Waldheide-Gedenkkonzept und neuer Schafstall liegen wegen Corona auf Eis
In Gedenken an die drei Opfer des Pershing-Unfalls wird Oberbürgermeister Harry Mergel am Montag, 11. Januar, auf der Waldheide ein Schale niederlegen; wegen Corona nur in kleinem Kreis.

"Aus Verbundenheit mit den amerikanischen Freunden" und in Gedenken an die drei Opfer des Pershing-Unfalls wird Oberbürgermeister Harry Mergel am Montag, 11. Januar, auf der Waldheide ein Schale niederlegen; wegen Corona im kleinen Kreis und in Abstimmung mit dem Heilbronner Friedensrat sowie Veteranenverbänden.
Historisch Interessierte erinnern sich an eine jüngere Waldheide-Geschichte aus dem Jahr 2018. Sang- und klanglos wollte das Rathaus den US-Hangar unweit der Unfallstelle abreißen, den letzten größeren baulichen Zeugen aus Army-Tagen. Doch auf Initiative von SPD und Grünen verständigten sich Gemeinderat und Stadtverwaltung auf folgende Lösung: Der Hangar wird zwar abgerissen und für 250 000 Euro durch einen neuen Schafstall ersetzt, weil eine Sanierung zu teuer gekommen wäre. Gleichzeitig werden aber Teile erhalten und in ein auf 20 000 Euro veranschlagtes, dezentrales Gedenkkonzept integriert, das die gesamte Historie des 55-Hektar-Areals umfasst und über eine Bürgerwerkstatt mit geladenene Zeitzeugen im Stadtarchiv entwickelt wird.
Ein erster Entwurf sieht Tafeln mit Texten und Bildern vor, aber auch QR-Codes oder Telefonnummern, über die per Handy vertiefende Infos abgerufen werden können, auch Video- oder Audio-Beiträge: vom Exerzierplatz des württembergischen Infanterieregiments 122 zu frühen Flugversuchen und späteren Flugschauen, dem Truppenübungsplatz der Nachkriegszeit, Pershing-Standort, Zentrum der Friedensbewegung – bis zur Nutzung als Schafweide, Naturschutz- und Naherholungsgebiet. Bestehende Gedenkorte sollen ins neue Konzept integriert werden: die Betonstele am EingangDonnbronner Straße und der Naturstein zum Pershing-Unfall hinter dem – dann neuen – Schafstall.
Wie Rathaussprecherin Claudia Küpper auf Stimme-Anfrage erklärt, habe sich alles wegen Corona verzögert. "Die Geschichtswerkstatt soll nachgeholt werden, sobald dies wieder in Präsenz möglich ist. Zum jetzigen Zeitpunkt macht es keinen Sinn, einen neuen Termin festzulegen." Drei Termine im April, Juli und Oktober 2020 mussten bereits abgesagt werden.
Und der Schafstall? Dort seien Sicherungsmaßnahmen vorgenommen worden, um zumindest den provisorischen Betrieb zu ermöglichen. Über das weitere Vorgehen, so Claudia Küpper weiter, werde der Gemeinderat in den nächsten Wochen im Rahmen seiner Haushaltsberatungen entscheiden. kra