Scharfe Kritik von Verdi für geplanten Personalabbau bei H&M
Weil H&M durch Corona Verluste macht, will der Modehändler das fehlende Geld durch Stellenstreichungen kompensieren. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Heilbronn-Neckar-Franken kritisiert die Personalpolitik scharf.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Heilbronn-Neckar-Franken hat H&M für seine Personalpolitik scharf kritisiert. Die Gewerkschaft wirft der Modekette vor, sie wolle sich über ein sogenanntes Freiwilligenprogramm von Gruppen von Beschäftigten trennen, die künftig nicht mehr gebraucht werden.
„H&M will sich von jungen Müttern und Vätern, Älteren, Schwerbehinderten und Langzeitkranken trennen“, verurteilt Caroline Kirchhoff, Verdi- Gewerkschaftssekretärin für den Fachbereich Handel in Heilbronn, das Vorgehen scharf.
Arbeitervertretern "wird Schwarzer Peter zugeschoben"
Die Betriebsräte würden zudem bedrängt werden, eine entsprechende Betriebsvereinbarung schnellstmöglich zu unterzeichnen. Damit solle den Arbeitervertretern einmal mehr der Schwarze Peter zugeschoben werden. „Eigentlich ist es die Aufgabe der Betriebsräte, genau diese Beschäftigtengruppen ganz besonders zu schützen. Daher lehnt der Betriebsrat des Heilbronner H&M Stores die Unterzeichnung einer Betriebsvereinbarung zum Freiwilligenprogramm auch weiterhin ab“, betont Caroline Kirchhoff.
Nach Verdi-Angaben will der Modehändler das Programm auch in der Heilbronner Stadtgalerie durchdrücken. Hier sind derzeit noch 60 Mitarbeiter beschäftigt. Rund elf Vollzeitstellen sollen gestrichen werden.
Besorgniserregende Entwicklung
Maria Haido, Betriebsratsvorsitzende des Heilbronner Stores, zeigt sich angesichts der Entwicklungen besorgt: „Wir haben in normalen Zeiten genug Arbeit für alle Beschäftigten. Wenn nun Arbeitsstunden abgebaut werden, findet eine Arbeitsverdichtung statt und die Belastungen steigen, kritisiert sie. Sie kämpft deshalb für einen Digitalisierungsvertrag für die Beschäftigten. Die Arbeitswelt verändert sich. Das ist die Chance, gemeinsam mit den Beschäftigten, Veränderungen sozial- und gesundheitsverträglich zu gestalten“, so Haido.



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