Stadtbahn nach Bad Friedrichshall, Mosbach und Sinsheim zwei Wochen lang gekappt
Von Freitag an verkehren die Stadtbahnlinien S41 und S42 nur zwischen Heilbronn und Neckarsulm. Fahrgäste nach Bad Friedrichshall, Sinsheim und Mosbach müssen in Busse umsteigen. Bei der Frage nach den Gründen für die Störung wird die AVG ungewohnt deutlich.
Die Verdi-Streiks brachten zuletzt die Fahrpläne der Stadtbahnen in Heilbronn durcheinander. Von kommenden Freitag, 14. März, ab 21 Uhr und bis Samstag, 29. März, um 3 Uhr gibt es für Kunden der Heilbronner Stadtbahn Nord erneut erhebliche Einschränkungen.
Die Bahnen der Linien S41 und S42 enden dann von Heilbronn kommend im Bahnhof Neckarsulm und fahren nicht weiter nach Sinsheim oder Mosbach. Es fährt damit auch zwei Wochen lang keine Stadtbahn zwischen Bad Friedrichshall und Heilbronn. Nördlich von Neckarsulm ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Änderungen beim Stadtbahn-Fahrplan zwischen Heilbronn und Neckarsulm
Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft, die für den Stadtbahnverkehr zuständig ist, weist darauf hin, dass auch der Fahrplan zwischen Heilbronn und Neckarsulm sich in dieser Zeit ändern wird. Details waren zunächst nicht bekannt. Fahrgäste werden geben, sich über die Online-Fahrpläne zu informieren.
Der Regionalverkehr ist nicht betroffen. So haben Fahrgäste aus Bad Friedrichshall weiter die Möglichkeit, dort vom Hauptbahnhof nach Heilbronn zu fahren. Sie müssen dazu die Linien RE 8 oder MEX 18 nehmen.

Stadtbahnbetreiber AVG: DB-Tochter hat korrekte Information „vergessen“
Ungewöhnlich deutliche Kritik übt die AVG an der DB Infrago. Laut AVG-Mitteilung hatte die Infrastrukturtochter der DB schon vor zwei Jahren Arbeiten angekündigt, die eine Sperrung bei Neckarsulm erforderlich machen. Anfang Februar habe die DB nach Darstellung der AVG die Sperrung abgeblasen, aber „vergessen“, dass weitere Arbeiten die abgesagte Hauptbaumaßnahme flankieren. Ab 18. Februar habe es dann geheißen: Kommando zurück, Strecke wird gesperrt.
Sperrungen müssten 24 Wochen vorher angekündigt werden. „DB Infrago hält sich bei nahezu keiner Maßnahme im Jahr 2025 an diese Frist“, schreibt die AVG. Ein Bahnsprecher betonte auf Nachfrage, man bedauere die Störungen. "Das Schienennetz ist zu alt, zu voll und zu störanfällig. Deshalb müssen wir aktuell auch kurzfristig Baustellen einrichten, zusätzlich zum ohnehin anspruchsvollen Baupensum", so der Sprecher.
Ähnlich harsche Kritik hatte die Bahntochter auf sich gezogen, als wegen kurzfristig angekündigter Bauarbeiten Regionalzüge von Heilbronn nach Stuttgart in Bietigheim endeten oder umgeleitet wurden. Das ist auch am kommenden und am darauffolgenden Wochenende noch einmal der Fall.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) platzte der Kragen („Das geht so nicht weiter“). Ein Bahnsprecher verwies auf die aufwendige Digitalisierung des Knotens Stuttgart. Wegen der „nie dagewesenen Komplexität“ seien auch „kurzfristige Sperrpausen“ nötig.
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