"Wir brauchen die Stiftung auch weiterhin"
Mit der tatkräftigen Unterstützung von "Große Hilfe für kleine Helden" sollen Eltern mit Frühchen in Zukunft noch besser betreut werden.

Die neue Neonatologie wäre ohne die Stiftung "Große Hilfe für kleine Helden" und ohne eine breite Spendenbereitschaft auch der Stimme-Leser nicht zustande gekommen.
Herr Jendges, was empfinden Sie am heutigen Tag der Einweihung?
Jendges: Große Freude über die erreichte Verbesserung für die kleinsten Helden! Es ist schon einzigartig, mit einer Stiftung im Rücken eine Kinderklinik so entwickeln zu können. Es war klar, dass Fördermittel und Zuschüsse nur für den Bau, nicht aber für die Ausstattung und die Medizintechnik zur Verfügung stehen. Ich war dann selbst überrascht, wie schnell die Stiftung dem Großprojekt zugestimmt hat und mit welchem Engagement es umgesetzt wurde. Sie hat es zum Glück geschafft, es zu einem gesamtgesellschaftlichen Thema hier aus der Region heraus zu machen.
Erwarten Sie nun mehr stationäre Patienten auch von weiter her?
Jendges: Wir haben zwar mit über 3000 Geburten pro Jahr vergleichsweise viele Babys, die bei uns zur Welt kommen, wir erwarten dadurch aber nicht mehr Frühchen. Einen Schub an mehr Frühgeborenen bei uns in der Neonatologie könnte aber die neue bundesweite Verordnung bringen, nach der eine Klinik bei diesen kleinsten Patienten eine 1:1-Betreuung einer besonders qualifizierten Kinderpflegekraft vorschreibt. Diese tritt 2019 endgültig in Kraft. Dadurch kann es passieren, dass wir Frühchen aus anderen Häusern kriegen, die diese 1:1-Betreuung nicht gewährleisten können. Das sind also Strukturkriterien im Gesundheitswesen, die zu mehr Nachfrage führen können.
Nun haben Sie eine nagelneue Neonatologie. Ist damit alles getan?
Jendges: In einem Klinikum, auch einer Kinderklinik, ist nie alles getan. Auch für die Neonatologie brauchen wir weiterhin die Stiftung, um die Versorgung der Familien mit Frühchen weiter zu verbessern. Vor allem möchten wir für die Eltern und ihre Kinder den Übergang aus der Klinik nach Hause noch stärker und professionell unterstützen. Dafür gibt es eine neue Qualifikation, für die wir im Sinne der Familien auch weiterhin finanzielle Hilfe aus der Stiftung benötigen. Wir haben also noch Wünsche!