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Förderung für Grundschulen in Möckmühl und Bad Friedrichshall
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Startchancen für benachteiligte Kinder

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Unterstützung für Züttlingen und Plattenwald: Sprachförderung für Kinder mit geringen Deutschkenntnissen soll intensiviert werden

Die Grundschule im Möckmühler Stadtteil Züttlingen ist ins Startchancen-Programm aufgenommen worden.
Die Grundschule im Möckmühler Stadtteil Züttlingen ist ins Startchancen-Programm aufgenommen worden.  Foto: Seidel, Ralf

Im „Startchancen-Programm“ von Land und Bund erhalten die Grundschulen Züttlingen und Plattenwald Unterstützung. Das Programm hat zum Ziel, Bildung unabhängig von der Herkunft der Kinder für alle zu ermöglichen.

Die Landtagsabgeordneten Isabell Huber (CDU) und Armin Waldbüßer (Grüne) teilen mit, dass insgesamt 314 Schulen neu ins Startchancen-Programm aufgenommen worden sind. Nach Baden-Württemberg fließen vom Bund pro Programmjahr etwa 134 Millionen Euro. Das Land soll die gleiche Summe aufstocken, die dann insgesamt auf nun über 500 Schulen verteilt wird.

In der Unterkunft in Züttlingen wohnen 27 Kinder bis 10 Jahre

Die Verteilung erfolge nach sozialen Kriterien. Im Möckmühler Teilort Züttlingen gibt es eine Unterkunft des Landkreises. Derzeit wohnen dort 95 Personen, davon sind derzeit insgesamt 27 Kinder bis zehn Jahre, teilt der Landkreis auf Anfrage mit. Im Grundschulalter sieben bis zehn Jahre sind es zehn Kinder, 17 Kinder sind im Alter bis sechs Jahre.

Der Landkreis will die Unterkunft auch über das Jahresende 2026 hinaus betreiben. „Auch weiterhin werden Unterkunftsplätze für die vorläufige Unterbringung von Geflüchteten durch den Landkreis benötigt. Deshalb hat der Landkreis Interesse, diese Unterkunft weiter zu betreiben, und ist dazu im Gespräch mit dem Vermieter“, so Andreas Zwingmann, Pressesprecher des Landkreises Heilbronn.

Weil diese Kinder nur minimale oder gar keine Deutschkenntnisse haben, sei die Förderung besonders wichtig. Schulleiterin Melanie Hoffmann freut sich über die Aufnahme ins Programm, wenn sie auch noch nicht wisse, ob eher zusätzliches Personal oder der für den Ganztagsbetrieb notwendige Ausbau gefördert wird. „Wir sind mit zwei Klassenzimmern im Alten Rathaus untergebracht, brauchen aber an der Schule dringend mehr Platz.“

Noch vor einigen Jahren sei man mit gemischten ersten und zweiten sowie dritten und vierten Klassen eher „eine sehr kleine Grundschule“ gewesen. Nun hat die Züttlinger Grundschule 75 Kinder, was auch mit der Unterbringung des Landkreises zusammenhängt. Seit zwei Jahren gibt es eine Vorbereitungsklasse für Kinder mit keinen oder nur geringen Deutschkenntnissen.

Zwei Stunden am Tag werden Kinder aus allen Klassenstufen intensiv gefördert. Das geschieht zum Beispiel über Bilder mit Wortkarten. Ziel ist, so Melanie Hoffmann, „dass alle Kinder lesen und schreiben lernen“. Das klappe bei manchen sehr schnell, andere bräuchten eben länger. In Fächern wie Sport, Kunst oder Musik sind die Kinder in ihrer „regulären“ Klasse. „Da werden sie dann ins Sprachbad getaucht“. Vieles habe sich erst im Tun entwickelt, erzählt Hoffmann. Auch für die Pädagoginnen gelte: „Man wächst mit seinen Aufgaben.“

Sprachförderung legt Grundlagen für den regulären Unterricht

Zwölf Kinder aus allen Altersstufen sind derzeit in der Vorbereitungsklasse. Auch für das kommende Jahr ist die Einrichtung schon genehmigt. Zusätzlich zur Förderung im Startchancenprogramm bekomme man von der Akademie für Innovative Bildung und Management (Aim) eine Fachkraft für Sprachförderung gestellt, die auch am Nachmittag Kurse anbietet.

Schade findet die Züttlinger Schulleiterin nur, dass die Kinder oft den Wohnort wechseln, wenn der Asylantrag beschieden worden ist. „Die haben sich eingelebt und müssen dann wieder weg. Das ist für die Kinder traurig und auch für die Schule ist der ständige Wechsel nicht gut.“ 

Multi-Kulti

Auch im Bad Friedrichhaller Stadtteil Plattenwald wird die Grundschule unterstützt: „Wir sind wir schon immer Multi-Kulti“ ist auf der Homepage der „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ zu lesen. „Schon immer wurde Toleranz und Akzeptanz in unserer Schule und unseren Stadtteil großgeschrieben. Seit der Gründung des Stadtteils und der Schule ging es allen stets um ein Miteinander der Kulturen.“ red

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