. Januar alles sitzt.
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