Weiter große Zuversicht im Krebsbachtal
Die Streckeneigentümer sehen die Bahn in der dritten Kategorie gut bewertet und hoffen auf einen Regelbetrieb binnen fünf Jahren.

Tabellenführer in der dritten Liga: Ist das gut, oder wäre mehr gegangen? Carsten Strähle neigt der optimistischen Sicht zu, nachdem das Verkehrsministerium die Krebsbachtalbahn vom Fahrgastpotenzial in die dritte von vier Kategorien eingeteilt hat. "Das ist sehr positiv", sagt der Vorstandsvorsitzende der Erms-Neckar-Bahn AG (Enag), der die Strecke zwischen Neckarbischofsheim Nord und Hüffenhardt gehört. Er hofft, dass ein Regelbetrieb binnen fünf Jahren starten kann.
In der "Pole-Position"
"Wir sind in der Pole-Position", ordnet Strähle den Stand ein. Für die Krebsbachtalbahn ist eine Machbarkeitsstudie in Arbeit. Eine solche regt das Land für eben jene Strecken an, die wie die Krebsbachtalbahn in Kategorie C gelandet sind. Das heißt, ein Fahrgastaufkommen von 500 bis 750 Passagieren an einem Schultag ist realistisch. Expertisen können belegen, das mehr drin ist, schreibt das Land. Genau darauf setzt Strähle. "Es geht auch nach dem Windhundprinzip", sagt der Enag-Vorstandsvorsitzende, der andere Strecken noch nicht so weit sieht.
Zentrale Aussage der Studie: Auf Rang C01, also oben in der dritten Kategorie, landet die Krebsbachtalbahn nur, wenn die wenige Kilometer lange Lücke zur Bahnlinie Sinsheim-Bad Rappenau mit einer Querspange geschlossen wird. Das ist teurer, schafft aber den Anschluss an den Nord-Ast des Heilbronner Stadtbahnnetzes. Ohne diese Querverbindung rangiert die Krebsbachtalbahn auf Position C10, also ganz hinten in der Gruppe der Bahnen, denen mittleres Potenzial bescheinigt wird. Sie bliebe eine Stichstrecke.
"Damit können wir weiterarbeiten", sagt auch Hans-Joachim Vogt, Vorsitzender des Fördervereins Krebsbachtalbahn. Auf der Strecke sind im Ausflugsverkehr während der Saison historische Schienenbusse nterwegs. Die Saison 2020 ist zu Ende, und sie lief trotz Corona ordentlich. Mit 4000 Fahrgästen wurde das Ergebnis der Vorjahre wieder erreicht. Mit der Osteraktion und dann am 1. Mai regulär soll es weitergehen mit den Ausflugsfahrten - und irgendwann mit einem regulären Betrieb, hofft Vogt.