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Trendwende bei Illig ist geschafft

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Im Zuge des Sanierungsprogramms beim Heilbronner Unternehmen wird dieses Jahr wieder ein operativer Gewinn erwartet. Eine Neuentwicklung ermöglicht nun auch Verpackungen aus Kunststoff-Ersatzstoffen.

Neu entwickelt: Diese Schalen werden auf Illig-Maschinen aus thermoformbarem Papier produziert. 
Foto: Illig
Neu entwickelt: Diese Schalen werden auf Illig-Maschinen aus thermoformbarem Papier produziert. Foto: Illig  Foto: Illig

Die Restrukturierung bei Illig Maschinenbau in Heilbronn zeigt Wirkung: Der operative Turnaround ist in Sicht, teilte die Geschäftsleitung am Montag mit. Nach fast drei Jahren in einem schwierigen wirtschaftlichen Marktumfeld und geschrumpften Auftragsvolumina blickt das Unternehmen wieder mit Zuversicht in die Zukunft. Das Sanierungskonzept habe die Verluste im vergangenen Jahr annähernd halbiert und sorge nun dafür, dass die Verlustzone beim operativen Ergebnis dieses Jahr verlassen wird.

Kunststoffdebatte sorgte für Verunsicherung

Grund für die sich schon 2019 abzeichnende Situation seien vor allem Investitionszurückhaltungen seitens der Kunden weltweit gewesen, heißt es weiter. Für tiefgreifende Verunsicherungen sorgten politisch motivierte Handelskonflikte, die Kunststoff- und Verpackungsdiskussion und dann noch die weitreichenden Folgen der pandemiebedingten weltweiten Lockdowns mit gravierenden Störungen in allen Logistikketten. Nach dem ersten Halbjahr 2021 hält aber die wirtschaftliche Normalität wieder Einzug, heißt es weiter. Die Auftragslage im Maschinenbau ziehe wieder an. Dennoch sollen die Sanierungsmaßnahmen konsequent weiter verfolgt werden. Die weltweite Verunsicherung wegen der anhaltenden Kunststoff- und Verpackungsdiskussion sowie den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie existiere weiter.

Maßnahmen zeigen nun Wirkung

"Wir haben früh auf die Situation reagiert und bereits Anfang 2020 die ersten Maßnahmen umgesetzt, um die Umsatz- und Gewinneinbrüche zu kompensieren", erklärt Illig Geschäftsführer Carsten Strenger. "2021 entfalten die letztes Jahr ergriffenen Maßnahmen positive Wirkungen."

Thermoformbares Papier

Illig setzt nun auf den wirtschaftlichen Kreislaufgedanken mit den Zielen Reduzieren, Wiederverwenden, Trennen, Recyceln und Erneuern. Seine Werkzeug-, Produktions- und Verpackungssysteme können ohnehin schon bioabbaubare Kunststoffe, Recyclingware, Kunststoff-Karton-Kombinationen oder Post-Consumer-Folien verarbeiten bis hin zu reinen Karton-Anwendungen.

"Die nächste Entwicklung aus unserem Haus ist die industrielle Herstellung von Verpackungen aus thermoformbarem Papier auf bestehenden Illig-Produktionssystemen", berichtet Carsten Strenger. Die Neuheit wurde erst vor drei Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dieser Technologie werde Verpackungsherstellern eine lebensmitteltaugliche Alternative zu Kunststoff angeboten. Die ersten im eigenen Innovationscenter in Heilbronn hergestellten Schalen erwiesen sich demnach als formstabil, siegelfähig und nach Gebrauch und Entfernen der Siegelfolie komplett recycle- oder kompostierbar. Das Material besteht aus 250 Mikrometer dickem Papier mit einer hauchdünnen abbaubaren Beschichtung.

 

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