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Städtepartnerschaft mit der Türkei
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Viele Neckarsulmer haben türkische Wurzeln

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Eine Sondierungsreise von Gemeinderat und Stadtverwaltung Neckarsulm in den Südwesten der Türkei soll die Möglichkeit einer Partnerschaft mit Pamukkale ausloten.

Die türkisfarbenen "Pools" in Pamukkale sind Weltkulturerbe. Baden im Thermalwasser ist natürlich nicht erlaubt.
Die türkisfarbenen "Pools" in Pamukkale sind Weltkulturerbe. Baden im Thermalwasser ist natürlich nicht erlaubt.  Foto: DMITRII BRUSKOV

Die Stadt Neckarsulm greift die Idee einer möglichen Städtepartnerschaft oder Städtefreundschaft mit der türkischen Stadt Pamukkale wieder auf. Im September startet eine städtische Delegation zu einer Sondierungsreise in die Kleinstadt im Südwesten der Türkei. In Pamukkale wollen die Delegationsmitglieder ausloten, ob die Idee einer deutsch-türkischen Partnerschaft oder Freundschaft in die Tat umgesetzt werden kann.

Die Initiative zu einer möglichen Städtepartnerschaft ging von Pamukkale aus und wurde Ende 2022 im Gremium vorgestellt. Eine für 2023 geplante Reise wurde aus unterschiedlichen Gründen mehrfach verschoben, unter anderem, weil sowohl in Neckarsulm als auch in Pamukkale (Ober-) Bürgermeisterwahlen waren. 

Direkter Austausch mit türkischen Gesprächspartnern

Jetzt sei der geeignete Zeitpunkt gekommen, die Idee einer möglichen Städtepartnerschaft mit Pamukkale wieder aufzugreifen, meint der Neckarsulmer OB Steffen Hertwig. „Ich unterstütze die geplante Reise nach Pamukkale ausdrücklich. Sie bietet uns die Möglichkeit, die Grundlagen für eine mögliche Städtepartnerschaft zu schaffen und den direkten Austausch mit unseren türkischen Gesprächspartnern zu pflegen.“ Eine Partnerschaft mit Pamukkale wäre ein starkes Zeichen für gelebte Integration, internationale Verbundenheit und gegenseitigen Respekt, so Hertwig weiter. „Ich bin überzeugt, dass uns dieser Dialog wichtige Impulse für unsere Stadtgesellschaft geben kann – kulturell, menschlich und zukunftsorientiert.“

Der Gedanke einer deutsch-türkischen Städteverbindung sei im Hinblick auf den hohen Anteil von der Bevölkerung mit türkischen Wurzeln vielversprechend. 44 Prozent der Neckarsulmer haben einen Migrationshintergrund, 13 Prozent der Bevölkerung stammen selbst oder ihre Familien ursprünglich aus der Türkei. „Damit stellen die türkischstämmigen Mitbürger unter den Menschen mit Migrationshintergrund in Neckarsulm die größte Gruppe.“

Die Stadt Pamukkale ist vor allem für ihre Kalksinterterrassen mit Jahrtausende alten Thermalquellen bekannt. Dieses Naturwunder ist als Weltkulturerbe der UNESCO gelistet.

Tagespolitik und Lage der Menschenrechte hat keinen Einfluss

Die Lage der Menschenrechte wie auch die aktuelle politische Lage in der Türkei „hatte keinen Einfluss auf die Entwicklung der Kontakte und spielt auch jetzt keine Rolle“, teilt die Stadtverwaltung auf Nachfrage mit. Ausschlaggebend für die Überlegungen sei der Kontakt auf kommunaler Ebene. „Ziel von Städtepartnerschaften ist es, persönliche Begegnungen zwischen Bürgern, Schülern, Jugendlichen und Vereinsmitgliedern zu ermöglichen. So können neue Freundschaften entstehen, Verständnis und Toleranz gestärkt und Vorurteile abgebaut werden.“ Eine deutsch-türkische Städtepartnerschaft wäre darüber hinaus ein bewusstes Zeichen der Wertschätzung und des Respekts auf beiden Seiten.  

Die Delegations-Reise wird über den städtischen Haushalt finanziert. „Da der Anstoß zur Sondierungsreise von der Stadtverwaltung ausgegangen ist, wird die Stadt die Reise- und Übernachtungskosten mit städtischen Haushaltsmitteln finanzieren. Bei bereits bestehenden Städtepartnerschaften trägt jeweils die gastgebende Partnerstadt die Kosten für die Unterkunft und das Rahmenprogramm. Die Reisekosten werden jeweils von der eingeladenen Stadt getragen“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Teilnehmen werden neben Hertwig weitere Vertreter der Verwaltung sowie Mitglieder der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen und Gruppen. 

Kosten für die Reise übernimmt die Stadtkasse

Die Ausgaben übernimmt die Stadtkasse: Im Haushalt 2025 stehen für die gesamten Aufgaben rund um die Städtepartnerschaften Mittel in Höhe von insgesamt 35000 Euro zur Verfügung.

„Aus diesen Mittelansatz werden auch die Zuschüsse finanziert, die Neckarsulmer Bürger für Reisen in die Partnerstädte erhalten können“, so Rathaus-Sprecher Andreas Bracht. Grundlage hierfür sei die 2024 vom Gemeinderat beschlossene Richtlinie zur Förderung von städtepartnerschaftlichen Beziehungen. Die Sondierungsreise wird ebenfalls aus diesem Haushaltsansatz finanziert. „Die Kosten stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.“       

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