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Uneinsichtige Provokateure erhalten empfindliche Strafen

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Die Polizei erteilt in der Nacht auf Sonntag mehreren Fahrern der sogenannten Poser-Szene einen Platzverweis. Diese ziehen auf nächsten Parkplatz weiter. Dann kommt es zu tumultartigen Szenen.

Die Polizei kontrolliert bundesweit die Poser-Szene und stellt dabei auch immer wieder Verstöße fest.
Foto: dpa
Die Polizei kontrolliert bundesweit die Poser-Szene und stellt dabei auch immer wieder Verstöße fest. Foto: dpa  Foto: Uwe Anspach

Mit aufgemotzten Autos provozieren, auffallen und sich gegen geltende Regeln widersetzen - das zieht für einige Autofahrer möglicherweise empfindliche Strafen nach sich. Die Polizei hat in der Nacht zum Sonntag in Heilbronn gegen etwa 50 Mitglieder der sogenannten Poser-Szene (englisch to pose: posieren) Strafanzeige erstattet. Das teilt Frank Belz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn, auf Nachfrage mit.

Polizisten beleidigt

Demnach haben sich die Poser mit etwa 100 Fahrzeugen auf dem Parkplatz vor der Diskothek Musikpark in der Gottlieb-Daimler-Straße getroffen und damit auch gegen das Versammlungsverbot wegen der Corona-Pandemie verstoßen. "Zum Teil haben sie Müll aus ihren Autos geworfen und Musik laut aufgedreht", sagt Belz. 

Die Polizei habe das Treffen aufgelöst und die Teilnehmer aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Der Aufforderung seien sie auch nachgekommen, hätten aber die Beamten beschimpft und einen neuen Treffpunkt vor dem Weipertzentrum in der Etzelstraße, etwa 500 Meter entfernt, ausgemacht. "Wir haben Kräfte zusammengezogen und mit mehreren Streifen die Zufahrten des Parkplatzes blockiert, um die Teilnehmer zu kontrollieren."

Poser flüchten über den Zaun

Laut Polizeibericht haben sich daraufhin tumultartige Fluchtszenen abgespielt. Mehrere Poser seien zu Fuß oder mit ihren Fahrzeugen geflüchtet. Dabei sei es zu Sachbeschädigungen gekommen. "Die Verdächtigen sind über Zäune geklettert und haben ihre Autos stehen lassen", sagt Belz. Etwa 50 Teilnehmer hätten die Polizeibeamten angezeigt - unter anderem wegen Sachbeschädigung und aufgrund des grassierenden Corona-Virus wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.

Nach Angaben von Polizeisprecher Belz handelt es sich bei vielen der Vergehen nicht mehr nur um Ordnungswidrigkeiten. "Einige haben eine Strafanzeige erhalten." Dies habe die Staatsanwaltschaft Heilbronn befürwortet. Das Verhalten der Teilnehmer beschreibt Belz als provozierend. "Die Szene behauptete in der Vergangenheit immer wieder, sie werde von der Polizei drangsaliert. Der Polizei geht es nicht um das Tunen von Autos, sondern um das Posen und Provozieren."

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