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Brackenheim-Hausen
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Vereinsheim eines Motorradclubs abgebrannt

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Kurz vor einer geplanten Benefizveranstaltung verliert ein Motorradclub aus dem Zabergäu durch ein Feuer seine Unterkunft. Der Präsident des Clubs schließt Brandstiftung nicht aus. Die Polizei geht von einem Sachschaden in Höhe von 50.000 Euro aus.

Von Jürgen Kümmerle

Eine schmale Einfahrt führt hinein auf das Anwesen der Firma Gerhard Wolf in Brackenheim-Hausen. Ein noch schmalerer Weg, gerade mal so breit wie ein Auto, führt vorbei an einem Wohnhaus, einer Gerätehalle und noch einem Wohnhaus. Dazwischen Pflanzen, Sträucher, Bäume. Kurz vor dem Ende des Weges ist in der Nacht auf Donnerstag eine Hütte abgebrannt.


Nach Angaben des Polizeipräsidiums Heilbronn bricht das Feuer gegen 23 Uhr aus. 42 Helfer der Feuerwehren aus Hausen, Brackenheim und Meimsheim rücken aus und können die Gartenhütte nicht mehr halten. Diese Hütte diente dem Motorradclub Wolfsrudel MC als Vereinsheim.

Es riecht nach verbranntem Holz

Auf dem Vorplatz liegen verkohlte Bretter, lange Latten, Balken und der ganze Brandschutt. Direkt an der Hütte stehen hohe Bäume. Die Stämme und die unteren Äste sind angebrannt und schwarz. Es riecht nach Ruß. In den Furchen des Feldwegs steht abgestandenes Löschwasser. Die Polizei meldet, dass die Brandursache noch unklar sei. Der Vereinspräsident Frank Schumann-Häusler geht davon aus, dass jemand das Feuer absichtlich gelegt hat.

Ein Bewohner aus einem der Häuser sagt, er habe die Feuerwehr in der Nacht alarmiert. "Ich war gerade Mal fünf Minuten zu Hause, da habe ich so ein Rumpeln und Poltern gehört und bin noch mal nach draußen. Dann sehe ich, wies da hinten lichterloh brennt." Er zeigt mit dem Finger auf das Ende des schmalen Weges. Er sei dann zum Wohnhaus seines Vermieters gelaufen und habe ihn aus dem Bett geklingelt.

Hütte ist seit vielen Jahren an Verein vermietet 

Der Vermieter ist der Inhaber des Garten- und Landschaftsunternehmens Gerhard Wolf. "Ich bin gerade eingedöst, als es an der Tür klingelt. Dann habe ich schon gehört, wie es knistert", sagt Gerhard Wolf (86). "Ich bin aus dem Bett aufgestanden und habe mich gefragt: Was ist da los?" Dann fahren schon die ersten Feuerwehrfahrzeuge vor. Was in der Hütte lagerte, sei ihm nicht bekannt. Sie sei seit vielen Jahren an einen Verein vermietet, der die Miete halbjährlich bezahle.

Clubmitglieder reparieren alte Rollstühle

Schumann-Häusler, Vorsitzender des Vereins Wolfsrudel MC, erklärt, dass der Club seit 2012 in der Hütte ansässig sei. Der Verein bestehe aus zehn Mitgliedern. Polizeipressesprecher Rainer Köller sagt, dass der Verein strafrechtlich und politisch unauffällig sei. Neben dem Motorradfahren widme man sich gemeinnützigen Zwecken, erklärt Häusler. Die Mitglieder reparierten alte Rollstühle und geben sie an bedürftige Kinder und Krankenhäuser bundesweit ab.

Für den 7. September sei eine Benefizveranstaltung geplant gewesen. "Die Einnahmen sollten an Kinder gehen", sagt der 53-Jährige. Weshalb er von Brandstiftung ausgeht? Es habe kurz davor eine Meinungsverschiedenheit gegeben. Dies müsse er mit der Polizei abklären. Die Ermittler gehen von 50.000 Euro Sachschaden aus.

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