Wassernetz wieder intakt: Entwarnung nach Rohrbruch bei Untergruppenbach
Eine beschädigte Zuleitung zum Zentralbehälter in Untergruppenbach war am Sonntag gegen 14 Uhr wieder instand gesetzt. Doch was ist bloß los mit der Bodensee-Wasserversorgung?

Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen ist es in der Nacht auf Sonntag zu einem Rohrbruch gekommen, der die Trinkwasserzufuhr mehrerer Gemeinden bedrohte - zuletzt zwei Mal in Erlenbach-Binswangen, jetzt in Untergruppenbach.
Die Behörden baten am Sonntagmorgen wie beim ersten Rohrbruch in Binswangen sicherheitshalber Einwohner in Untergruppenbach und den umliegenden Gemeinden darum, Wasser zu sparen. Erneut gab es eine Benachrichtigung über die Warnapp Nina. Die Wasserversorgung sei aber zu jeder Zeit sichergestellt gewesen, teilt Bürgermeister Andreas Vierling vor Ort mit. Der Zweckverband Schozach-Wasserversorgungsgruppe habe die zweite Pumpe des Tiefbrunnens in Auenstein in Betrieb genommen - um damit den Ausfall teilweise zu kompensieren zu können.
Um kurz nach 14 Uhr gab Vierling Entwarnung: Das beschädigte Rohrstück war ersetzt. Es schoss wieder Wasser durch die Leitung. "Die Bodensee-Wasserversorgung, die HNVG und das Tiefbauunternehmen Stemmer aus Leingarten haben einen super Job gemacht", so Vierling.
Rohrbruch bei Untergruppenbach: Anwohner haben nochmal Glück gehabt
Der Schaden an der Leitung war in der Nacht um kurz vor 3 Uhr von Jugendlichen entdeckt worden, die auf dem Nachhauseweg waren. Wenig später sei auch schon die Feuerwehr vor Ort gewesen, berichtet Anwohnerin Sabine Wedberg. Das Wasser schoss an ihrem Haus vorbei die Kappishalde - hinter dem Stadion gelegen - hinab. Sandsäcke wurden ausgelegt.
"Toitoitoi, wir sind verschont geblieben", sagt Sabine Wedberg. "Wir haben nur etwas Dreck abgekriegt." Sie habe zwar gewusst, dass die Leitung unter ihrem Grundstück verlaufe, aber mit so etwas habe sie nun doch nicht gerechnet, so Wedberg. Sie lobt die schnelle Reaktion der Einsatzkräfte, Behördenvertreter sowie der Wasserversorger, die alle ihren halben Sonntag am Ort des Geschehens verbrachten.
Verschiedene Auslöser für Beschädigungen
Wie Bauingenieur Richard Raith erklärt, kann es verschiedene Auslöser für einen solchen Rohrbruch geben. Zum einen eine natürliche Altersermüdung des verwendeten Rohrmaterials, zum anderen die sogenannte Bodenkorrosion - mancher Boden zernagt das Material schneller als anderer. Entscheidender Faktor sei zudem, wie das Wasserrohr eingebettet sei, pflichten ihm weitere Sachverständige vor Ort bei. Sei es in Sand eingebettet, sei alles in bester Ordnung. Lägen allerdings Steine darüber, erhöhe sich damit die Gefahr einer Beschädigung. Letztlich dürften sie ausbaden, "wie die Altvorderen" vor Jahrzehnten Rohre verbaut hätten, erklärt ein Mitarbeiter der Bodensee-Wasserversorgung.
Die Gemeinde Untergruppenbach beziehe zwei Drittel seiner Wasserversorgung über die Zuleitung zum Hochbehälter, führt Bürgermeister Vierling aus. Es sei aber nicht wie in Binswangen die Hauptleitung der Bodensee-Wasserversorgung betroffen gewesen, sondern eben nur jener Abzweig. Dennoch war letztlich das gesamte Versorgungsgebiet des Zweckverbandes Schozach-Wasserversorgungsgruppe von dem Ereignis berührt - also neben Untergruppenbach auch Abstatt sowie der Ilsfelder Ortsteil Auenstein und die Weiler Helfenberg, Wüstenhausen und Abstetterhof.
Islfelds Bürgermeister Bordon: Hoffentlich kein zweites Binswangen
Bernd Bordon, Bürgermeister von Ilsfeld, informiert über seinen Instagram-Account über die Ereignisse. "Hoffen wir, dass es nicht wie in Erlenbach weitergeht", schreibt er in der Entwarnung am Nachmittag. Wie berichtet, trat in Binswangen nur wenige Tage nach einem ersten Rohrbruch ein zweiter auf - die Reparatur des Schadens kann erst am Montag beginnen.


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