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Wenn Geschäftsführer von Studenten lernen

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Der Studiengang BWL-Food Management der Dualen Hochschule Heilbronn schließt das erste Reverse Mentorin ab. So kommt der besondere Kurs bei den Teilnehmern an.

Ziehen ein Fazit und schauen sich den Bildungscampus an: Studenten des Studiengangs BWL-Food Management und Unternehmer der Öko-Branche.
Foto: Simon Gajer
Ziehen ein Fazit und schauen sich den Bildungscampus an: Studenten des Studiengangs BWL-Food Management und Unternehmer der Öko-Branche. Foto: Simon Gajer  Foto: Gajer, Simon

Was denkt denn die jüngere Generation über Bio und die Öko-Branche? Wie unterscheiden sich die Ansätze der sogenannten Generation Z von den älteren, erfahrenen Akteuren?

Beide Seite so zusammenzubringen, dass die Chefs etwas lernen können, das war die Idee von Martin Ries, Mitarbeiter des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Naheliegend war, mit dem BWL-Food Management an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn unter Leitung von Professor Carolyn Hutter zusammenzuarbeiten. Reverse Mentoring hieß diese Premiere, die kürzlich erfolgreich abgeschlossen wurde. Eine Wiederholung scheint aus Sicht der Verantwortlichen denkbar, deutet Martin Ries im Gespräch mit unserer Zeitung an: "Die Hochschule hat Ideen, wir haben Ideen." Carolyn Hutter betont: "Es war lohnenswert für Unternehmen, einen Blick von außen zu bekommen." Ihrer Ansicht nach hat es sehr gut funktioniert.

Die Teilnehmer des besonderen DHBW-Kurses ziehen ein positives Fazit

Die Bilanz fällt positiv aus, trotz mancher Tücken bei der gemeinsamen Terminfindung von Studenten und Geschäftsführern - die sich während des Projekts jeweils als Tandem verstanden haben. Teilweise ging es um einen besseren Auftritt in den sozialen Netzwerken, um die Generation Z zu erreichen. Es gab Treffen an den jeweiligen Unternehmen, um einander besser zu verstehen. Beispielsweise nahmen sich ein Student und ein Geschäftsführer viel Zeit, um bei einem Discounter über Preisstrukturen zu sprechen sowie einmal beim Öko-Betrieb gemeinsam auf Tour zu gehen und dabei auf einen Bäcker zu treffen, der unter Stress stand und dabei sehr deutliche Worte gefunden haben soll. Es ging bei einem Tandem um die Weiterentwicklung von Maultaschen, auch Personalgewinnung stand im Zentrum.

Beim Reverse Mentoring trafen Dominik Tress, der mit seinen Brüdern das gleichnamige Familienunternehmen führt, und Luis Sanktjohanser aufeinander. Der Geschäftsführer betont, dass er vieles von jüngeren lernen könne. "Ich fand den Ansatz spannend, wie man Themen anders denken kann", begründet er sein Interesse an diesem Premieren-Kurs der DHBW. Die Treffen mit dem Studenten seien inspirierend gewesen. Das eine konkrete Projekt, das Luis Sanktjohanser angstoßen hat, gebe es für das Unternehmen nicht. "Ich habe aber einen Blumenstrauß an Inspirationen", sagt der Chef.

So profitiert ein Studen von der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen

Als Luis Sanktjohanser von dem Angebot gehört hatte, wollte er teilnehmen. "Das ist eine coole Chance." Als Student müsse man solche Möglichkeiten greifen. Es seien Gespräche "auf Augenhöhe" gewesen. Er selbst hat dazugelernt. Im eigenen Familienunternehmen will er mit den jüngeren Geschwistern darüber reden, wie eine gemeinsame Führung aussehen könnte. Auf diese Idee ist er nach der Zeit mit Dominik Tress gekommen.

 

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