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Weingärtner hoffen auf Buga-Feeling am Neckar

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Der neue Pavillon der Wein-Villa wäre pünktlich fertig geworden, doch wegen der Corona-Krise wird es am Neckar kein Fest zum heutigen Jahrestag der Gartenschau-Eröffnung geben.

Das Datum und vor allem die darauf folgenden 172 Tage haben sich tief ins kollektive Gedächtnis der Region eingegraben. Vor genau einem Jahr, am 17. April 2019, wurde in Heilbronn die Bundesgartenschau eröffnet.

Die lange als graue Maus betrachtete Stadt am Neckar erlebte ein Sommermärchen sondersgleichen. 365 Tage nach der Eröffnungszeremonie an der Experimenta, zu der sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angereist war, wollte Oberbürgermeister Harry Mergel nun zusammen mit Buga GmbH, Buga-Freunden, etlichen Ämtern und nicht zuletzt der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) ein großes Erinnerungsfest auf die Beine stellen.

Die Großveranstaltung wurde abgesagt

Von der Neckarmeile über die Kraneninsel bis zur Alten Reederei mit Fährlesbühne sollten entlang des Altneckars Getränke- und Speiseständen stehen. Musikkapellen, Chöre und mobile Komödianten sollten ein tolles Buga-Geburtstagsfest feiern. Gleichzeitig sollten ein Pavillon der Buga-Freunde eingeweiht, grüne Info-Container geöffnet und weite Teile des 40 Hektar großen Geländes im neuen Stadtteil Neckarbogen wieder frei zugänglich werden. Die Freigabe wurde auf Ostern vorgezogen, das Fest fällt flach.

"Corona macht auch dieser Großveranstaltung einen Strich durch die Rechnung", erklärt HMG-Chef Steffen Schoch.

Doch dort, wo das Revival-Festival hätte eröffnet werden sollen, an der Neckarbühne beim Stadtbad Soleo, wird dieser Tage ein durch die Buga angeheizter alter Wunschtraum vieler Heilbronner wahr: ein dauerhafter Stand mit heimischen Weinen.

Eigentlich sollte der neue Weinpavillon der Wein-Villa-Wengerter an der Neckarbühne heute eröffnet werden. In normalen Jahren wird hier in den Sommermonaten täglich Wein ausgeschenkt, so wie einst auf der Buga.
Foto: Mario Berger
Eigentlich sollte der neue Weinpavillon der Wein-Villa-Wengerter an der Neckarbühne heute eröffnet werden. In normalen Jahren wird hier in den Sommermonaten täglich Wein ausgeschenkt, so wie einst auf der Buga. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Eigentlich hätte der von den 16 Wein-Villa-Betrieben mit 250.000 Euro finanzierte Pavillon an diesem Freitag fertig sein sollen. "Aber wegen Corona haben wir etwas Dampf rausgenommen", erklärt Projektmanager Karl Seiter. Die graue Wengerter-Eminenz ist nach dem überraschenden Abschied von Geschäftsführer Michael Eißler Ende März tatsächlich zur Genossenschaftskellerei Heilbronn zurückgekehrt, "in beratender Funktion", wie Seiter seinen Fulltimejob umschreibt.

Druck aus dem Bau rausgenommen

Bis auf kleine Restarbeiten im technischen und im Außenbereich ist der vom Büro Ruppert Posovszky gestaltete sechs auf neun Meter große Holzkubus fertig. Die Theken zeigen zur Stadt und zum Soleo. Im Innern findet sich auch ein Vorratsraum mit Kühlschränken und ein WC.

"Auf den Steinterrassen können wir ein halbes Dutzend Tische mit Stühlen platzieren", erklärt Seiter, wobei der Außenbereich an den Biergarten der Waldhornschenke anschließt. Auch deren silberner Ausschankwagen bleibe stehen. "Wir treten nicht als Konkurrenten an, sondern wollen wie alle Wirte die Neckarmeile beleben."

Neben einer rund 20-stöckigen Weinkarte mit Preisen ab 2,50 Euro pro Zehntel werde es kleine Häppchen von Wein-Villa-Gastronom Jürgen Sawall geben. "Hausherr" ist Daniel Drautz, der bereits den Wein-Villa-Stand auf der Buga managte. Zum Ausschankteam zählen neben Chefin Inge Claus Buga-erfahrene Weinerlebnisführer.


Rückblick: Der Eröffnungstag der Bundesgartenschau in Bildern


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