Universitätsstadt Heilbronn: Was Studierende auf dem Campus gern verbessern würden
Auf dem Campus auch mal ein Bier trinken dürfen oder längere Öffnungszeiten der Bibliothek: DHBW- und HHN-Studierende geben zahlreiche Handlungsempfehlungen ab, wie der Heilbronner Bildungscampus lebendiger und attraktiver werden könnte.

Was wollen Studierende von ihrem Campus und von ihrer Studienstadt? Und wie weit ist Heilbronn von einer "Wunschstadt" entfernt, beziehungsweise was genau fehlt der jungen Universitätsstadt?
Unter anderem diesen Fragen sind Studierende der DHBW (Duale Hochschule Baden-Württemberg) in Heilbronn und der Hochschule Heilbronn (HHN) in einem kooperativen Projekt nachgegangen. Sie haben insgesamt 567 Heilbronner Studierende zwischen 20 und 24 Jahren befragt, was am Campus und der Stadt schon gut ist und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Die DHBW-Studentinnen Antonia Kunzi und Anna Guggemos präsentieren die Ergebnisse des Projekts.
Was dem jungen Menschen vor allem fehlt
Dass der Bildungscampus mitten in der Stadt und schön gestaltet sei, gefällt den Befragten schon an ihrem Studienort. Was auf den Campus-Arealen in der Kernstadt und in Sontheim vor allem fehlt: Outdoor-, Grill- und Freizeitmöglichkeiten, Ruhe- und Aufenthaltsräume und Events. Außerdem nennen die Befragten hier auch Wasserspender, die sie auf dem Campus begrüßen würden. Das Fazit von Kunzi und Guggemos: "Es sollte ein Konzept zur Campusgestaltung ausgearbeitet werden." Durch Angebote wie ein Fußballtor oder Basketballkorb sowie Räumen, in denen man "Darts oder Karten spielen oder eine Pizza bestellen kann" würde auch der Campus weiter belebt.
In der Stadt selbst finden die Umfrageteilnehmer die Anzahl der Restaurants und Cafés gut. Sie bemängeln aber die Atmosphäre in Kneipen sowie die Preise. Die Qualität der Grünflächen und das Buga-Gelände sind bei den Studierenden beliebt. Die Erreichbarkeit der Innenstadt bewerten einige als positiv, nur nachts haben viele das Gefühl, dass die Frequenz der öffentlichen Verkehrsmittel nicht hoch genug sei.
Buddy-Nachtbus bekannter machen
Handlungsempfehlungen für die Stadt und andere relevante Akteure wie die Dieter-Schwarz-Stiftung haben Kunzi und Guggemos viele im Gepäck. Darunter auch die Erweiterung der Wissensstadt-Webseite und längere Öffnungszeiten der Bibliothek, auch am Wochenende. Weitere Studienrichtungen wie Jura oder Medizin könnten ihrer Einschätzung nach den Studienort weiter beleben, sowie ein hochschulübergreifendes Freizeitangebot.
Der Stadt geben die beiden Frauen unter anderem mit auf den Weg, den Buddy-Nachtbus bekannter zu machen. Fast 80 Prozent der Befragten hätten noch nichts von diesem Angebot gehört. Auch Fahrradwege könnten weiter gefördert werden. Um die Innenstadt zum Ausgehen attraktiver zu machen, schlagen Kunzi und Guggemos Studentenkneipen mit moderner Ausstattung vor, einen Rabatttag für diese Zielgruppe und Clubs, die auch zu Fuß erreichbar sind.
Studierende fühlen sich auf Campus manchmal unerwünscht
Nach der Präsentation folgt eine Diskussionsrunde. Viele studentische Zuhörer bestätigen, dass der Campus ästhetisch gelungen sei, aber Studierende sich in der perfekt inszenierten Umgebung manchmal unerwünscht fühlten. So fänden sie es schön, wenn sie etwa auf den Grünflächen auch Platznehmen und essen oder ein Bier trinken dürften.




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