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Heilbronn
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Weihnachtszirkus freut sich über Besucherrekord

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Der Heilbronner Weihnachtszirkus hat erstmals die 80.000er-Marke erreicht. Getrübt wird die Bilanz von zwei Artisten, die krankheitsbedingt ausfallen. Tiernummern soll es auch im neuen Programm wieder geben.

Von Carsten Friese
Ernteten für ihre rasante Motorrad-Show in einer Kugel mit nur sechs Meter Durchmesser großen Beifall: die kolumbianische Gruppe Robles. 
Fotos: Weihnachtszirkus
Ernteten für ihre rasante Motorrad-Show in einer Kugel mit nur sechs Meter Durchmesser großen Beifall: die kolumbianische Gruppe Robles. Fotos: Weihnachtszirkus  Foto: Weichnachtszirkus

Die 20. Auflage des Heilbronner Weihnachtszirkus" hat bei den Zuschauerzahlen eine neue Bestmarke erzielt: 80.000 Besucher strömten zu den 36 Vorstellungen - so viele wie noch nie. "85.000 Zuschauer wäre das Maximum gewesen - das war schon sehr gut, wir sind sehr glücklich", zeigte sich Zirkusdirektor Sascha Melnjak am Montag hocherfreut.

In die gute Stimmung mischen sich allerdings auch Wermutstropfen. Nicht nur Artist Robi Berousek verletzte sich bei einem Sturz von der freistehenden Leiter so schwer, dass die Ärzte einen zweifachen Kreuzbandriss und einen Schaden am Innenmeniskus diagnostizierten. Er musste operiert werden, fiel den Rest der Spielzeit aus. Das ist für den Tschechen doppelt bitter, weil er für das berühmte Zirkusfestival in Monte Carlo bereits fest gebucht war. Ersatz gab es in Heilbronn auf die Schnelle nicht; fünf Minuten Programm mussten notgedrungen gestrichen werden.

Ein Artist erlitt kurzfristig eine Allergie

Verletzte sich bei einem Künststück sehr schwer: Robi Berousek auf seiner Leiter.
Verletzte sich bei einem Künststück sehr schwer: Robi Berousek auf seiner Leiter.  Foto: Weichnachtszirkus

Bei der Hochseil- und Motorradgruppe Robles erlitt zudem ein Artist gegen Ende der Spielzeit eine Allergie gegen ein Medikament, war durch geschwollene Augen und einen heftigen Ausschlag mattgesetzt. Hier konnte der Rest der Truppe die Show weiter fortsetzen.

Die Robles lagen nach Ansicht von Melnjak in der Publikumsgunst ganz oben - ebenso wie Clown Gino sowie Petra und Roland Duss mit ihrer Seelöwen-Dressur. Die Tiere hätten ein "unglaubliches Repertoire", wenn sie die Zunge rausstrecken oder auf Kommando lachen.

Einige leben im Wohnwagen, andere im Hotel

Insgesamt hat Melnjak viele positive Reaktionen und wenig Kritik erlebt. Die Mischung im Programm stuft er somit als gut ein. Und auch die Artisten hätten die Zeit in Heilbronn als sehr positiv empfunden. Jeden Tag vor fast vollem Zelt zu spielen, erlebten sie nicht oft. Längst nicht alle Artisten leben übrigens in Schaustellerwagen, klärt Melnjak auf. Artisten von weit her, aus Moskau oder Kolumbien "kommen nicht im Wohnwagen hierher". Sie waren im Ibis-Hotel untergebracht, erläutert der Zirkuschef.

Angetan war Melnjak von der guten Nachfrage nach Spezialangeboten. Firmen, Vereine oder Institutionen hätten mehr als 200 Weihnachtsfeier-Pakete im Weihnachtszirkus gebucht - mit reservierten Blöcken für die Vorstellung und auf Wunsch besonderem Gastronomieangebot wie Sektempfang oder Verzehrgutscheinen.

Über eine neue Show mit schwebenden Astronauten wird verhandelt

Beim Wildtierverbot will der Heilbronner Weihnachtszirkus Überzeugungsarbeit leisten.
Beim Wildtierverbot will der Heilbronner Weihnachtszirkus Überzeugungsarbeit leisten.  Foto: Berger, Mario

Für die 21. Auflage verhandelt der Zirkuschef bereits mit neuen Künstlern. In Frankreich hat er interessante Artisten gesehen, erzählt er. Zum Beispiel ein Trio aus Ungarn, das als Astronauten verkleidet "durch das Zelt schwebt". Oder Artisten in besonderen LED-Kostümen, die eine Art Breakdance aufführen.

Tiere wird es weiter geben, auch wenn der Weihnachtszirkus das erlassene Wildtierverbot der Stadt Heilbronn, das nun mit neuem Vertrag greift, erst einmal respektiert. "Wir wollen aber weiter Überzeugungsarbeit leisten", sagt er. Weil gute Tiernummern für ihn ein Garant für einen guten Zirkus sind. Insgesamt soll das neue Programm ein Mix aus Tradition und Moderne sein. Nach dem tollen Ergebnis in diesem Jahr sei er in jedem Fall "voll motiviert".

Jetzt, wenn die Zelte auf der Theresienwiese abgebaut sind und Melnjak wieder an seinem Stammsitz in dem kleinen Ort Einbeck in Niedersachsen ist, freut er sich nach der arbeitsintensiven Gastspielzeit auf etwas Ruhe. Vor dem Kamin zu Hause relaxen und einmal nichts planen müssen, möchte er für ein paar Tage genießen.

 
 
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