So war das Wetter im Juli in der Region Heilbronn/Hohenlohe
Die Temperaturen im Juli waren in der Region im Schnitt mehr als 2 Grad Celsius zu hoch. Es gab übermäßig viel Sonnenschein, und die Regen-Bilanz fällt bitter aus.

Die Menschen in der Region haben im Juli ordentlich geschwitzt, und die Natur hat nach Wasser gelechzt. Im Vergleich zum langjährigen Mittel war der vergangene Monat viel zu warm, zu trocken und ausgesprochen sonnenscheinreich.
Trotz Hitze wurden die Monatsrekorde nicht gebrochen. Nur der 19. Juli bescherte in Öhringen einen Tagesrekord mit 36,2 Grad Celsius, damit wurde das Maximum vom 19. Juli 2014 (34,5 Grad) übertroffen. Bei anderen Stationen habe es Tagesrekorde in Serie gegeben, sagt Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart. Er geht nicht davon aus, dass in dieser Woche ein Spitzenwert erzielt wird. Generell sei im Schnitt im Juli der Zenit des Sommers erreicht.
Der Monat war um 2,1 Grad zu warm gegenüber dem Mittelwert
Die Durchschnittstemperatur lag bei der Wetterstation in Öhringen bei 21,7 Grad, das sind 2,1 Grad über dem langjährigen Mittelwert. In Obersulm-Willsbach und in Eppingen-Elsenz fielen die Werte etwas geringer aus. Der Juli 2022 belegt damit Platz sechs seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Öhringen 1947. Während in Eppingen und Öhringen der 19. Juli der heißeste Tag war, war es in Willsbach der 20. Juli, ebenfalls mit 36,2 Grad.
25 Sommertage, davon waren acht heiße Tage
Was die Sommertage anbelangt, wurde mit 25 Tagen mit Temperaturen mindestens einmal über 25 Grad das Mittel von 17 Tagen in Öhringen weit übertroffen. Davon gehen acht heiße Tage mit einem Maximum von über 30 Grad in die Statistik ein.
In Willsbach gab es sogar zwölf heiße Tage. Nachts gab es nicht immer die erhoffte Abkühlung. An jeder Wetterstation wurde eine Tropennacht registriert, bei der zwischen 20 und 8 Uhr die Quecksilbersäule nicht unter 20 Grad sank.

Kein Tag ohne Sonnenschein
An jedem Julitag schien in Öhringen die Sonne. 15 Stunden waren es am 2. Juli. 323,6 Sonnenscheinstunden - das sind 134,4 Prozent - bedeuten Rang vier seit Aufzeichnungsbeginn. Während laut Pfaffenzeller der Trend seit Jahren in Richtung heißere Sommer gehe, sei die Datenlage beim Niederschlag noch nicht ausreichend, um von zunehmender Trockenheit zu sprechen. Einzelne sehr starke lokale Niederschläge könnten einen eigentlich trockenen Monat verschleiern.
Nur ein Fünftel des durchschnittlichen Niederschlags
Der Juli 2022 erreichte mit 16,4 Millimetern gerade mal ein Fünftel der durchschnittlichen Monatsmenge. Das entspricht eineinhalb Wassereimern, die auf einen Quadratmeter ausgekippt werden. Damit rangiert der vergangene Monat in der ewigen Negativliste auf Platz sechs.
Platz eins belegt der Juli 1952 mit 2,2 Millimetern. Eppingen hatte mit acht Niederschlagstagen mehr zu verzeichnen als Willsbach und Öhringen. Der Tageshöchstwert wurde an allen drei Wetterstationen am 20. Juli registriert - zwischen 8,2 und 8,9 Millimeter. Eine Menge, bei der die Warnschwelle des DWD für Starkniederschlag bei weitem nicht erreicht ist. Die liegt laut Pfaffenzeller bei 15 Millimetern.