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Otto-Klenert-Schule ein Jahr ohne Chef – plötzlicher Abschied in Bad Friedrichshall

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Die Otto-Klenert-Schule in Bad Friedrichshall startet ohne Schulleitung ins neue Schuljahr. Warum Nicole Schluchter gegangen ist und wie es weitergeht.  


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Ein Jahr ohne Schulleitung. Das steht der Otto-Klenert-Schule (OKS) voraussichtlich bevor. Der Abschied von Nicole Schluchter, die sieben Jahre lang Schulleiterin war, kam für viele Bad Friedrichshaller sehr plötzlich. „Ich habe es eine Woche vor den Sommerferien erfahren“, erzählt Bürgermeister Timo Frey. Da habe sie ihn informiert, dass sich eine andere berufliche Chance ergeben habe. „Sie versicherte mir aber auch, dass sie nicht im Groll geht.“

Nicole Schluchter hat eine Stelle als Bereichsleiterin im Seminar für Lehrerausbildung in Schwäbisch Gmünd bekommen. Dort hatte sie früher schon als Lehrbeauftragte gearbeitet, berichtet Konrektor Felix Gaida im Gespräch mit der Heilbronner Stimme.

Schulleiterin konnte Kollegen und Eltern nicht früher informieren

Er und seine Konrektor-Kollegin Stefanie Nöthling waren bereits seit Januar in die möglichen Pläne von Nicole Schluchter eingeweiht. Da aber ein Bewerbungsverfahren lief und nichts spruchreif war, konnte sie den Schulträger, die Kollegen sowie Eltern und Schüler nicht früher informieren, wirbt Gaida um Verständnis für die Kollegin.

Stefanie Nöthling und Felix Gaida übernehmen die Leitung der Otto-Klenert-Schule in Bad Friedrichshall, bis ein Nachfolger für Nicole Schluchter gefunden ist.
Stefanie Nöthling und Felix Gaida übernehmen die Leitung der Otto-Klenert-Schule in Bad Friedrichshall, bis ein Nachfolger für Nicole Schluchter gefunden ist.  Foto: Seidel, Ralf

Trotz der relativ kurzfristigen Information vor den Sommerferien, hatte sich die Schulfamilie noch einen gebührenden Abschied für Schluchter überlegt. „Am letzten Schultag haben Schüler sie mit einem Flashmob überrascht“, erzählt Nöthling. Lehrer hatten diesen heimlich mit den Schülern eingeübt, die Konrektoren mussten ihre Kollegin unter einem Vorwand nach oben locken, damit sie einen guten Blick auf die Vorstellung hatte. Auch unter Kollegen habe es noch eine Abschiedsfeier gegeben. Eltern seien mit einem Schreiben informiert worden.

Wie geht es jetzt weiter? Gaida und Nöthling übernehmen die Aufgaben der Schulleitung, bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden ist. „Das ist so üblich“, sagt Gaida. Damit sie die vielen Aufgaben gestemmt bekommen, haben sie Unterrichtsstunden reduziert. Normalerweise unterrichten die beiden 18 bis 19 Stunden in der Woche. „Das haben wir jetzt halbiert“, sagt Nöthling. Die Stelle von Nicole Schluchter wird im Oktober ausgeschrieben.

Warum der Chefposten an der OKS erst im Oktober ausgeschrieben wird

Warum so spät? „Im Beamtenrecht ist es so, dass eine Stelle erst ausgeschrieben werden kann, wenn sie wirklich frei ist“, erklärt Gaida. Das sei erst ab Montag, dem ersten Tag des neuen Schuljahres, der Fall. Es folge ein längeres Bewerbungsverfahren. „Wir wären glücklich, wenn wir bis zum Ende des Schuljahres Bescheid wüssten“, sagt er. Dass er oder Stefanie Nöthling künftig dauerhaft auf dem Chefsessel sitzen, schließen sie aus. „Wir unterrichten beide sehr gern“, begründet Nöthling diese Entscheidung. Als Schulleiter stehe man im Schnitt nur noch vier bis sechs Stunden vor einer Schulklasse.  

Für ein Schuljahr sei das aber in Ordnung. „Uns ist auch gar nicht bange“, sagt Gaida. Das Miteinander im Kollegium sei sehr gut. Außerdem hätten beide viel Erfahrung und arbeiteten bereits seit vielen Jahren zusammen. Auch die Schule kennen sie sehr gut. Gaida ist seit 25 Jahren Lehrer an der OKS, Nöthling ist seit 2007 da.

Konrektoren haben Lehrkräfte eingeteilt

Trotzdem machen sie viele Aufgaben zum ersten Mal. Zum Beispiel das Verteilen der Deputate zu Schuljahresbeginn. Dabei legen sie fest, welcher Lehrer in welche Klasse geht und mit welchem Unterricht. An der OKS ist das vielfältig, da die Schüler den Real- und den Werkrealschulabschluss machen können. Vor zehn Jahren ist die OKS mit der Glück-Auf-Werkrealschule zusammengeschlossen worden.

Das Schulleiterteam ist künftig auch erster Ansprechpartner für Lehrer, Schüler, Eltern, Förderverein, Schulträger, Kooperationspartner. Eben für alle, die mit der Schule zu tun haben. Sie sind für Neuerungen zuständig, die durch die Bildungsreform auf die Schule zukommen, und für die Schulentwicklung im Allgemeinen. Das Profil einer Life-Kinetik-Schule, ein Thema das Nicole Schluchter sehr wichtig war, soll zudem weiter gefestigt werden, sind sich Gaida und Nöthling einig. „Wir sind da auch stolz drauf.“ Die OKS sei die einzige Life-Kinetik-Schule in Baden-Württemberg.

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