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"Vom Stifter gab es nicht einmal Anregungen"

  
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Gunther Friedl, Dekan der TUM School of Management, über die akademische Unabhängigkeit und die Haltung der Dieter-Schwarz-Stiftung.

Von Christian Gleichauf

Als Top-Universität in Deutschland legt die TU München viel Wert auf die akademische Unabhängigkeit. Gleichzeitig nutzt sie Kooperationen mit der Privatwirtschaft. Wie das zusammenpasst, erklärt der Dekan der TUM School of Management, Professor Gunther Friedl.

Professor Gunther Friedl, Dekan der TUM School of Management. Foto: Mario Berger
Professor Gunther Friedl, Dekan der TUM School of Management. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Herr Friedl, wie ist das Ranking der "WirtschaftsWoche" einzuschätzen?

Gunther Friedl: Wie alle Rankings wird nur ein kleiner Ausschnitt unserer Tätigkeit bewertet. Die Zahl der Studiengänge, der Ruf, der Praxisbezug, das alles bleibt hier außen vor. Aber die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der TU München steht auch bei den vielen anderen Rankings, die es gibt, national fast durchweg an der Spitze. Was man fairerweise dazusagen muss: Im internationalen Vergleich ist noch Luft nach oben.
 

Als Erfolgsfaktor gilt die enge Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft. Gleichzeitig ist das ein zentraler Kritikpunkt. Machen Sie sich abhängig?

Friedl: Nein. Kritisch wäre, wenn etwa ein Pharmakonzern für Arzneimittelforschung bezahlt und negative Ergebnisse wirtschaftliche Auswirkungen für den Geldgeber hätten. Wir haben dafür einen Verhaltenskodex. Transparenz ist oberstes Gebot. Es gibt Fälle, da lehnen wir das Geld ab.
 

Welche Vorgaben macht die Dieter-Schwarz-Stiftung?

Friedl: Es gibt keine Vorgaben. Vom Stifter gab es noch nicht einmal Anregungen, in welche Bereiche wir gehen sollen. Dass wir hier die Familienunternehmen als Forschungsobjekte entdeckt haben - das kam von uns. Üblicherweise räumen wir den Stiftern ein, bei Berufungsverfahren für die Professoren als Beobachter teilzunehmen. Auch das war nicht gewünscht.

 

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