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Unterricht in den letzten beiden Ferienwochen

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Das Land Baden-Württemberg bringt ein Nachhilfeprogramm auf den Weg. In den letzten beiden Wochen der Sommerferien sollen bestimmte Schüler Stoff nachholen. Lehrer sollen die Teilnehmer auswählen. Die Gewerkschaft sieht Probleme.

Für bestimmte Schüler soll es in den letzten beiden Wochen der Sommerferien zum Nachhilfeunterricht gehen. Foto: dpa
Für bestimmte Schüler soll es in den letzten beiden Wochen der Sommerferien zum Nachhilfeunterricht gehen. Foto: dpa  Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Schulen im Land sollen in den letzten beiden Ferienwochen Unterricht anbieten, damit Schüler versäumten Stoff nachholen können. Lehrer werden ausgewählten Kindern die freiwillige Teilnahme vorschlagen. Das geht aus einem Schreiben des Kultusministeriums hervor, das unserer Redaktion vorliegt.

In dem Brief skizziert Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) Details zu den Lernbrücken: "Den Schülerinnen und Schülern soll die Möglichkeit geboten werden, Unterrichtsstoff nachzuholen und somit besser vorbereitet und motiviert in das nächste Schuljahr zu starten." Die Lehrergewerkschaft GEW sieht darin lediglich einen Vorstoß, um Eltern zu beruhigen.

Kinder sollen Stoff nachholen

Während der Corona-Pause konnten und können nicht alle Schüler erreicht werden. An sie soll sich das Lern- und Förderprogramm Lernbrücken wenden. "Damit erhalten Schülerinnen und Schüler der allgemein bildenden und auch einiger beruflicher Vollzeitschularten die Möglichkeit, Unterrichtsstoff nachzuholen oder zu vertiefen, Wissenslücken auszugleichen und so möglichst gut vorbereitet in das nächste Schuljahr zu starten", heißt es in dem von Kultusministerin Eisenmann unterzeichneten Brief.

Geplant ist, das Programm an allen Schulstandorten einzurichten, an denen Bedarf besteht und genügend Teilnehmer gemeldet werden. Über die Teilnahme entscheiden die Lehrer: "Die Empfehlung zur Teilnahme an der Lernbrücke wird von der Klassenlehrerin beziehungsweise dem Klassenlehrer den jeweiligen Schülerinnen und Schülern persönlich mitgeteilt." Die Schulaufsicht koordiniert laut Eisenmann bei Bedarf auch schul- beziehungsweise schulartübergreifend den Einsatz des Lehrpersonals, "damit ein flächendeckendes Angebot vorgehalten werden kann".

Die Lehrergewerkschaft hat Bedenken

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in der Region begrüßt zwar das Angebot. "Die Eltern warten darauf", sagt GEW-Sprecher Harald Schröder. Allerdings hätten die Lehrer schon versucht, alle Kinder zu erreichen - aber nicht immer sei das gelungen. Lehrer hätten Pakete vorbeigebracht oder Eltern angerufen, berichtet Kreisvorstandsmitglied Barbara Bürgy. Doch schon jetzt hätten manche Familien das Angebot nicht angenommen. Und auch die Lernbrücken seien freiwillig.

Ihrer Ansicht nach ist es eine Aktion, um Eltern zu beruhigen. "Für die Leistung bringt es nichts." Von einem "improvisierten Notprogramm" spricht Michael Futterer, ebenfalls Mitglied des Kreisvorstands. Ihn interessiert, wie das kommende Schuljahr laufen soll. "Es macht keinen Sinn, nachzuhelfen, wenn es keinen Plan für den Unterricht danach gibt."

 

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