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Müllberge und Raketenreste: Bauhöfe kämpfen nach Silvester mit den Folgen
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Das Silvesterfeuerwerk hinterlässt Spuren: Die Bauhöfe in der Region kämpfen auch noch Tage später mit den Überresten, während sich Recyclinghöfe auf das größte Müllaufkommen des Jahres einstellen.
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Bunte Raketen und ein strahlender Himmel – Feuerwerk ist ein fester Bestandteil der Neujahrsnacht. Traditionell sollen die Knaller böse Geister vertreiben. Doch Kehrseite des Spektakels ist nicht zu übersehen: Brände, Verletzte, hohe Feinstaubwerte, verängstigte Tiere und vor allem: jede Menge Müll.
Aus Branchenkreisen wird berichtet, dass allein in einer Handvoll deutscher Großstädte mehr als 200 Tonnen Silvestermüll entsorgt werden – die Mengen aus kleineren Städten und ländlichen Regionen noch nicht eingerechnet.
Beseitigung der Überreste nach Silvester dauert Wochen
Auch wenige Tage nach dem Jahreswechsel sind die Bauhöfe vielerorts noch mit der Beseitigung der Überreste beschäftigt. Ein Beispiel ist Eppingen, wo der Weiherpark nach der Neujahrsnacht zu einer regelrechten Problemzone wurde, wie Vanessa Heitz, Pressesprecherin der Stadt, erklärt. Sogar mehr Überreste als im letzten Jahr habe man gefunden.
„Mitarbeiter des Bauhofs waren teilweise schon am Morgen des 1. Januars im Einsatz, um den gröbsten Müll aus der öffentlichen Parkanlage zu entfernen.“ Besonders herausfordernd sei die Situation auf der leicht zugefrorenen Oberfläche des Stadtweihers gewesen. Dort standen unter anderem Mischbatterien, die sich nicht ohne Weiteres entsorgen ließen, deshalb musste auf Tauwetter gewartet werden. Überstunden und zusätzlicher Aufwand seien unter anderem die Folge.
Auch Feldwege sind zugemüllt – „Das hält uns alle von der eigentlichen Arbeit ab“
In Brackenheim hat der Bauhof nicht nur mit Silvestermüll zu kämpfen, sondern auch mit zugemüllten Containerplätzen, die eigentlich für die Entsorgung von Papier oder Dosen vorgesehen sind. Immer häufiger wird dort auch Sperrmüll abgeladen. „Die Zustände sind wirklich schlimm“, berichtet ein Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte.
Auch auf Feldwegen und Wiesen entsorgen Menschen zunehmend ihren Müll. Kürzlich wurden sogar ein Spülbecken und Teile eines Laminatfußbodens gefunden. In besonders extremen Fällen muss der Tiefbau mit einem Bagger ausrücken. „Das hält uns alle von der eigentlichen Arbeit ab.“
Hoffnung auf umsichtige Bürger schwindet in Städten
In Neckarsulm wurden insgesamt zwei große Container mit zirka 20 Kubikmeter Silvestermüll eingesammelt, informiert Anika Störner, Persönliche Referentin des Oberbürgermeisters. „Um den auf den Straßen liegen gebliebenen Silvestermüll zu entsorgen, werden die Straßenreiniger durch weitere Truppen aus dem Bauhof verstärkt.“ Nur so könne sichergestellt werden, dass die Straßen und Plätze wieder relativ schnell gereinigt sind.
„Grundsätzlich wünschen wir uns, dass der Silvestermüll vom Verursacher weggeräumt wird. Die Menschen tragen tütenweise die Böller auf öffentliche Plätze, dann ist es auch zumutbar, den verursachten Müll wieder mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen“, so Störner.
Den Wunsch habe die Stadt nicht nur mit Blick auf das nächste Silvester. „Generell ist es wünschenswert, dass diejenigen, die den Müll auf den Straßen und im öffentlichen Raum liegen lassen, diesen zumindest in den nächsten Müllbehälter werfen.“ Die zurückliegenden Erfahrungen „zeigen allerdings, dass es wohl leider bei einem Wunsch bleiben wird. Dennoch appellieren wir, hier umsichtiger zu werden.“
Auf Recyclinghöfen wird größtes Müllaufkommen des Jahres erwartet
Nicht nur bei den Bauhöfen, auch auf den Recyclinghöfen gibt es viel zu tun. „Das Müllaufkommen ist in der ersten Januarhälfte überdurchschnittlich hoch“, sagt Tamara Waidmann, Pressesprecherin des Landratsamtes Heilbronn. „An den kommenden Wochenenden erwarten wir das größte Müllaufkommen auf den Recyclinghöfen des ganzen Jahres.“
An den gesammelten Mengen könne man erkennen, dass besonders bei Altglas und Kartonagen eine Zunahme von rund 25 Prozent zu erwarten sei. „Dafür wird vom Abfallwirtschaftsbetrieb mehr Personal eingeplant, zudem werden Sondercontainer für Kartonagen auf einigen Höfen eingesetzt.“
Reinigungsaktion am Neujahrstag belaufen sich in Künzelsau auf 4000 Euro
Am Dienstag, 7. Januar, wird in Öhringen der gesammelte Böller und Knaller-Müll zur Entsorgung gebracht. Darüber informiert Stadtsprecherin Monika Pfau. Dort werde die gesamte Masse dann gewogen. Zum jetzigen Zeitpunkt lasse sich die Menge daher nicht beziffern.
„In den Ortsteilen beobachten wir einen achtsameren Umgang mit Silvester-Müll als in der Innenstadt: In den Ortsteilen räumen die Menschen diesen eher selbst weg und entsorgen ihn über ihren privaten Müll, oder kehren diesen zumindest zusammen am Mülleimer, was die Entsorgung erleichtert“, so Monika Pfau.
Die Künzelsauer Stadtsprecherin Melanie Greiner beziffert die Reinigungsaktion für den Neujahrstag auf zirka 4000 Euro. Rund15 Kubikmeter Müll seien von insgesamt zehn Mitarbeitern aufgesammelt worden. „Das Aufsammeln des Silvestermülls findet erfahrungsgemäß noch in den nächsten sieben bis 14 Tagen statt, wenn turnusgemäße Arbeiten anstehen, wie zum Beispiel bei der wöchentlichen Spielplatzkontrolle oder bei der täglichen Müllbeseitigung.“
In Heilbronn sind Stadtreiniger bis Ende Januar im Einsatz
Die Stadtreinigung war in Heilbronn am 1. Januar von 5.45 Uhr bis um 13.30 Uhr im Dienst, sagt Florian Künzel, Abteilungsleiter Stadtreinigung beim Betriebsamt. „Das Team bestand aus fünf Stadtreinigern, zusätzlich waren zwei Kehrmaschinen im Einsatz. Wir werden voraussichtlich noch Zeit bis zur Karwoche vier benötigen, um aus allen Stadtteilen den Müll zu holen.“
Florian Künzel sagt außerdem: „Wir würden uns wünschen, dass die Gesellschaft umsichtiger mit den Feuerwerkskörpern und deren Entsorgung umgeht.“
Abgebrannte Feuerwerkskörper enthalten diverse Chemikalien. Davor warnt der Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Diese könnten „durch Regen- und Schmelzwasser weggespült werden und dadurch Boden und Gewässer verschmutzen, weswegen eine frühzeitige Vermeidung durch die richtige Entsorgung wichtig ist“, heißt es auf der Website.
Abgebrannte Feuerwerkskörper, Mehrschussbatterien und Böller müssen im Restmüll entsorgt werden. Auch Pappröhren, die in Feuerwerkskörpern verarbeitet wurden, oder gezündete Mehrschussbatterien aus Pappe gehören zwingend in die graue Tonne.
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