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Zum Schuljahresstart: Auch die Sprachförderung in der Region bleibt wichtig

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Seit zehn Jahren ist die Ilsfelderin Monika Förster-Hoffmann im Bereich Sprachförderung tätig. Das begeistert sie - trotz der Herausforderungen.

Gute Deutschkenntnisse ist für ausländische Kinder der Schlüssel für Schulerfolg. Die Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken (AIM) aus Heilbronn bietet in Grundschulen Sprachförderung an.
Gute Deutschkenntnisse ist für ausländische Kinder der Schlüssel für Schulerfolg. Die Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken (AIM) aus Heilbronn bietet in Grundschulen Sprachförderung an.  Foto: Friso Gentsch (dpa)

Erst mit guten Deutschkenntnissen klappt es in der Schule. Den Flüchtlingen Sprache zu vermitteln, das wird auch im kommenden Schuljahr eine wichtige Aufgabe sein. Die Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken (AIM) aus Heilbronn bietet in Grundschulen Sprachförderung an. Seit zehn Jahren engagiert sich in diesem Bereich Monika Förster-Hoffmann aus Ilsfeld, sie spricht über freudige Momente und Herausforderungen.

 

Wann haben Sie Glücksmomente in der Sprachförderung?

Monika Förster-Hoffmann: Ich habe solche Gefühle immer wieder. Weil ich schon lange dabei bin, treffe ich Kinder, die jetzt in der neunten oder zehnten Klasse der Gemeinschafts- oder Realschule in Ilsfeld sind. Es ist großartig zu sehen, wie sie sich nach einem schweren Start an der Grundschule peu à peu entwickeln. Sie mit 16 Jahren zu sehen und zu erleben, in welche berufliche Richtung es geht, das ist unheimlich schön. Ich erinnere mich auch an ein Mädchen, das ich in den Klassen drei und vier hatte. Sie hat mich als Jugendliche angesprochen. Sie meinte: "Weil Sie immer gesagt haben, ich bekomme alles hin, was ich will, bin ich jetzt auf einem Gymnasium und kann Klavier spielen."

 

Wie oft kommt das vor?

Förster-Hoffmann: Ilsfeld ist keine Großstadt, da läuft man sich häufiger über den Weg als an einer größeren Schule. Es sind aber Einzelfälle. Im Moment habe ich sechs Sprachfördergruppen mit jeweils vier bis sechs Kindern. Dass ich allen gerecht werde, kann ich nicht erwarten. Ich persönlich freue mich, wenn ein Kind rausgeht und sagt: "Das war super." Gelingt mir das, habe ich viel erreicht. Es wird immer Kinder geben, die trotz intensiver Sprachförderung noch nicht zufriedenstellend Deutsch sprechen können. Da spielen viele Komponenten mit rein. Wir in der Sprachförderung sind nur ein kleiner Anteil, der etwas bewegen kann.

 

Ein wichtiger Anteil?

Förster-Hoffmann: Für die Schüler und Schule sind wir wichtig. Wir orientieren uns am Lehrplan, sind aber nicht an ihn gebunden. Wir müssen weder Leistung abfragen noch Hausaufgaben geben. Wir können ganz viel Spaß einbauen. Damit haben wir viele Pluspunkte bei den Kindern. Vier bis sechs Kinder sind in unseren Gruppen, und so können wir ganz anders auf sie eingehen als in einem Klassenverbund. Nehmen wir beispielsweise Kinder aus der Ukraine: Sie beginnen in der sicheren Atmosphäre einer Kleingruppe eher, einzelne Wörter auf Deutsch zu sprechen als in einer großen Gruppe. Daraufhin können wir den Lehrern ein Feedback über den Sprachstand geben. Wir haben einen Vorteil: Wenn ich Kinder ein Schuljahr begleite, baue ich in der Regel eine enge Beziehung zu ihnen auf. Wenn sich ein Kind sicher und wohl fühlt, es Freude empfindet, kann es besser Deutsch lernen. Das ist das Nonplusultra, um besser zu lernen.

 

Was ist die größte Herausforderung?

Förster-Hoffmann: Wir haben eine große Vielfalt an Kindern an der Schule. Wer nicht gut Deutsch spricht, ist öfters sozial auffällig. Zu uns kommen Kinder mit sehr unterschiedlichen Nationalitäten, die leider nicht immer so friedlich aufeinander gestimmt sind, wie wir es uns wünschen.

 

Warum engagieren Sie sich in der Sprachförderung?

Förster-Hoffmann: Ich arbeite unheimlich gern mit Kindern zusammen. Kinder entwickeln sich, da wächst etwas. Das Wachsen finde ich interessant. In der Sprachförderung habe ich die Freiheit, die aktuellen Unterrichtsthemen spielerisch in unterschiedlichen Formen den Kindern beizubringen. Zu sehen, dass es funktioniert, ist das Schöne. Diese Freiheit hat ein Lehrer selten.

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