"Weihnachten im Schuhkarton" bringt seit 25 Jahren Kinderaugen zum Strahlen
Die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" feiert Jubiläum. Die Adelshofenerin Anke Eberling hat in den letzten 20 Jahren über 17.000 Päckchen für Kinder gepackt. Doch nicht alles darf in den Karton.

Ein bisschen erinnern der Hobbyraum und die Garage von Anke Eberling zurzeit an die Idealvorstellung der Weihnachtsmann-Werkstatt am Nordpol. Überall stehen bunte Kartons, die bereits mit Geschenken gefüllt sind. Auf einem Billardtisch, der mit mehreren Platten abgedeckt ist, werden Kuscheltiere, Socken oder Schokolade sortiert. Seit 20 Jahren ist die Adelshofenerin bei der weltweiten Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" engagiert. "Damals wusste ich nicht, was auf mich zukommt", erzählt sie, während sie zwischen den Kartons steht, die in Stapeln zu je fünf Stück übereinander stehen.
Über 17.000 Kisten gepackt
Über 17.000 kleine Kisten hat sie in all den Jahren gepackt oder von ihren Helferlein packen lassen und an Kinder verschickt, die ohne das Engagement von hunderten Freiwilligen wohl keine Weihnachtsgeschenke bekommen würden. Organisiert wird "Weihnachten im Schuhkarton" seit einem Vierteljahrhundert von der christlichen Hilfsorganisation "Samaritan"s Purse – Die Barmherzigen Samariter" und hat einen evangelikalen Hintergrund. Die Aktion trägt auch das renommierte Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Beschenkt werden Kinder aller Konfessionen, Orthodoxe genauso wie Protestanten oder Katholiken.
Was darf in den Karton?
In die Kartons darf aber nicht alles rein, was den Spendern gefällt. Gebrauchte Kleidung oder bereits benutzte Kuscheltiere sind verboten, genauso wie Medikamente oder Bargeld. Auch Hexerei- und Zaubereiartikel stehen auf der Roten Liste. Dazu gehören auch die Harry-Potter-Bücher.
Besonders beliebt sind laut Anke Eberling Dinge des täglichen Bedarfs wie Zahnbürsten oder Schulmaterial. "Mein Sohn Florian hat vor ein paar Jahren selbst einen Karton gepackt und neben einem Zirkel auch einen Taschenrechner dazu gelegt", erinnert sich die Adelshofenerin. Bei der Übergabe in der Slowakei war sie dabei. Und konnte erleben, wie groß die Freude bei dem beschenkten Kind war. "Ich glaube, der Zirkel hätte ihm schon als Geschenk ausgereicht."
Corona hat die Aktion nicht behindert
Die Kartons werden mit dem empfohlenen Alter und Geschlecht beschriftet, denn ein vierjähriges Mädchen hat natürlich ganz andere Interessen als ein zwölfjähriger Junge. Unterstützt wird Anke Eberling nicht nur von vielen Packhelfern. Auch viele strickende Frauen beteiligen sich Jahr für Jahr an der Aktion. Dann entstehen warme Wollsocken, kleine Puppen oder Täschchen und Mützen. Wenn alles verpackt und in großen Pappkisten verstaut ist, werden die Geschenke von einer Spedition abgeholt und an ihre Bestimmungsorte in Georgien, Rumänien oder der Slowakei gebracht,
Corona hat die Bereitschaft, die Aktion zu unterstützen, zumindest in Adelshofen nicht beeinträchtigt. "Ich wusste selbst am Anfang nicht, ob es einbricht", erzählt Anke Eberling. Jetzt habe sie aber das Gefühl, dass noch mehr Menschen mitgemacht haben. Eine von ihnen ist Andrea Barth aus dem Brackenheimer Ortsteil Neipperg, die seit 2009 mitmacht und die bei ihr abgegebenen Kartons zu Anke Eberling bringt. 21 Kartons hat sie heute dabei. Auch die werden in der Garage gelagert, bis sie an ihren Bestimmungsort kommen. Bis zum Beginn der Adventszeit muss sich Florian Eberling also noch gedulden. "Dann kann er sein Auto wieder hier unterstellen", sagt seine Mutter und lächelt.
Online-Kartons
Es gibt auch die Möglichkeit, einen Schuhkarton online zu packen. Auf der Website online-packen.org wählt man Alter und Geschlecht des Kindes aus, das man beschenken möchte. Dann kann man in einem nächsten Schritt festlegen, welche Gegenstände in den Karton kommen. Wer keine geeignete Verpackung zu Hause hat, kann auf der Internetseite auch leere Kartons bestellen. Die Boxen müssen dann selbst befüllt werden.