Solarparks: Wer die Bürger ins Boot holt, bringt die grüne Energie voran
Wenn man die Contra-Argumente gleich am Start der Planung grüner Energieprojekte entkräftet, fördert man umweltfreundlichen Strom enorm.

Einen Tod muss man sterben: Aufgrund des deutschlandweit zwar sinkenden, aber weiterhin hohen Stromverbrauchs muss man sich fragen, wo die Energie herkommen soll. Und da ist Solarstrom sicher eine wesentlich bessere Lösung als Kernkraft oder Kohle. Dass dafür Anbaufläche weichen muss, ist dann ein notwendiges Übel. Schließlich kann man den Boden nicht in unbegrenzt vielfältiger Weise nutzen.
Apropos Vielfalt: Dass durch Solarparks generell Lebensraum verloren geht, ist ein Trugschluss. In Sachen Biodiversität hat beispielsweise der geplante Solarpark Jagsthausen mit seiner Magerwiese unter den Modulen mehr Lebensraum zu bieten als die vorangegangene Ackerfläche.
Solarpark Jagsthausen soll mehr Strom erzeugen als Bürger der Gemeinde verbrauchen
Wie man für ein nachhaltiges Projekt in der Bevölkerung Akzeptanz schaffen kann, zeigt die umsichtige Herangehensweise der Verantwortlichen beim Solarpark in Jagsthausen im nördlichen Landkreis Heilbronn: Man wählt eine Fläche, die schwierig einsehbar ist. Das nimmt dem in Sachen erneuerbare Energien immer wieder bemühten Argument der Landschaftsverschandelung schon mal den Wind aus den Segeln. Mit der Bürgerenergiegenossenschaft holt man die Menschen ins Boot, um sich mit der Anlage zu identifizieren.
So kann die Energiewende durchaus gelingen. Erst recht, wenn auf der Gemarkung einer Kommune wesentlich mehr Solarstrom generiert wird als die ortsansässigen Menschen verbrauchen.