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Buslinie 670 in Heilbronn bleibt – Stadt investiert in Fahrgastzählung

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Die Stadt Heilbronn rüstet gut die Hälfte der Stadtbusse mit automatischen Fahrgastzählsystemen aus. Der Gemeinderat hat außerdem über die Zukunft der Buslinie 670 in den nördlichen Stadtteilen entschieden.


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Gut die Hälfte der Heilbronner Stadtbusse erhalten automatische Fahrgastzählsysteme. Damit will die Stadt künftig dem Land die geforderten verlässlichen Zahlen über die Auslastung der Buslinien liefern.

Wie die Stadtverwaltung in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorstellte, sind diese Daten die Grundlage für die finanzielle Zuweisungen an die Stadt, die damit wiederum den öffentlichen Personalverkehr (ÖPNV) plant, organisiert und gestaltet. Derzeit erhält Heilbronn jährlich knapp 1,7 Millionen Euro vom Land.

Stadt Heilbronn rüstet Stadtbusse mit automatischen Zählsystemen zur Fahrgastzählung aus

Die Kosten für das Zählsystem in Höhe von voraussichtlich rund 85.000 Euro übernimmt die städtische Tochter Stadtwerke. Darüber hinaus hat der Heilbronner Verkehrsverbund (HNV) für die Aufbereitung und Lieferung der Daten aller im HNV-Gebiet tätigen Unternehmen eine neue Stelle geschaffen.

Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) bereitet anschließend die Daten für das Land auf.

Um dem Land verlässliche Fahrgastzahlen für Zuschüsse liefern zu können, erhält gut die Hälfte der Stadtbusse automatische Zählsysteme.
Um dem Land verlässliche Fahrgastzahlen für Zuschüsse liefern zu können, erhält gut die Hälfte der Stadtbusse automatische Zählsysteme.  Foto: Ralf Seidel

Wie es mit der Buslinie 670 weitergeht, war zuletzt unklar

Der Gemeinderat hat darüber hinaus beschlossen, die Buslinie 670 zum Jahresende nicht einzustellen. Sie wird ab 2026 als Stadtbuslinie 67 in den nördlichen Stadtteilen weitergeführt. Wie es mit der Verbindung weitergeht, war zuletzt unklar, weil der Landkreis Heilbronn diese Linie ab dem kommenden Jahr nicht mehr weiterführen will.

Die künftige Stadtbuslinie 67 verbindet die Stadtteile Kirchhausen und Biberach mit den Böllinger Höfen und dem SLK-Klinikum am Gesundbrunnen. Nach dem Ausstieg des Landkreises sind ab dem kommenden Jahr die Landkreisgemeinden Massenbach und Massenbachhausen nicht mehr angebunden. Der Landkreis begründet seinen Ausstieg mit einem zu geringen Interesse.

Für die Stadt Heilbronn steigen damit die Kosten um jährlich zwischen 40.000 und 50.000 Euro. Der Takt reduziert sich laut Stadtverwaltung auf 90 Minuten. Die seither bestehenden Fahrplanlücken an den Vormittagen entfallen, so die Verwaltung weiter. Die Regelung gilt zunächst für die Jahre 2026 und 2027.

Gemeinderat stimmt trotz angespanntem Haushalt Zusatzkosten zu

Das Votum im Gremium war trotz der sich abzeichnenden schwierigen Haushaltsjahre eindeutig. „Die Buslinie 670 zeigt, wofür auch künftig Gelder da sein müssen“, sagte CDU-Stadträtin Verena Schmidt. Für die SPD-Stadträtin Tanja Sagasser-Beil ist ein „flächendeckender ÖPNV ein Teil der Daseinsvorsorge“.

Auch für Andrea Babic (Bündnis90/Die Grünen) geht es bei der Linie 670 nicht nur um den Haushalt. „ÖPNV lebt vom Vertrauen“, so Babic, die die Bedeutung der Anbindung an die Böllinger Höfe und das SLK-Klinikum betonte. „Große Bedeutung“ hat die Buslinie auch für Musab Sarpkaya (Freie Wähler). Unterstützung gab es auch von Nico Weinmann (FDP).

Während für Alfred Dagenbach (Pro Heilbronn) die Einstellung der Buslinie 670 das Gegenteil von Bürgernähe gewesen wäre, lehnte Raphael Benner (AfD) die Weiterführung der Linie ab. Angesichts der Haushaltlage lehne er unwirtschaftliche Anträge ab. „Mag die dahinter steckende Motivation noch so ehrenwert sein.“

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