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Neue Rettungswache in Neuenstadt eröffnet

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Durch einen zusätzlichen Standort verbessert das DRK seine Einsatzzeit im Landkreis Heilbronn. Rettungswagen ist 24 Stunden besetzt.

Vertreter von Stadt, DRK und Firma Schweikert freuen sich über die neue Rettungswache in Neuenstadt.
Vertreter von Stadt, DRK und Firma Schweikert freuen sich über die neue Rettungswache in Neuenstadt.  Foto: Seidel, Ralf

Von der Firma Schweikert in der Otto-Neumeister-Straße 12 in Neuenstadt sind die Wege auf die Autobahn und die umliegenden Straßen kurz. Unter anderem deshalb ist sie der ideale Standort für eine Rettungswache. "Wir können hier schnell in alle vier Himmelsrichtungen abrücken", sagte Markus Stahl, Rettungsdienstleiter beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Heilbronn. Seit 24. Oktober steht im Hof der Firma ein Rettungswagen, die Wache ist in früheren Büroräumen im ersten Stock eingerichtet. Rund um die Uhr sind mindestens zwei Mitarbeiter im Dienst. Jetzt wurde die neue DRK-Rettungswache offiziell eröffnet. 

Auch wenn der erste Einsatz nach Beilstein ging, ist der neue Standort vor allem für die Einwohner in Neuenstadt, Langenbrettach, Hardthausen und der näheren Umgebung eine gute Nachricht, sagte Bürgermeister Andreas Konrad. Die neue Rettungswache stärke die notfallmedizinische Versorgung. Zusammen mit den Helfern vor Ort, den ehrenamtlichen Ersthelfern des Roten Kreuzes, sei die Region nun "doppelt abgesichert". Konrad dankte den Ehrenamtlichen, die im Notfall oft die Erstversorgung übernähmen und auch künftig noch gebraucht würden. 

Im vergangenen Jahr wurde klar, dass eine zusätzliche Rettungswache im Bereich Neuenstadt sinnvoll wäre, um die Einhaltung der Hilfsfrist im DRK-Bereich Stadt- und Landkreis Heilbronn zu verbessern, erläuterte Geschäftsführer Ludwig Landzettel. Diese Hilfsfrist, also der zeitliche Abstand zwischen dem Notruf und dem Eintreffen am Einsatzort, wurde von 15 auf zwölf Minuten verkürzt. Um diese einhalten zu können, müssten Fahrzeuge etwa von der Rettungswache in Bad Friedrichshall-Plattenwald abgezogen werden.  

Ein Glückstreffer für einen neuen Standort seien die Räume der Firma Schweikert gewesen. Diese baut laut Geschäftsführer Rainer Schweikert seit diesem Sommer ihre neue Produktion in Neuenstadt und damit ihren dritten Standort in der Region auf. "Wir benötigen die Büroräume auf absehbare Zeit nicht", sagte sein Sohn und Mit-Geschäftsführer Timo Schweikert. Das Rote Kreuz miete die Räume.

Dass die Suche so schnell erfolgreich war und der Umbau so zügig umgesetzt werden konnte, sei Rekord, betonten Konrad und Landzettel. "Erst eine neue Wache zu bauen, hätte viel länger gedauert", sagte der Bürgermeister. Der neue Standort habe auch den Vorteil, dass er in einem Gewerbegebiet liege, fügte Markus Stahl hinzu. Probleme mit Anwohnern wegen Lärmbelästigung seien nicht zu erwarten. 

Seit 24. Oktober ist der Rettungswagen bereits 67 Mal im Einsatz gewesen, informierte Markus Stahl. Um 24 Stunden, sieben Tage die Woche abzudecken, seien der Wache elf Personen zugeteilt, die in Schichten arbeiteten. Wechsel sei immer um 7 und um 19 Uhr. Das neue Team leite Sven Bretzler, ein Neuenstädter. "Wir sind froh, dass wir mit ihm jemand haben, der das kann."    

Ein zeitliches Ende ist für die Rettungswache in den Räumen der Firma Schweikert nicht geplant, sagte Landzettel. "Wir wollen einige Jahre zu Gast sein." Die Alternative wäre ein Neubau, der finanziell nicht ohne Weiteres umzusetzen sei. Es gebe in diesem Bereich bereits einen Förderstau von 60 bis 70 Millionen Euro. Für den Umbau der Räume in Neuenstadt habe das Rote Kreuz rund 80.000 Euro investiert. Zusätzlich zu den Renovierungskosten, die die Firma im Vorfeld bereits hatte. 

Die Helfer vor Ort haben in Neuenstadt drei Mitglieder, berichtete Norman Schneider bei der Eröffnung. Die Alarmierungen würden immer mehr. Vor 2021 seien es im Jahr unter 500 gewesen, inzwischen liege der aktuelle Stand für dieses Jahr bei 791. Er und seine Mitstreiter könnten etwas weniger als die Hälfte der Einsätze abdecken. Das Einsatzgebiet umfasse Neuenstadt mit allen Stadtteilen, Hardthausen und Langenbrettach. Künftig werden die Alarmierungen wohl zurückgehen, sagte Ludwig Landzettel. Die Ehrenamtlichen brauchen hauptamtliche Unterstützung, stellte Markus Stahl fest. Trotzdem gebe es weiter Gebiete, in denen die Helfer vor Ort als erstes alarmiert würden.

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